StreetScooter hat scheinbar größere Problemen als bisher geahnt

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Geringe Nachfrage, technische Probleme und weitere Herausforderungen lassen das Geschäft der Deutschen Post mit StreetScooter alles andere als gut aussehen. Erst am Samstag konnten wir berichten, dass es noch kein Jahr her ist, dass Professor Dr. Achim Kampker StreetScooter als CEO im Streit mit Post-Chef Frank Appel verlassen hat. Mit Jörg Sommer trat nun sein Nachfolger als CEO ebenfalls den Rücktritt von StreetScooter an. Ob sein Nachfolger Markus Dörr, der bislang COO des Unternehmens war, der Aufgabe gewachsen ist, wird sich zeigen.

StreetScooter im täglichen Verkehr nicht einsatzfähig

Immer wieder tauchen in Online-Medien Artikel auf, dass die E-Transporter der Deutschen Post-Tochter StreetScooter mit technischen Mängeln belastet sind. Mal blieben Sie ohne vorherige Warnmeldung stehen, ein anderes Mal sind sie von Beginn an fahrunfähig oder lassen sich über Nacht nur auf 40 Prozent laden (Software-Fehler). So oder so, verlassen scheint man sich darauf nicht zu können. Und sollten Sie doch fahren, dann reicht der Ladeplatz nicht aus. „Weil die Ladefläche viel zu klein ist, müssen die Zusteller zum Nachladen zur Basis zurückkommen“, so ein Post-Angestellter.

Noch immer scheint man bei StreetScooter auf der Suche zu sein. Auf der Suche nach einem neuen Eigentümer. Dachte man Ende Mai zunächst, dass sich beim posteigenen Elektrotransporter StreetScooter ein Besitzerwechsel anbahnen könnte. Schien dies schon kurz darauf nicht mehr der Fall zu sein. Das Risiko scheint zu groß. Um Streetscooter langfristig und erfolgreich gegen andere Autohersteller antreten zu lassen, müssen dreistellige Millionen-Euro-Beträge in die Entwicklung wie auch die Fertigung gesteckt werden. Ein Wagnis, welches Investoren und Firmen wohl nicht eingehen wollen.

StreetScooter: Ein Viertel der angekündigten 20.000 Fahrzeuge pro Jahr wurden produziert

Bester Beleg hierfür ist die Tatsache, dass „StreetScooter im Jahre 2019 insgesamt rund 4500 E-Fahrzeuge produziert“ hat, wie ein Konzernsprecher zu verstehen gab. Dabei sollten schon 2017 etwa 10.000 Fahrzeuge gefertigt werden. Im Mai 2018 wurde das zweite Produktionswerk in Düren in Betrieb genommen. Auf dem gut 78.000m² großen Gelände des Autozulieferers Neapco laufen künftig bis zu 10.000 E-Transporter pro Jahr vom Band. Gemeinsam mit Fertigungsstandort Aachen sollten 20.000 Einheiten pro Jahr gefertigt werden. Wegen der rasant steigenden Nachfrage, wie es damals hieß.

Die Schwierigkeiten reichen weit und sind groß. Nach Informationen der Welt hat StreetScooter bei mittelständischen Firmen auf deren Betriebsflächen etwa im Rhein-Ruhr-Gebiet sowie in Hessen zwischengelagert. Teilweise sind dies Neuwagen, teilweise handelt es sich um Fahrzeuge, die technisch nachgerüstet werden müssen. Der Austausch von Batterien und die Überarbeitung der eigenen Software seien Grund hierfür, außerdem erhalten einige Wagen stärkere Bremsen.

Rätselraten um die Zukunft der Deutschen Post Tochter

Was ausbleibt sind allerdings Bestellungen im nennenswerten Ausmaß. Selbst setze man derzeit um die 12.000 E-Transporter ein und zuletzt konnte man 40 dieser an Amazon veräußern. Mehr scheint aber auch nicht zu passieren. Guter Rat scheint teuer. Zunächst einmal will man die eigenen Modelle weiterentwickeln. Brennstoffzellenantrieb sowie die Fähigkeit bidirektional und CCS-ladefähig sollen eingebracht werden. Schlußendlich wolle man “führende Plattform für Energie- und Logistikdienstleistungen werden”. Die Expansion nach China und USA unterstützen diese Pläne. Auch wird derzeit überprüft inwiefern sich StreetScooter intelligent miteinander und dem Stromnetz vernetzen lassen.

Quelle: Welt.de – Volle Lager, schwache Produktion – Post verschätzt sich bei Streetscooter

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Johann:

Auch Wasserstoff wird mit Hilfe von elektrischem Strom produziert, und ist daher nicht mehr oder weniger umweltfreundlich als der Strom aus der Batterie.

