Im Juli diesen Jahres waren erste Bestelleingänge für den Porsche Taycan zu verzeichnen. Dieser wurde zunächst als Porsche Mission E vorgestellt, bevor er seine offizielle Bezeichnung erhielt. Nun macht sich Porsche auf das erste Elektroauto des Unternehmens in die Serie zu überführen. Hierfür hat Porsche Produktion neugedacht.
Denn die neue Taycan-Produktion und -Montage, die als Fabrik in der Fabrik am Stammsitz in Zuffenhausen entsteht, ist vollkommen neu ausgerichtet. Mit ihr verabschiedet sich Porsche vom traditionellen Fließbandprinzip. Stattdessen setzt man auf die sogenannte Flexi-Linie, welche bei Porsche als erster Fahrzeughersteller erstmalig einsetzt. Hierzu setzt das Stuttgarter Unternehmen fahrerlose Transportsysteme in der Serienproduktion im kontinuierlichen Fluss ein. Damit verbindet der Sportwagenhersteller die Vorteile des klassischen Fließprinzips mit der Flexibilität einer wandlungsfähigen Montage. Dadurch werden mehr Arbeitstakte auf gleicher Fläche möglich.
Die “Flexi-Linien”-Fertigung zahlt zudem auf die Schlagwörter “smart, green, lean” ein, die auf eine ressourcenschonende Fertigung abzielen. Der Taycan entsteht CO2-neutral und das künftige Ziel in der Produktion generell ist eine sogenannte Zero-Impact-Factory, das heißt eine Fabrik ohne Umweltauswirkungen. Ein ähnliches Prinzip kennen wir bereits von der Konzernschwester Audi, welches dieses Prinzip für die Serienfertigung des Audi e-tron Prototype anwendet.
In Zuffenhausen entstehen durch die Einführung des E-Autos von Porsche 1.200 neue Arbeitsplätze. Somit gilt der Taycan durchaus als einer der größten Jobmotoren in der Geschichte von Porsche, wie Andreas Haffner, Vorstand für Personal und Soziales, zu verstehen gibt. Nicht alle neuen Mitarbeiter werden in der Taycan-Produktion eingesetzt, sondern auch bei den zweitürigen Sportwagen. Das Ziel ist es, für den Taycan eine Mannschaft mit einem gesunden Mix aus bereits Sportwagen-erfahrenen und neuen Mitarbeitern zu bilden.
Damit einher geht eine große Qualifizierungsoffensive in einer Halle, die eigens dafür auf dem Gelände des Ausbildungszentrums in Zuffenhausen entsteht. Eine digitale Lernplattform, die mehr als 1.400 Lernangebote rund um Themen der digitalen Transformation bereithält und individuelles sowie bedarfsgerechtes Lernen ermöglicht, nimmt zudem die gesamte Belegschaft mit auf dem Weg in das elektrische und digitalisierte Porsche-Zeitalter.
Auch im Porsche nahen Umfeld bewegt sich einiges. So ist in gerade einmal zehn Monaten die neue Produktionshalle von Teamtechnik fertiggestellt worden. Aufgrund der guten Auftragslage im Bereich Getriebe- und E-Antriebsprüfung hatte die Investition durchaus Dringlichkeitscharakter. Künftig arbeiten rund 50 Fachkräfte mit Spezialwissen im Maschinenbau in der gut 2.700 Quadratmeter großen Halle. In nur sechs bis neun Monate sollen dort neue, komplexe Prüfstände realisiert werden. Teamtechnik gehört in seiner Automotive-Sparte zu den Spezialisten für die EOL-Getriebe- und Antriebsprüfung von Hybrid- und Elektrofahrzeugen.
Für das Jahr 2025 hat man sich beim Stuttgarter Automobilunternehmen Porsche vorgenommen die Hälfte des Umsatzes über den Verkauf elektrifizierter Fahrzeuge zu erwirtschaften. Die Grundlage wird mit der neuartigen Produktion des Taycan gelegt.
Quelle: Porsche AG – Pressemitteilung vom 15.10.2018