Tesla hat einen milliardenschweren Vertrag mit Samsung geschlossen, wie unter anderem Reuters und das Manager Magazin berichten. Der südkoreanische Technologiekonzern soll spezielle Chips für künftige KI-Anwendungen des US-Automobilherstellers liefern. Es geht dabei um Halbleiter, die unter anderem in Teslas selbstfahrenden Autos und humanoiden Robotern zum Einsatz kommen sollen. Die Vereinbarung umfasst ein Auftragsvolumen von mindestens 16,5 Milliarden Dollar – das entspricht rund 14,4 Milliarden Euro. Die Produktion der Chips ist in einer neuen Fabrik in Texas geplant, die voraussichtlich ab 2026 in Betrieb geht.
Tesla-Chef Elon Musk bestätigte die Zusammenarbeit auf seiner Plattform X. Er erklärte, dass der neue AI6-Chip speziell für die Verarbeitung von künstlicher Intelligenz ausgelegt sei. Diese Chips sollen künftig bei der Steuerung autonomer Systeme helfen. Laut Musk wird das Werk in Texas eine zentrale Rolle übernehmen. Er kündigte sogar an, die Produktion vor Ort persönlich zu begleiten, um Fortschritte zu beschleunigen. Tesla soll außerdem bei der Effizienz der Fertigung mitwirken dürfen. Für Musk ist das ein entscheidender Punkt.
Für Samsung ist der Deal ein Hoffnungsschimmer. Analysten betonen, dass das Werk in Texas bisher kaum Kunden hatte. Der Vertrag mit Tesla könnte der Fabrik nun erstmals Bedeutung verschaffen. Jedoch bleibt unklar, wie stark sich das Geschäft tatsächlich entwickelt. Tesla ist bekannt dafür, ambitionierte Zeitpläne zu veröffentlichen, die später verschoben werden. Beim Vorgängerchip AI5 ist die Serienproduktion laut Musk erst Ende 2026 geplant. Frühester Start des AI6 dürfte also 2027 oder später sein.
Aktuell liefert Samsung bereits den AI4-Chip an Tesla. Dieser kommt im System zur Fahrerunterstützung zum Einsatz. Die Entwicklung des Nachfolgers AI5 ist abgeschlossen. Produziert wird dieser jedoch nicht von Samsung, sondern vom Wettbewerber TSMC. Dessen Fabriken in Taiwan und Arizona sollen die Herstellung übernehmen. Tesla setzt damit auf mehrere Partner, um die Weiterentwicklung seiner Technik abzusichern.
Die neue Vereinbarung bringt Samsung zwar Aufmerksamkeit, löst aber nicht alle Probleme. Nach Einschätzung von Branchenexperten dürfte der Tesla-Auftrag nur einen kleinen Anteil am Gesamtumsatz ausmachen. Gleichzeitig betonen Beobachter, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Tesla auch andere Kunden anziehen könnte. Das wäre vor allem wichtig, weil der Ausbau der Chipproduktion hohe Investitionen erfordert und derzeit kaum Gewinne abwirft. Schätzungen zufolge hat die Sparte allein im ersten Halbjahr einen Verlust von etwa 3,1 Milliarden Euro gemacht.
Unklar bleibt, ob das Abkommen zwischen Tesla und Samsung auch mit politischen Gesprächen zwischen Südkorea und den USA zusammenhängt. Beide Länder verhandeln derzeit über Handelsfragen, darunter auch mögliche Zölle auf Importe. Ein Zusammenhang mit dem Deal wurde von offizieller Seite allerdings nicht bestätigt.
Quelle: Reuters – Tesla-Samsung $16.5 billion supply deal may spur chipmaker’s US contract business / Manager Magazin – Samsung und Tesla vereinbaren milliardenschweren KI-Chipdeal