Seat baut erste Batteriesysteme für neue Elektro-Kleinwagen

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Seat-Cupra

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Der spanische Autohersteller Seat-Cupra treibt die Vorbereitungen für die Produktion von Elektroautos in seinem Werk in Martorell weiter voran. In einem entscheidenden Jahr für den Elektrifizierungsprozess des Unternehmens, das innerhalb des VW-Konzerns die Entwicklung und Produktion der Electric Urban Car Family anführt, wurden nun zwei bedeutende Schritte auf dem Weg zur Serienfertigung erreicht, so Seat in einer aktuellen Mitteilung: zum einen die Montage von Vorserien-Batteriesystemen, zum anderen der Start der Vorserienproduktion erster Karosserieteile auf der neuen PXL-Presse. Die Bauteile sind für zwei Elektromodelle bestimmt, die ab 2026 in Martorell vom Band laufen sollen – zunächst für den Cupra Raval, gefolgt vom Volkswagen ID.2all.

„Die Montage der ersten Batteriesysteme in unserem neuen Werk und die Produktion von Karosserieteilen auf der neuen PXL-Presse für die künftigen Elektromodelle aus Martorell sind wichtige Meilensteine in unserem Elektrifizierungsprozess“, betont Markus Haupt, Interims-CEO von Seat und Cupra sowie Vorstand für Produktion und Logistik der Seat S.A. „Dies ist ein entscheidendes Jahr, da wir uns weiter auf den Start der Serienproduktion der Electric Urban Car Family der Brand Group Core im Jahr 2026 vorbereiten, beginnend mit dem Cupra Raval – und getrieben von der Vision, die Elektromobilität auf der Iberischen Halbinsel anzuführen.“

Erste Batteriesysteme aus Martorell

Nun geht es darum, Anlagen, Prozesse und Produkte noch vor Serienstart unter realen Bedingungen zu erproben. Die Montage des ersten Batteriesystems wurde in weniger als eineinhalb Jahren nach Baubeginn des Batteriemontagewerks erreicht – noch während des Endspurts bei den Bauarbeiten und der Installation der für die Serienproduktion notwendigen Maschinen. In der aktuellen Phase der Vorserienmontage kommen bereits automatisierte Stationen in Kombination mit manuellen Arbeitsschritten zum Einsatz. Nach Abschluss der Bauarbeiten werde das Werk über vollständig automatisierte Prozesse verfügen und rund 500 Mitarbeitende beschäftigen.

Parallel dazu errichtet das Unternehmen eine 600 Meter lange Brücke, die mit einem Fördersystem ausgestattet ist. Dies ermöglicht den automatisierten Transport der Batterien vom Montagewerk direkt zur Fahrzeugmontage und soll so eine kontinuierliche, taktgenaue Versorgung im Einklang mit dem Produktionsrhythmus sicherstellen.

Mit einer Investition von 300 Millionen Euro und einer Fläche von 64.000 Quadratmetern wird das Montagewerk künftig bis zu 300.000 Batterien pro Jahr produzieren können. Die Anlage versorgt ausschließlich die in Martorell gefertigten Elektro-Kleinwagen des VW-Konzerns – den Cupra Raval und die Serienversion des Volkswagen ID.2all. Damit stärkt Seat-Cupra nicht nur seine Wettbewerbsfähigkeit, sondern optimiert auch die Logistikprozesse und verringert zugleich den ökologischen Fußabdruck.

Neue PXL-Presse in Betrieb

Ein weiterer Meilenstein innerhalb der Elektrifizierungsstrategie ist die Vorserienproduktion der ersten Karosserieteile für den Cupra Raval auf der neuen PXL-Presse in Martorell. Die 2024 in Betrieb genommene Anlage optimiert den Fertigungsprozess, indem sie große Bauteile mit hoher Effizienz produziert: Sie erreicht 15 Presshübe pro Minute und weist eine Stanzkapazität von bis zu vier Millionen Teilen pro Jahr auf.

Die Einführung dieser fortschrittlichen Technologie sei ein zentraler Bestandteil des Elektrifizierungsprozesses im Werk in Martorell, das sich zum Zentrum der industriellen Transformation des Unternehmens entwickelt hat. Mit intelligenter, vernetzter Produktion sowie flexibleren, effizienteren und nachhaltigeren Prozessen nimmt das Werk zunehmend die Rolle einer „Fabrik der Zukunft“ ein.

Wie bereits bei den Batteriesystemen ermöglicht es die Vorserienproduktion der Karosserieteile der Seat S.A., Anlagen, Prozesse und Produkte gezielt auf die Serienfertigung vorzubereiten und anzupassen. Dieser integrierte Prozess erstreckt sich über alle Phasen des Produktionszyklus – vom ersten Pressvorgang in der Pressenhalle über den Karosseriebau und die Lackierung bis hin zur Endmontage und Qualitätskontrolle. Ziel ist es, jede einzelne Phase zu optimieren und einen reibungslosen Start der Serienproduktion ab 2026 sicherzustellen.

E-Autos der neuesten Generation

Mit diesen Entwicklungen macht die Seat S.A. einen weiteren wichtigen Schritt in ihrer Strategie, die Produktion der Electric Urban Car Family innerhalb des Brand Group Core des Volkswagen Konzerns anzuführen. Das Unternehmen steht vor einem entscheidenden Jahr im Elektrifizierungsprozess und treibt das Projekt gemeinsam mit dem Volkswagen Konzern voran – in einer der größten industriellen Investitionen in der Geschichte Spaniens, die in Zusammenarbeit mit vielen Projektpartnern realisiert wird.

Im Jahr 2026 bringt Cupra mit dem Raval einen elektrischen Kleinwagen auf den Markt, der die Marke über ihre bisherigen Grenzen hinausführen soll. Der Cupra Raval sei von Emotionen angetrieben für eine rebellische, elektrische Welt entworfen und entwickelt worden. Das neue Modell basiert auf der MEB-Plattform von Volkswagen und verfügt über Frontantrieb. Mit diesem emotionalen und zugleich zugänglichen Fahrzeug möchte Cupra zeigen, dass Elektromobilität alles andere als langweilig sein muss.

Quelle: Seat – Pressemitteilung vom 21.05.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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