Elon Musk bleibt Tesla-CEO – trotz Gerüchten um Nachfolge

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Tesla steht erneut im Fokus öffentlicher Diskussionen. Ein Bericht des Wall Street Journal hatte nahegelegt, dass der Vorstand nach einem Nachfolger für Elon Musk suche. Grund seien Musks enge Verbindungen zur US-Regierung unter Donald Trump und seine damit verbundenen Abwesenheiten. Robyn Denholm, Vorsitzende des Aufsichtsrats, wies das entschieden zurück. Die Aussagen des Berichts seien falsch, Musk genieße volles Vertrauen. Auch Musk reagierte auf der Plattform X und bezeichnete den Artikel als absichtlich irreführend. Die Redaktion des Wall Street Journal betonte jedoch, dass sie an ihrer Darstellung festhalte. Wie konkret die Suche nach einem Nachfolger gewesen sei, bleibt unklar.

Während die Diskussionen andauern, kämpft Tesla mit schwächeren Verkaufszahlen. In mehreren europäischen Ländern sank der Absatz im April stark – etwa um 59 Prozent in Frankreich und 67 Prozent in Dänemark. Auch in den USA verliert das Unternehmen an Marktanteilen, da andere Hersteller neue Elektroautos auf den Markt bringen.

Viele Kritiker sehen Musks politische Aktivitäten als Ursache für Teslas Probleme. Seit einiger Zeit unterstützt er Maßnahmen zum Personalabbau in der US-Regierung. Diese Rolle führte zu Protesten gegen Tesla, unter anderem bei Händlern und Ladesäulen. Musk kündigte kürzlich an, künftig weniger Zeit in Washington zu verbringen und sich wieder stärker auf Tesla zu konzentrieren. Dennoch bleibt die Kritik bestehen. Aktivisten werfen dem Vorstand mangelnde Unabhängigkeit vor. Vor allem Denholm, die als Musk-Vertraute gilt, steht unter Beobachtung. Ihr eigenes Gehalt und ein Aktienverkauf im März im Wert von rund 33,7 Millionen Dollar (ca. 29,8 Mio. Euro) sorgen zusätzlich für Diskussionen. Ein Sprecher wies die Kritik zurück und betonte, ihre Vergütung sei angemessen.

Innerhalb des Vorstands sollen Gespräche mit Großinvestoren laufen. Ziel sei es, Vertrauen zu erhalten und mögliche Sorgen zu zerstreuen. Auch Co-Gründer JB Straubel soll sich an diesen Gesprächen beteiligen. Parallel prüft das Unternehmen laut Medienberichten die Aufnahme eines weiteren unabhängigen Mitglieds im Aufsichtsrat.

Tesla befindet sich derzeit in einer Umbruchphase. Musk stellt die Weichen stärker in Richtung Künstliche Intelligenz und Robotik. Die angekündigte Plattform für ein günstigeres E-Auto hat er vorerst zurückgestellt. Autonome Taxis und humanoide Roboter rücken stattdessen in den Vordergrund. Der wirtschaftliche Erfolg hängt zunehmend von dieser neuen Ausrichtung ab. Doch aktuelle Zahlen zeigen: Im ersten Quartal ging der Umsatz zurück, der Gewinn brach ein. Der Cybertruck bleibt hinter Erwartungen zurück, während Model 3 und Model Y weiterhin den Großteil der Verkäufe ausmachen.

Quelle: The New York Times – Tesla Chair Denies That Board Sought to Replace Elon Musk / Reuters – Tesla chair denies report that EV maker seeks new CEO to replace Musk

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Smartino:

Natürlich KANN man amerikanische Autos kaufen. Ob man sie kaufen SOLL, ist eine andere Frage.
Und warum ist Tesla fahren gefährlich, z.B.als Selbständiger? Wie ist es bei den Angestellten?

Christian:

Amerikanische Autos kann man nicht kaufen. Und Tesla zu fahren ist gefährlich. zB als selbständiger.

