Steyr und Volta feiern den ersten vollelektrischen Volta Zero

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Volta Trucks

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Volta Trucks, ein in Schweden ansässiger Hersteller und Dienstleister für vollelektrische Nutzfahrzeuge, feiert den ersten produzierten Volta Zero im Werk seines Fertigungspartners im österreichischen Steyr. Es handelt sich um das erste Fahrzeug der zweiten Prototyp-Generation zur Produkt-Validierung. Der Elektrotransporter soll als Teil einer Pilotflotte eingesetzt werden. Die Fahrzeuge dieser Flotte sollen Ende 2022 und Anfang 2023 erstmals für längere Zeit an Kunden ausgeliehen werden. So können Flottenbetreiber in der Praxis testen, wie sich das vollelektrische mittelschwere Nutzfahrzeug in ihren Betriebsalltag integrieren lässt. Der Beginn der Serienproduktion von Fahrzeugen nach Kundenspezifikation ist für Anfang 2023 geplant, so Volta Trucks in einer aktuellen Mitteilung.

Steyr Automotive (vormals MAN Truck and Bus Austria) erhielt bereits im August 2021 den Zuschlag als Fertigungspartner von Volta Trucks. Ausschlaggebend für die damalige Entscheidung war die langjährige Erfahrung des Unternehmens im Nutzfahrzeugbau sowie die bereits vorhandene Infrastruktur, die eine schnelle Markteinführung ermöglicht. Die Zusammenarbeit mit Steyr Automotive bringt nun eine mehr als 100-jährige Tradition als Hersteller großer Nutzfahrzeuge in die Volta Trucks Familie.

Steyr Automotive stellt Volta Trucks eine Fertigungskapazität von 14.000 Fahrzeugen pro Jahr zur Verfügung. Im Laufe der Zeit sollen durch die Produktion des Volta Zero 510 Arbeitsplätze geschaffen werden, hinzu kommen 180 Arbeitsplätze für den Bau der Cargo-Boxen sowie schätzungsweise 2000 Arbeitsplätze innerhalb der Lieferkette. Über seine gesamte Laufzeit hat die Fertigungsvereinbarung einen Wert von bis zu einer Milliarde Euro, so Volta Trucks in einer aktuellen Mitteilung.

Volta-Trucks-Zero-Steyr-Produktion
Volta Trucks

Kjell Walöen, Mitgründer und Chief Manufacturing and Logistics Officer von Volta Trucks, hat die Fertigung des Volta Zero in Steyr begleitet: „Das erste Fahrzeug, welches nun in unserem Werk in Steyr vom Band gelaufen ist, ist der aktuell wichtigste Meilenstein auf dem Weg zum Start der Produktion von maßgeschneiderten Kundenfahrzeugen. Und wir haben ihn in nur zwölf Monaten erreicht. Das zeigt, mit welchem Tempo wir daran arbeiten, die sichersten und nachhaltigsten Lkw auf die Straße zu bringen, und wie eng wir mit unseren Partnern bei Steyr Automotive zusammenarbeiten“. Das Steyr-Team habe seine Expertise und Erfahrung im Bau hochwertiger Lkw über Generationen hinweg genutzt, um den ersten Volta Zero pünktlich und nach höchsten Qualitätsstandards zu liefern, freut sich der Manager.

Der Volta Zero ist das weltweit erste vollelektrische 16-Tonnen-Nutzfahrzeug, das speziell für den innerstädtischen Warenverkehr entwickelt wurde und die Umweltauswirkungen von Frachtlieferungen in Innenstädten reduzieren soll. Der Volta Zero wurde von Grund auf mit einer rein elektrischen Reichweite von 150 bis 200 km konzipiert. Allein die bis 2025 produzierten Fahrzeuge sollen schätzungsweise 1,2 Millionen Tonnen Kohlendioxidemissionen einsparen.

Auch Sicherheit steht bei Volta Trucks im Mittelpunkt. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die sichersten Nutzfahrzeuge für Städte zu produzieren. Der Volta Zero wurde von Beginn an für den Elektroantrieb konzipiert, was auch deutliche Verbesserungen für die Sicherheit von Fahrzeug, Fahrer und Fußgängern ermögliche. Denn dank des Wegfalls des Verbrennungsmotors sitzt der Fahrer eines Volta Zero in einer mittigen Fahrposition, mit einer viel niedrigeren Sitzhöhe als bei herkömmlichen Nutzfahrzeugen. Dies und die umglaste Kabine bieten dem Fahrer ein weites 220-Grad-Sichtfeld und minimieren schwer einsehbare Winkel.

Im November 2021 gab Volta Trucks mit der Bestellung von 1470 Fahrzeugen durch DB Schenker den größten Kauf von vollelektrischen Lkw in Europa bekannt. Darauf folgte die Bestellung von Petit Forestier aus Frankreich von 1000 Volta Zero Fahrzeugen. Volta Trucks verfügt nun laut eigener Aussage über einen Gesamtauftragsbestand von rund 6500 Fahrzeugen mit einem Auftragswert von etwa 1,4 Milliarden Euro.

Quelle: Volta Trucks – Pressemitteilung vom 20.09.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Hans-Peter:

Das ist Europäischer Fortschritt! Gratulation zum Ersten, es mögen noch viele folgen!

Wolfbrecht Gösebert:

Aus dem Artikel:

„Volta Trucks verfügt […] über einen Gesamtauftragsbestand von rund 6500 Fahrzeugen mit einem Auftragswert von etwa 1,4 Milliarden Euro.“

Daraus errechne ich ein Durchschnittswert von gut 215.000 € pro Fahrzeug :)

Mal ganz OffT: Soviel haben knapp alle meine bisherigen Verbrenner bis Mitte 2014 zusammen gekostet (DM einfach mal gleich Euro bewertet und keine Restwerte gegengerechnet!). Seitdem fahre ich preiswerter, natürlich nur noch rein elektrisch :)

Daniel W.:

Der wichtigste Teil für die normalen Menschen.

Steyr Automotive stellt Volta Trucks eine Fertigungskapazität von 14.000 Fahrzeugen pro Jahr zur Verfügung. Im Laufe der Zeit sollen durch die Produktion des Volta Zero 510 Arbeitsplätze geschaffen werden, hinzu kommen 180 Arbeitsplätze für den Bau der Cargo-Boxen sowie schätzungsweise 2000 Arbeitsplätze innerhalb der Lieferkette.

Rund 2.700 Arbeitsplätze inklusive Zulieferer – BEV schaffen Arbeitsplätze, wie die gesamte Energiewende überhaupt sehr viele Arbeitsplätze schaffen würde, wenn man sie nicht dauernd politisch und lobbygesteuert behindert. Da muss sich niemand an den alten Stinkern festhalten, sondern sollte sich auf die Verkehrswende freuen.

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