Der chinesische Batteriehersteller Svolt Energy plant im vierten Quartal mit dem Beginn der Testproduktion von Semi-Solid-State-Batterien. Deren erste Generation soll eine Energiedichte von bis zu 300 Wattstunden pro Kilogramm und eine Kapazität von 140 Amperestunden haben. Die Massenproduktion ist für 2027 geplant.
Im Bereich der Feststoffbatterien (Solid-State) sowie der Semi-Solid-State-Batterien wird viel geforscht, da sie einige Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus bieten, die derzeit in Elektroautos eingesetzt werden. So sind die Semi-Solid-State-Batterien, die aus festem sowie flüssigem Elektrolyt bestehen, vergleichsweise kleiner, stabiler und sicherer, sie erreichen eine höhere Energiedichte und sind günstiger.
Festkörperbatterien wiederum haben lediglich feste Elektrolyte und können dadurch eine nochmals höhere Energiedichte erreichen. Diese ist dann vor allem für die Reichweite eines Elektroautos von Bedeutung. Außerdem ist das Auslaufen flüssiger Elektrolyte bei Festkörperbatterien ausgeschlossen, was die Batterien noch sicherer macht. Lediglich der Kostenfaktor spricht aktuell noch gegen die Festkörperbatterien, jedoch könnte sich das mit fortschreitender Batterieentwicklung bald ändern.
Innovation bei Batterieproduktion
Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, plant Svolt, einer der größten Batteriehersteller in China, ab dem vierten Quartal dieses Jahres, Semi-Solid-State-Batterien der ersten Generation mit einer Energiedichte von bis zu 300 Wattstunden pro Kilogramm und einer Kapazität von 140 Amperestunden zu produzieren. Dabei handelt es sich zunächst um die Testproduktion der Softpack-Batterien, die zu sehr niedrigen Kosten produziert werden sollen. Bei der zweiten Generation soll die Energiedichte noch einmal gesteigert werden auf 360 Wattstunden pro Kilogramm.
Die Testproduktion werde Berichten zufolge bereits auf der Produktionslinie stattfinden, auf der Svolt auch serienmäßig Semi-Solid-State-Batterien produzieren will. Unter den Abnehmern soll dann auch die Marke Mini von BMW sein. Deren Modelle der nächsten Generation sollen mit der Serienproduktion ab 2027 mit den Batterien ausgestattet werden. BMW äußerte sich jedoch nicht dazu.
Die Festkörperbatterien der ersten Generation von Svolt sollen Berichten zufolge sogar eine Energiedichte von 400 Wattstunden pro Kilogramm erreichen. Dabei ist von Anwendungen in Fluggeräten auf geringer Höhe sowie für Elektroautos die Rede.
Der Hersteller Svolt wurde im Februar 2018 aus dem Unternehmen Great Wall Motors ausgegliedert und belegt zurzeit Platz 9 der chinesischen Hersteller für Elektroauto-Akkus. Gegenüber den Top 2 der Konkurrenz, nämlich CATL und BYD, ist der Marktanteil von Svolt jedoch relativ gering. Das Unternehmen ist hauptsächlich in den Bereichen Batteriematerialien, Zellen, Module, Batteriemanagementsysteme (BMS) und Energiespeichertechnologie tätig.
Zweite Generation von Dragon Armor vom Band
Nicht nur die geplante Testproduktion wurde nun öffentlich, sondern auch, dass die zweite Generation der Svolt-Batterie Dragon Armor in dem Werk in Huzhou in der Provinz Zhejiang vom Band gelaufen ist. Die ternäre Lithium-Batterie für Elektroautos mit Range-Extender hat eine Kapazität von bis zu 65 Kilowattstunden und ist laut Svolt die weltweit größte ihrer Art in Serienproduktion.
Die neue Generation der Batterie, die im Dezember 2022 vom Unternehmen vorgestellt wurde, unterstützt das 5C-Schnellladen und kann so in 12 Minuten von 20 Prozent auf 80 Prozent aufgeladen werden. Sie besteht aus Lithium-Eisenphosphat-Zellen und wurde mit einer Reichweite von über 800 Kilometern präsentiert. Der Akku ist außerdem mit verschiedenen Fahrzeugtypen kompatibel, was die Entwicklungs- und Produktionskosten erheblich senkt.
Quelle: CnEVPost – Svolt Energy to begin trial production of semi-solid-state batteries in Q4 / Automobilwoche – Nächste Mini-Generation soll Semi-Festkörperbatterien bekommen / Pknergy Power – Unterschied zwischen halbfester Batterie und Festkörperbatterie?