Frank2:

„MAN“ ist Elon Musk und die Marketingabteilung von Tesla – unterstützt von „Analysten“ wie z.B Cathie Wood (die den Aktienpreis demnächst bei 2600.- USD vorhersagt) – und den Lobbyisten der institutionellen Anleger.

Glaubst Du im Ernst, dass der Aktienkurs beim wahnwitzigen KGV von 200 (basierend auf 2025 Ebit estimate) stehen würde, wenn „MAN“ nicht alle 1-2 Monate eine neue Nebelkerze wie AI, Robotaxis und Optimus zünden würde?
Das wird ausschliesslich und nur gemacht um den Aktienkurs zu stützen!

Die Aktienstruktur habe ich mir in der Tat angeschaut – offensichtlich verwirrt dich der Begriff Streubesitz und die 60% ein bisschen?
Das bedeutet lediglich dass es keinen einzelnen oder eine kleine Gruppe von Aktienbesitzern gibt, die über signifikante Anteile verfügen (z.B. Sperrminorität o.ä.).

Trotzdem sind in Tesla eine Reihe gewichtiger institutioneller Anleger (Vanguard, Blackrock, Morgan Stanley, JP Morgan, Norges Bank, etc) sowie z.B. Pensionsfonds investiert – ebenso der eine oder andere Vorstand von Tesla – diverse Kongressabgeordnete in den US – und nicht zuletzt Musk selbst.

Die bauen jetzt schön kontrolliert ihre Bestände ab um keine Verkaufswelle zu triggern – bevor der grosse Knall kommt.

Und die Frage nach dem warum beantwortet sich doch von selbst – „MAN“ ist seinen Lobbygruppen schliesslich verpflichtet – Insiderinfo und gutes timing ist bares Geld wert.
Wenn dem nicht so wäre, dann hätte der Vorstand doch schon längst die Notbremse ziehen müssen.

Aber ja – vielleicht ist das alles Geschwurbel – lass uns in 12 Monaten nochmal analysieren wie es dann wirklich gekommen ist.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass z.B. Blackrock oder Vanguard , die zur Zeit noch jeweils mit ca. 50-60 Milliarden in Tesla investiert sind, dann noch im Zug sitzen und auf Optimus warten :-)

René H.:

Schade, dass du gegen Ende ins Geschwurbel abgedriftet bist.
„Dadurch stützt man den Aktienkurs…“
Wer ist „man“? Der Vorstand? Wieso sollte man wollen und es unterstützen, dass wichtige Anleger sich zurückziehen?
Und, hast du dir mal die Aktionsstruktur angeschaut? 60% Streubesitz.

Frank2:

Too little too late!

Elon mit irgendeinem „Ghost-CEO“ zu ersetzen – der dann genau das macht was Elon will – wird nichts bringen.

Die Marke ist angeschlagen – aber Elons politische Ambitionen spielen dabei meiner Meinung nach eine eher untergeordnete Rolle.

Wer heute ein global player auf dem Automarkt sein will, der muss mehr als 2 Modelle haben – der muss diese Modelle spätestens alle 6 Jahre mit einem neuen Modell und nicht mit einem Facelift updaten – der muss flexibel auf neue Technik reagieren können und der darf vor allen Dingen nicht aus Amerika kommen.

Die Wirtschaftspolitik Trumps hat wohl mehr Schaden für Tesla angerichtet als Elons Hitlergruss.

In Mexiko, Canada, Europa – und wohl auch China wird der Konsument in Zukunft amerikanische Produkte nur noch dann kaufen, wenn es keine gute Alternative gibt.
Das ist bei EVs definitiv nicht mehr der Fall – die etablierten Hersteller und auch neue chinesische Firmen haben rapide auf- und in vielen Bereichen überholt.

Das ganze Gefasel über AI, Roboter und dergleichen dient lediglich dazu den professionellen Anlegern einen geordneten Rückzug zu ermöglichen.
Dadurch stützt man den Aktienkurs so lange wie möglich damit diese Anleger sich mit minimalen Verlusten zurückziehen können.
Wenn das erledigt ist, werden wir eines Morgens aufwachen und uns die Augen reiben wenn beim Kurs plötzlich eine Null hinten fehlt :-)

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