Steuervorteil für E-Autos wird nicht vor Bundestagswahl umgesetzt

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Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 2 min

Anfang September hatte die Ampel-Regierung neue steuerliche Anreize angekündigt, um Elektromobilität attraktiver zu machen. Als Reaktion auf die seit Monaten sinkenden Neuzulassungen wurde eine Änderung der Dienstwagenbesteuerung und die Sonderabschreibung für Elektroautos vorgeschlagen. Beide Maßnahmen sind allerdings nicht in das finale Steuerfortentwicklungsgesetz eingeflossen. Mit dem Scheitern der Ampel-Koalition bleibt ihre Umsetzung ungewiss.

„Mit der Wachstumsinitiative hat sich die Bundesregierung vorgenommen, die Autoindustrie und ihre Beschäftigten beim Modernisierungsprojekt E-Mobilität zu unterstützen. Die steuerliche Förderung von dienstlich genutzten E-Autos soll dabei helfen, die Nachfrage nach emissionsfreien Fahrzeugen weiter zu erhöhen“, hatte die Bundesregierung im September verlauten lassen.

Mit dem Vorschlag der Sonderabschreibung könnten Unternehmen die Investitionskosten für Elektroautos schneller geltend machen. Vorgesehen war eine Befristung auf Anschaffungen im Zeitraum von Juli 2024 bis Dezember 2028. Über einen Zeitraum von sechs Jahren könnten Kosten abgeschrieben werden, beginnend mit einem Satz von vierzig Prozent. Die Maßnahme sollte für zusätzliche Liquidität sorgen, hieß es im September.

Die zweite geplante Änderung bezog sich auf die Besteuerung von privat genutzten Dienstwagen, bei denen Arbeitnehmer den geldwerten Vorteil vergünstigt versteuern, wenn sie ein Elektroauto nutzen. Der maximale Bruttolistenpreis für E-Dienstautos sollte von 70.000 Euro auf 95.000 Euro angehoben werden. Dadurch würde ein breiteres Modellspektrum steuerlich attraktiv für Dienstwagenberechtigte.

Gegenüber Electrive äußerte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums, dass die beiden Maßnahmen mit dem Steuerfortentwicklungsgesetz (SteFeG) eingeführt werden sollten, das zum 1. Januar in Kraft getreten ist. „Die Regelungen zur Erhöhung des Deckels für den Bruttolistenpreis auf 95.000 Euro bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge und die degressiven Abschreibung für neu angeschaffte Elektrofahrzeuge sind nicht im beschlossenen Gesetz enthalten“, erklärte die Sprecherin.

Die beiden Vorhaben hätten laut Medienberichten aus dem September bereits in diesem Jahr zu einer Summe von 580 Millionen Euro an Steuervorteilen führen können, bis 2028 waren pro Jahr 650 Millionen Euro vorgesehen. Durch das Scheitern der Regierung bleibt die Zukunft der Maßnahmen ungewiss. Es wäre weiterhin möglich, dass die nächste Bundesregierung die geplanten Steuervorteile bzw. eine der beiden Maßnahmen aufgreift.

Im aktuellen Wahlkampf haben die Parteien unterschiedliche Pläne geäußert. Die SPD nennt keine Details, spricht sich aber für eine Änderung bei den Abschreibungsregeln und der Dienstwagenbesteuerung aus. Die Grünen schlagen eine steuerliche Förderung für Unternehmen und Privatkunden vor. Außerdem soll es ein Ladeguthaben von 1000 Euro eingeführt werden. CSU-Chef Markus Söder hatte Sonderabschreibung in Spiel gebracht. Gleichzeitig will seine Partei eine Kaufprämie von 3600 Euro für Elektroautos einführen.

