Zwei Rückrufe bei Fisker wegen Softwareproblemen

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Fisker

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 2 min

Das amerikanische Start-up Fisker hat vergangene Woche bekanntgegeben, dass es gleich zwei freiwillige Rückrufe durchführen wird. Beiden Rückrufen liegen Softwareprobleme zugrunde. Der erste Rückruf betrifft 11.201 Fahrzeuge in ganz Europa, den USA und in Kanada. Der zweite Rückruf betrifft 6864 Autos in den USA und 281 in Kanada.

Bei mehr als 11.000 Fahrzeugen kann laut Fisker die Software beim Fahrzeugsteuergerät sowie beim Motorsteuergerät dazu führen, dass das Auto in einen Notlaufmodus wechselt. Damit könne ein Motorverlust einhergehen.

Das zweite Problem betrifft Symbole in der Instrumentenanzeige. Dabei werden bestimmte, in Nordamerika gültige Federal Motor Vehicle Safety Standards (FMVSS) nicht eingehalten. Entsprechend hat Fisker einen Rückruf der 6864 Fahrzeuge in den Vereinigten Staaten und 281 Elektroautos in Kanada gestartet.

Seine Handelspartner habe Fisker bereits am 30. Mai über die bevorstehenden Rückrufe in Kenntnis gesetzt, die betroffenen Kunden sollen bis Ende Juni informiert werden. Bis dahin sollen die Probleme mittels eines Over-the-Air-Updates auf die Version OS 2.1 behoben werden. Fahrzeuge, die bereits auf 0S 2.1 aktualisiert wurden, sind laut Fisker von den Rückrufaktionen ausgenommen.

Bei dem angeschlagenen Unternehmen scheint keine Ruhe einkehren zu wollen. Bereits im Mai hatte die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) eine Untersuchung des Fisker Ocean veranlasst. Anlass dafür waren Beschwerden über das Notbremssystem des Elektroautos. Das automatische System sei bei mehreren Fahrzeugen versehentlich aktiviert worden.

Viel gravierender ist bei Fisker jedoch die finanzielle Lage, denn das Unternehmen kämpft immer noch gegen eine drohende Insolvenz an. Erst Ende des Monats hat das amerikanische Star-up weitere Entlassungen angekündigt, nachdem der Elektroautohersteller wenige Monate zuvor bereits massiv Personal entlassen hatte.

Gibt es am Wochenende Neuigkeiten zu Fiskers Lage?

Im März teilte Fisker mit, dass die Nachfrage im Jahr 2023 nicht den Erwartungen des Managements entsprochen habe und sprach von etwa 4700 SUVs im Bestand. Im selben Monat musste aufgrund von Liquiditätsproblemen die Produktion des Ocean eingestellt werden. Die geringeren Produktionszahlen führten bei Magna Steyr in Graz, dem Produktionspartner von Fisker, zu schwerwiegenden finanziellen Verlusten und Stellenabbau. Fisker Austria, das österreichische Tochterunternehmen, stellte Anfang Mai einen Insolvenzantrag.

Bis dato hat das Unternehmen um Henrik Fisker in diesem Jahr erst 258 Elektroautos verkauft. Am kommenden Wochenende wird der Vorstandsvorsitzende, der bisher zu den anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten geschwiegen hat, auf der Auto Tech Summit der Economic Times in Indien sprechen. Wir sind gespannt, was er zu berichten hat.

Quelle: Electric Vehicles – Fisker Faces 2 Recalls Affecting All Vehicles Sold, Issues Over-The-Air Update

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Theo Maganus:

jene die verantwortlich sind für die Software oder Firmware für die Fisker Fahrzeuge und Assistenz Systeme, die sind ebenfalls mitverantwortlich für den Niedergang von Fisker.

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