Stellantis will 2025 seinen E-Auto-Anteil verdreifachen

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Peugeot / Stellantis

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Die Automobil-Gruppe Stellantis, zu der unter anderem die Marken Opel, Fiat, Peugeot und Jeep gehören, will in Deutschland im kommenden Jahr den Anteil an Elektroautos an allen abgesetzten Neufahrzeugen verdreifachen. Das sagte laut einem Bericht der Automobilwoche Stellantis-Deutschlandchef Lars Bialkowski. Hintergrund dafür sind die strengeren EU-Richtlinien für die CO2-Flottenwerte, die ab kommendem Jahr greifen. Um diese zu erreichen, müsse jedes fünfte neu abgesetzte Stellantis-Auto demnach künftig ein Elektroauto sein.

Somit muss sich der Anteil der Elektroautos von derzeit nicht einmal sieben Prozent auf 20 Prozent erhöhen. Auch die anderen Hersteller sind davon betroffen, so muss Volkswagen sogar etwa 25 Prozent Elektroautos verkaufen, um die Ziele zu erreichen und Strafzahlungen zu vermeiden.

Alleine in Deutschland müsste Stellantis also im kommenden Jahr etwa 65.000 Elektroautos verkaufen, in diesem Jahr sind es bisher noch keine 20.000 gewesen. Der Anteil an Elektroautos sei dabei innerhalb der unterschiedlichen Marken sehr unterschiedlich schnell gestiegen. Und es sei auch zu erwarten, dass nicht alle Marken die 20 Prozent erreichen müssen, sondern dass je nach Marke unterschiedliche Zielwerte gelten. Für den Handel kommen auf jeden Fall Umstellungen zu.

Neue E-Auto billiger, gebrauchte Verbrenner teurer?

Dabei ist zu erwarten, dass Elektroautos weiterhin günstiger werden. Schon seit einiger Zeit sind fallende Preise zu beobachten – zumindest für Elektroautos, die erst im kommenden Jahr ausgeliefert werden. „Wir müssen bei E-Autos deutlich attraktiver werden. Nicht alles, was 2025 passiert, um unsere CO2-Ziele zu erreichen, wird für Händler oder Hersteller attraktiv sein. Wir müssen da zusammen durch“, sagt Bialkowski. Hilfe seitens der Politik erwarte er indes nicht.

Allerdings weist er auch die Sorge zurück, dass die Renditen für die Händler weiter zusammenschrumpfen. Zwar sei die Marge beim Verkauf von Elektroautos mitunter geringer, doch im Gesamtpaket mit Wartung, Service und Gebrauchtwagenmarkt müsse eben die Gesamtrendite stimmen. Das könnte übersetzt auch heißen, dass die Preise für Elektroautos zwar sinken dürften, die Kosten für Werkstattbesuche oder gebrauchte Verbrenner indes eher steigen.

Mehrere Stellantis-Partner hatten in der Vergangenheit angekündigt, sich neue Partner suchen zu wollen. Dies bedauere Bialkowski zwar, doch da die neuen Flottengrenzwerte für alle Hersteller gelten, stellt sich schon die Frage, ob ein solcher Wechsel den Händlern mittel- und langfristig tatsächlich weiterhilft. Ein Grund für den Abwanderungswillen war jedoch auch das geplante Agenturmodell für den Vertrieb, doch dieses scheint sich nun von 2025 zumindest schon einmal bis 2027 zu verzögern.

Quelle: Automobilwoche – Stellantis in Deutschland: 2025 muss jedes fünfte verkaufte Auto ein BEV sein

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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pani:

Sorry, aber das halte ich für absoluten Unsinn.
Eine zuverlässige Ladeplanung ist in MEINEN Augen das wirklich letzte, was man in irgendeiner Form erreichen kann und damit nach MEINER Erfahrung ziemlich sinnfrei.
Ich gehe davon aus, dass Du den Begriff auf Langstreckenfahrten beziehst- ICH habe auf ? 15 bis 18.000 km noch nicht ein einziges Mal meine zum Teil zeitaufwändigen Ladeplanungen auch nur annähernd eingehalten. Erst vorgestern standen an unserem ersten geplanten Stopp vier Autos in der Warteschlange und damit waren die weiteren geplanten Stopps wieder hinfällig, weil wir weiter gefahren sind. Die Routenplaner der Autos kann man mit wenigen Ausnahmen schon mal gleich getrost in die Tonne treten.
Nein, losfahren und laden, wie’s kommt erscheint mir die bessere Lösung für E-Auto-Normalo, der nur wenige km auf Langstrecke unterwegs ist. Anders sieht das natürlich bei Vielfahrern aus, die mit einem Abo aus Kostengründen an ‚ihre‘ CPOs gebunden sind.
Preispari zwischen E-Auto und Verbrenner (hat Skoda bereits geschafft mit Elroq / Karoq), deutlich niedrigere Strompreise, bessere Ladeinfrastruktur und sofortiges Ende dieses zynischen Ladekarten-App-Bezahlchaos ohne sofort erfassbarer Ladepreise und das E-Auto ist, besser wäre, LANGE vor 2035 ein Selbstläufer.

Pedro G.:

Ohne eine Gratis einfache effektive Ladeplanung auch im Kleinwagen wird das Verkaufsziel nicht zu erreichen sein !
Am besten auch für die ersten Stellantis E-Autos als Updates !

Uwe:

Mein Peugeot e208 50.000km einmal in der Werkstatt 25.000km Inspektion. Kosten 105€. Da kracht das Herz

Wurzelsepp:

Ok, dann lasst die Preise mal purzeln, denn sonst verkauft ihr von diesen Reparaturanfälligen Stellantismühlen nicht sehr viele.

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