Quelle: Electrive – E-Auto-Steuervorteile werden nicht mehr umgesetzt

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Manfred:

Eine Anhebung der Bruttolistenpreise auf 95.000.- Euro halte ich für grundlegend falsch. Wer in der Car-Policy diesen Betrag als Dienstwagenberechtigt stehen hat muss nicht unterstützt werden. Das geht genauso schief wie damals das Thema Plugin-Hybride. Ich wäre als kleiner AD-Mitarbeiter gerne einen gefahren, aber in meiner Car-Policy standen nur 37.000 Euro als Bruttolistenpreis und dafür gab es nur einen Verbrenner sprich Diesel. Ich denke, das Abschreibungsmodell ist ganz vernünftig und schafft Anreize. Die vorhandene Obergrenze bei 70.000 sollte für die 0,25%-Besteuerung auf 50.000 gesenkt werden. Alles darüber sollte mit 0,5% besteuert werden. Die Verbrenner mit 2%. Ich bin nämlich überzeugt, dass 80% der Gewerbekunden und AD-Mitarbeiter elektrisch fahren könnten. Als der ID4 rauskam durfte ich mal 1 Monat elektrisch fahren und habe 5000km zurückgelegt. Mit guter Planung und etwas gutem Willen geht das. Und man muss seine Reisegewohnheiten nur minimal anpassen. Ein gutes Navi mit Ladevorschlägen unterstützt ja sowieso dabei.

Pedro G.:

Eine gute ” E-Auto Förderung ” vom Staat wäre
Der Autogrundprieß + Zusatzausstattung – Rabatt = Gesamtpreis
und darauf die Umsatzsteuer !
Für vollelektische Autos eine gestaffelte Umsatzsteuer
♧ bis 20.000 € wäre es 5%
♧ bis 25.000 € wäre es 7%
♧ bis 30.000 € wäre es 9%
♧ bis 35.000 € wäre es 11%
♧ bis 40.000 € wäre es 13%
♧ bis 45.000 € wäre es 15%
♧ bis 50.000 € wäre es 17%
Auch für Gebrauchte bis 2035 wäre eine gute Idee !
z.B.
Tesla gebraucht 20.000 €
Mit 5% Steuer ist 21.000 €
Jetzt wären es 23.800 €

Das wäre für Endverbraucher die richtige Entlastung !

Auch für die Kleinst/Microfahrzeuge die es jetzt schon gibt !

Alle Steuererleichterungen auf CO² Kraftstoffe streichen !

M3:

E-Autos fördert man am besten mit einem satten Verbrenner-Malus!
E-Auto-Förderungen führen zu Preissteigerungen. So werden Steuergelder von den Herstellern abgegriffen. Man konnte die satten Gewinne der Hersteller sichtbar machen als die BEV-Förderung gestoppt wurde und die Hersteller Rabatte gaben. Das ging!!!
Die Hersteller haben jahrelang fette Gewinne gemacht, und sie müssen nun kleine bezahlbare BEVs bauen oder sie verschwinden in der Dreckschleuder-Nische. Eine Förderung der eh gut verdienenden und zudem die Erhöhung der Förderungsgrenze auf 95000 ist m.E. grundfalsch. Gut das das nicht gekommen ist. Ich meine:
Nur ein satter Stinker-Malus und on top eigene raschere Steigerung der CO2-Abgabe führt zum Ziel!
Nach der Wahl mit Bundeskanzler Habeck und einer Fussgänger-Ampel wird sich das sicher ändern:-))
Mit dem Sauerlandfritze wird Autoland D deindustrialisiert und somit Geschichte!

Yoyo:

Die neue Regierung steht nicht vor Juni, und dann kommen Parlamentsferien. Vor Hebst 2025 passiert har nichts. Ob VW noch so viel Luft zum Überleben hat? Ach ich vergaß, Kurzarbeitergeld auf kosten der Steuerzahler gibts ja auch noch…

Wolfbrecht Gösebert:

Ach nö, will “er” gar nicht!

Er hat schlicht vergessen, eine zusätzliche Anhebung der CO₂-Abgaben auf Verbrenner zu erwähnen, die den Appetit auf weitere Umweltzerstörung schon eingrenzen werden :P

Die beste E-Förderung ist immer noch die, bei der die Verbrenner tatsächlich mit den echten Kosten der Gesundheits- und Umweltbelastung belegt werden, die sie VERURSACHEN!

brainDotExe:

Du willst also, dass die Firmen lieber Verbrenner statt Elektro Luxusautos nehmen?

Gregor:

das Anheben der Preisobergrenze wäre wieder mal indirekte Förderung. Gut das das nicht gekommen ist, wozu Luxus Autos steuerlich bevorteilen?

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