600 E-Autos: So wurde die OMS-Flotte elektrifiziert

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OMS Prüfservice GmbH

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

In der aktuellen Podcast-Folge habe ich mit Florian Döring gesprochen, Fleet Manager bei OMS. Das Unternehmen, das sich auf elektrische Sicherheitsprüfungen spezialisiert hat, ist mittlerweile nahezu komplett auf Elektroautos umgestiegen – ein beeindruckender Schritt, wenn man bedenkt, dass es sich um eine Flotte von rund 600 Fahrzeugen handelt.

Florian hat erzählt, dass dieser Wandel von innen heraus getrieben wurde. Besonders wichtig sei es gewesen, die Mitarbeiter:innen mitzunehmen und nicht einfach eine Entscheidung von oben zu diktieren. „Man muss die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und die Leute mitnehmen. Es reicht nicht zu sagen: Hier ist dein E-Auto, fahr damit los.“ Stattdessen wurde viel Wert darauf gelegt, den Mitarbeitern Elektromobilität zu erklären, sie an die Hand zu nehmen und die Umstellung schrittweise zu gestalten.

Ein entscheidender Faktor war die Ladeinfrastruktur. OMS hat seine Mitarbeitenden aktiv dabei unterstützt, eigene Lademöglichkeiten zu Hause zu schaffen. Das Unternehmen hat sich finanziell an den Kosten beteiligt, sodass die Fahrzeuge morgens vollgeladen bereitstehen konnten. Besonders für Vielfahrer und Stadtbewohner war das ein Schlüssel zur Akzeptanz der Elektromobilität.

Bei der Fahrzeugwahl setzt OMS auf Modelle mit großer Reichweite und verlassene Service- und Ersatzteilverfügbarkeit. Das erklärt, warum sich die Flotte mittlerweile stark in Richtung Volkswagen und Skoda entwickelt hat. „Wir wollen keine Experimente machen, wenn es um Zuverlässigkeit geht. Die Teileverfügbarkeit und das Servicenetz sind essenziell, damit die Autos so schnell wie möglich wieder auf die Straße kommen.“ Wichtige Kriterien für OMS sind eine Mindestreichweite von 300 Kilometern auf der Autobahn im Winter und Batteriekapazitäten von mindestens 70 kWh.

Neben der Umweltfreundlichkeit war auch die Wirtschaftlichkeit ausschlaggebend. Hier hat OMS eine klare Bilanz gezogen: „Unsere E-Autos sind in der Total Cost of Ownership günstiger als Verbrenner, sogar wenn man die Ladeinfrastruktur mit einrechnet.“ Konkret spart OMS pro Auto etwa 15 Euro im Monat – hochgerechnet auf 600 Fahrzeuge ergibt sich eine erhebliche Summe. Der Umstieg war kein Selbstzweck. Neben der Kosteneffizienz spielt auch der CO₂-Fußabdruck eine Rolle. Viele Kunden von OMS profitieren nun davon, dass sie den Dienstleister mit geringem CO₂-Ausstoß in ihre eigene Klimabilanz einrechnen können.

Der Erfolg von OMS zeigt: Die Umstellung auf eine rein elektrische Flotte funktioniert, wenn sie strategisch durchdacht ist. „Wer es konsequent macht, wird am Ende belohnt – sei es durch geringere Kosten, zufriedenere Mitarbeiter oder ein nachhaltigeres Unternehmen.“ Nun aber genug der Vorworte, lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen.

Gerne kannst du mir Fragen zur E-Mobilität, die dich im Alltag beschäftigen, per Mail zukommen lassen. Die Antwort darauf könnte für andere Hörer des Podcasts ebenfalls von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für etwaige Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung beim Podcast-Anbieter deiner Wahl freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Daniel W.:

Ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu Hausstrompreisen an den Ladesäulen wäre ein gesetzlich vorgeschriebener einheitlicher Ladepreis für alle Ladekunden wie bei Tankstellen, egal wie der Kunde bezahlt. Dazu eine große Preistafel an der Sraße mit dem kWh-Preis für alle Kunden.

Und was mit „INFRASTRUKTUR … Verschleiß, Reparaturen, Vandalismus und … Lebensdauer“ ist? – das ist wohl so ähnlich wie bei Tankstellen.

Für eine Kalkulation fehlen mit das Fachwissen und zuverlässige Zahlen, auch zu den möglichen Förderungen bei Ladesäulen.

Mit Friedrich Merz und seiner Technologieoffenheit sind E-Autos und Ladesäulen noch schwerer zu kalkulieren.

