Die Umstellung auf Elektroautos kommt in vielen Unternehmen nur schrittweise voran. Zwar wächst das Angebot an Modellen und Lademöglichkeiten, doch im Arbeitsalltag bleibt der Umgang mit Stromern für zahlreiche Fuhrparkverantwortliche eine Herausforderung. Eine aktuelle Marktstudie unter mehr als zweihundert Flottenmanager:innen zeigt, dass vor allem die öffentliche Ladeinfrastruktur weiterhin als Unsicherheitsfaktor gilt. Fast ein Viertel der Befragten nennt ein unzuverlässiges oder unzureichendes Ladenetz als Hürde, die den Umstieg auf vollelektrische Autos erschwert. Diese Sichtweise ist besonders ausgeprägt bei jenen, die erst am Anfang der Elektrifizierung stehen.
Der Blick in die Ergebnisse verdeutlicht, dass eine feste Routine im Alltag entscheidend dafür ist, wie komplex das Aufladen wahrgenommen wird. Fuhrparkverantwortliche, die bereits über große elektrische Anteile verfügen, bewerten die Lage weniger kritisch. Sie berichten seltener von Problemen mit defekten Säulen oder Umwegen, die durch unklare Ladeoptionen entstehen könnten. Für viele, die noch keine umfassende Erfahrung gesammelt haben, bleibt jedoch die Sorge bestehen, unterwegs nicht ausreichend flexibel zu sein oder zusätzliche Zeit einplanen zu müssen.

Neben dem öffentlichen Ladenetz spielt auch die verfügbare Infrastruktur zu Hause oder am Arbeitsplatz eine relevante Rolle. Rund 17 Prozent der Befragten geben an, dass fehlende private oder betriebliche Lademöglichkeiten die Integration von Elektroautos erschweren. Hinzu kommt die Unsicherheit hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit. Knapp ein Fünftel sieht hohe Kosten oder unklare Kalkulationen als Problem, das den Umstieg verlangsamt. In der Summe entsteht ein Bild, das deutlich macht: Der Wandel hin zu elektrischen Autos wird häufig durch strukturelle Faktoren geprägt, die außerhalb der reinen Technik liegen.
Marc Odinius, Geschäftsführer des Marktforschers Dataforce, beschreibt diesen Übergang als Abschnitt, in dem Gewohnheiten und Erfahrungen eine große Rolle spielen. Im Gespräch weist er darauf hin, dass „die anfängliche Hemmschwelle relativ groß“ sei. Viele, die sich noch nicht intensiv mit Elektroautos beschäftigt hätten, fürchteten den Aufwand rund um das Laden. Aus seiner Sicht trägt eine frühzeitige Begleitung dazu bei, Berührungsängste abzubauen. Probefahrten, interne Tests oder zeitlich begrenzte Projekte könnten helfen, realistische Eindrücke zu vermitteln und Vorbehalte abzubauen.

Martin Rada, Managing Director des Mobilitätsanbieters vibe moves you, sieht die zunehmende Alltagstauglichkeit als wichtigen Baustein. Nach seiner Einschätzung erleichtert das breiter verfügbare Angebot an öffentlichen Ladepunkten eine flexible Planung. Er verweist zugleich auf niedrigschwellige Wege, Elektromobilität auszuprobieren. Ein Auto-Abonnement könnte laut Rada ein praktisches Instrument sein, um Elektromobilität ohne langfristige Bindung kennenzulernen. Wer feststelle, dass ein elektrisches Auto vollwertig einsetzbar sei, könne sein Abo problemlos anpassen oder verlängern.
Quelle: vibe moves you – Pressemitteilung per Mail







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