Dirk:

die E-Mobilität hat keine Zukunft, das habe ich vor 2 Jahren gesagt und ich sage es immer noch. Anstatt in der E-Mobilität zu setzen, sollen die Politiker lieber direkt auf Wasserstoff gehen. Vorallem aus dem Grund, weil E Autos absolut nicht Klimaneutral sind, wie die immer behaupten. Der Strom kommt aus Kohlekraftwerken, also co2 belastet oder aus Atomstrom, sorry, aber das ist keine Mobilitätswende. Vor allem, wer kauft sich so ein Auto, der schon viel zu teuer ist? Die 9000€ Prämie vom Staat ist ein Witz, bei einem Preis bis zu 40,000€. dann bin ich immer noch bei 31.000€ wer kann sich heute, bitte so ein Auto leisten für so viel Geld. Uns dann aber zwingen, dass wir E-Autos kaufen, durch Benzin Verteuerung unw. Die sollen mal lieber gucken, dass unsere Politiker mit gutem Beispiel voran gehen und nicht diese dicken Bonzen Karren fahren, die 20 Liter und mehr verbrauchen. Und die Aussage von Herrn Scholz, dass ihm das egal ist, was der Sprit kostet, er verdient ja genug. Das sind alles nur Schwetzer, ehrlich

Max:

Die Autos gehen ja jetzt auch gebraucht sehr günstig her . Ich als Handwerker überlege mir so eine zu kaufen . 100 Km am Tag habe ich nie . Was sonst noch von den Hersteller angeboten wird ist viel zu teuer . Meine Fa. ist klein und ich kann nicht 30-40.000€ für ein Fahrzeug ausgeben .
So eine Fiat Florino bekomme ich neu für 14.000 das ist meine Preisklasse .
Für das Geld bekomme ich auch einen StreetScooter deshalb überlege ich .
Was ist mit Wartung Ersatzteilversorgung u.s.w.

Sven Knopek:

Qualitätsstudie: Tesla baut die fehleranfälligsten Autoshttp://www.automobil-produktion.de › Hersteller › Wirtschaft

25.06.2020 — Infotainment verursacht die meisten Probleme. Das Ergebnis: Mit einem Qualitäts-Score von 250 Problemen pro 100 Fahrzeuge schneidet Tesla ..

Sven Knopek:

Tesla hat in der Gesamten Automobilbranche die meisten Probleme mit Technik und Qualität

miwa:

wenn du der Meinung bist, dass du das Fzg. schlecht reden möchtest, dann bleibe bei vernünften Fakten und wende keine oberflächiges Gesülze an. Z.B. ist eine geringe Reichweite kein Mangel. Lass dir einfach ein Auto mit einem größeren Akku geben. Dein Fuhrparkchef macht die Einteilung der Akkugröße nach Fahrstrecke. Das Auto wird dabei nicht gefragt.

miwa:

du solltest mal bei dir aufräumen. Ist ja schlimm das zu lesen. Du hast ein ganz anderes Problem, wofür Streetscooter nichts kann. Ich kenne nur Streetscooter, die eine Heizung haben und auch funktionieren. Glaubst du etwa, das hier einer deine Probleme löst und deine Samstangdienste veringert? Schönen Tag!

Jo:

An der TU Aachen wurde der Streetscooter bis zur Marktreife entwickelt!
Dann erst ist die Deutsche Post mit eingestiegen !
Anschließend hat die Post die Firma komplett übernommen bzw gekauft und seitdem wird „geplant“ und „entwickelt “ von Büromenschen die weder Ingeneure sind, noch Ahnung vom Fahrzeugbau haben!
Die Fachleute der TU Aachen wurden nicht übernommen!
So kommt es Mängeln wie:
Zu geringe Reichweite
Zu geringes Ladevolumen
Brände durch schlechte Verkabelung
Ladeprobleme
Softwareprobleme
Usw
Es liegt einfach an der Inkompetenz der Planungsbeauftragten die selbst keinen Fuss in die Fertigungshallen setzen oder jemals in so einem Fahrzeug gesessen haben!
Es wird einfach nur vom Schreibtisch aus geplant und delegiert!

Pommer Schee:

Das Teil hat nichtmal eine Heizung. Bei den kleinen Zustellern wird immer gespart. Die Sesselpupser in der oberen Etage stopfen sich das Geld in die Taschen, schütten unmengen an Dividenden aus und wenn man die mal zufällig sieht, halten se gerade Kaffeekränzchen. Wir Zusteller müssen da draussen bei eiseskälte, mit solch einem Müllwagen, zusehen wie wir klar kommen. Wenn der Platz in den Klapperkisten nicht ausreicht, dann macht die Bezirke endlich wieder kleiner. Sieben von Zehn Sesselpupsern sind absolut überflüssig, vielleicht sollte Herr Appelt an der stelle mal anfangen zu sparen. Samstags siehste keinen von denen, aber wir müssen Samstags raus, wenn ich von jedem der mich gefragt hat:“Wie? Ihr bringt Samstags auch die Post?“ einen Euro bekommen hätte, könnte ich mir heute mit hundert Euroscheinen den hintern abwischen.

miwa:

Gerne ergänze ich meinen Kommentar: Bei welchem anderen Hersteller eines Transporter wechsel ich den Kotflügel in 10 min und brauchen diesen noch nicht einmal lackieren und kostet am Ende 130€ netto. Sonst kennt man es von den herstellern immer nur: Montags in die Werkstatt, Freitags abholen, 1 Woche Leihwagen, An- und Abfahrt zur Werkstatt usw. So baut man heute Autos!

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