Wolfbrecht Gösebert:

„Mein Fazit: Die Ladepreise für E-Autos dürfen nicht höher sein als die günstigen Hausstrompreise.“

Du möchtest erklären, wer (wie) die INFRASTRUKTUR bezahlt (wird)? … Verschleiß, Reparaturen, Vandalismus und die nicht gerade lange technische Lebensdauer müssen ja irgendwie finanziert werden?!

Daniel W.:

Nachtrag
– – – – – – –

Hier nach Infos zum Strom und den jeweiligen Anteilen am Strompreis, falls es von Interesse ist.

—–
So setzt sich der Strompreis 2025 zusammen

40,5 % Strombeschaffung
Stromerzeugung oder Stromeinkauf inkl. Vertrieb und Gewinnmarge

32 % Steuern und Abgaben
Mehrwertsteuer, Stromsteuer, Konzessionsabgabe, KWK-Aufschlag, StromNEV-§19, Offshore-Netzumlage

27,5 % Netzentgelte
Stromtransport, Messstellenbetrieb, Abrechnung

Der durchschnittliche Strompreis Anfang 2025 betrug 39,8 Cent|kWh

Quellen für die Daten sind: BDEW, BNetzA
(Quelle: strom-report.com/strompreis-zusammensetzung)
—–

Daniel W.:

Das Rohöl Brent kostet an der Börse rund 36 Cent pro Liter.

Dazu kommen noch die Transporte zur Raffinerie und die Verarbeitung dort, die Transporte zur Tankstelle und deren Kosten sowie die Gewinne.

Alles zusammen ohne Steuern und CO2-Abgabe wäre 67,7 Cent (E10) bzw. 77,1 Cent (Diesel) pro Liter – siehe unten

—–
Benzinpreis und Dieselpreis: So entstehen die Spritpreise aktuell

E10: 1,74 Euro*
(Anteile pro Liter)

67,7 Cent Kosten & Gewinn
65,4 Cent Energiesteuer
13,1 Cent CO2-Abgabe
27,8 Cent MwSt.

Diesel: 1,65 Euro*
(Anteile pro Liter)

77,1 Cent Kosten & Gewinn
47,0 Cent Energiesteuer
14,6 Cent CO2-Abgabe
26,3 Cent MwSt.
(Quelle: adac.de – 12.02.2025)
—–

egon_meier:

Bei BEV geht es immer mehr in Richtung VW-Konzern. In einem anderen Bericht wird von der Fuhrparkumstellungn der Firma Schindler berichtet – dort werden nur Enyaq eingeflottet und es gibt keinerlei Grund, von diesem Weg abzugehen
OMS macht es offenkundigt genauso.

Peter:

„Die Ladepreise für E-Autos dürfen nicht höher sein als die günstigen Hausstrompreise“

Warum wird eigendlich beim Sprit wortlos akzeptiert das dieser 0,06€/l in der Herstellung kostet und völlig überteuert verkauft wird aber beim BEV MUSS der Ladepreis bei 0,28€/kWh (mein derzeitiger Hausstrompreis) liegen…oder ist das wieder so ein Argument vom blauen Stammtisch…wobei natürlich jeder normale halbwegs gebildete Mensch wissen sollte das BEV schon seit 2020 günstiger sind las Verbrenner, in der TCO und auf 100km.

Daniel W.:

Das Wichtigste ist das günstige Laden, sonst rechnet sich kein E-Auto, das ist für mich die Kernaussage dieses Podcasts.

Deshalb investiert OMS auch in Lademöglichkeiten für ihre Mitarbeiter, damit die zuhause günstig laden können.

Mein Fazit: Die Ladepreise für E-Autos dürfen nicht höher sein als die günstigen Hausstrompreise.

Wolfbrecht Gösebert:

Vorweg: Sollte eine “ … verlassene Service- und Ersatzteilverfügbarkeit“ womöglich „zuverlässige …“ heißen ?-)

Wenn es OMS tatsächlich gelungen ist, auch die letzten, der »Deckel-auf–Sprit-rein-Brumm-Brumm“-Fraktion mitzunehmen, dann ist das wohl auch so, wie bei der Hamburger Hochbahn AG:

Dort erzählte gerade der Leiter eines der beiden auf E-Bus-Betriebshöfe, der seit 2019 stufenweise elektrisch umgerüstet wird, dass nur noch ein verschwindend geringer Anteil der Fahrer lieber noch einen der restlichen Diesel-Lärm-Busse fährt.

Übrigens: Gelieferte Neufahrzeuge werden dort in der Werkstatt u.a. mit zusätzlicher Informations- und Funktechnik ausgerüstet und VOR Übergabe in den Regel-Fahrbetrieb gründlich überprüft und probegefahren.

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