Magna führt Gespräche: Nio oder XPeng statt Fisker?

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Nio

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Bislang hat Automobilzulieferer und Auftragsfertiger Magna Steyr in Graz unter anderem für den US-amerikanischen Elektroauto-Hersteller Fisker Fahrzeuge hergestellt, doch das Unternehmen steckt in tiefen finanziellen Schwierigkeiten und die Produktion wurde schon vor einigen Wochen gestoppt. Angesichts des drohenden Aus von Fisker führt Magna derzeit offenbar erste Gespräche mit mehreren chinesischen Herstellern – womöglich mit dem Ziel, künftig deren Elektroautos in Europa zu fertigen. Das berichtet Eletric Vehicles.

“Bei einem Medienrundgang durch das Grazer Werk brachte Magna Steyr-Präsident Roland Prettner die Bereitschaft des Unternehmens zum Ausdruck, mit potenziellen Kunden ins Gespräch zu kommen, und betonte, dass Kapazitätsengpässe kein Thema seien”, heißt es in dem Bericht. Drohende Strafzölle für Elektroautos aus China könnten Magna bei der Suche nach einem neuen Partner in die Karten spielen. Prettner wird zitiert: „Ich denke, dass vieles davon abhängt, wie die Zölle gestaltet werden und wie die Spielregeln für den Verkauf von Fahrzeugen hier in Europa aussehen werden. Wir wissen, dass alle chinesischen OEMs heute mit verschiedenen Händlern testen, wie groß das Volumen ihrer Fahrzeuge sein könnte.”

150.000 Fahrzeuge pro Jahr möglich

Mit einer Kapazität von bis zu 150.000 Fahrzeugen pro Jahr sei Magna Steyr gut auf mögliche Zusammenarbeiten vorbereitet. Im vergangenen Jahr habe es “einen bemerkenswerten Anstieg des Interesses verschiedener chinesischer OEMs” zu potentiellen Partnerschaften mit Magna Steyr gegeben. Zwar ist die Zusammenarbeit mit Fisker noch nicht offiziell zu den Akten gelegt, doch seitens Magna Steyr gehe man aktuell nicht davon aus, dass die Produktion des Fisker Ocean wieder aufgenommen werde.

Das heißt, dass in Graz entsprechende Kapazitäten langfristig frei werden würden, die für von Strafzöllen bedrohte chinesische Hersteller sehr interessant sein dürften. Im Artikel werden unter anderem die Namen XPeng, Polestar und Aiways gehandelt, die derzeit mit neuen Modellen auf den europäischen Märkten präsenter werden wollen – oder wie im Fall von XPeng gerade erst die ersten Märkte in Europa betreten haben. Allerdings gibt es von Polestar und Aiways zuletzt ebenfalls immer wieder Nachrichten, die mit Blick auf die Zukunft zumindest ein wenig skeptisch stimmen könnten.

Auch den Bau von Fahrzeugen der neuen Nio-Marke Onvo, gezeigt im Titelbild, können sich manche offenbar vorstellen. Für die Belegschaft in Graz wäre es auf jeden Fall wünschenswert, im Falle eines endgültigen Fisker-Aus eine schnelle Nachfolgelösung zu finden.

Quelle: Electric Vehicles – “Fisker’s Former Manufacturing Partner Magna in Talks With Chinese OEMs”

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Läubli:

Ich verstehe was du meinst, das ist soweit in geschäftlichen Kreisen auch korrekt. Privat aber ist es sogar wahrscheinlicher, dass man mit einem Microlino oder einem Fiat 500 viel eher Sympathien weckt, als wenn man mit einem schlichten 5er BMW vorfährt, soviel zum Eröffnungssatz von dir. Ausgenommen natürlich, du bewegst dich ausgeschlossen in Poserkreisen… da zählen nur Zylinder, Sound, Burn-outs, Donuts, PS… und natürlich das Versace-Cap!

Aber… “niemand” ist in deinem eigenen Wiederspruch anscheinend doch 30. Ok, manchmal bin ich penibel, aber “niemand” ist ein Kraftwort das die entsprechende Bedeutung nicht nur suggeriert, sondern tatsächlich darstellt. Sorry für meine Belehrung.

Hey, ich bin ganz und gar kein NIO-Fan, bis jetzt mindestens nicht, weil ich noch nie so eine Karre gefahren bin, daher halte ich mich in guten wie in schlechten Nachrichten diesbezüglich eher zurück. Hast du mit NIO denn schon welche Erfahrungen machen können?
Ich denke, es wird auch in Europa einige geben, die 60K+ für ein NIO ausgeben werden… genauso wie früher für Lexus. NIO hat also gerade hier in Europa eine absolute Berechtigung und kann / wird so manchen Kunden von “Edelmarken” auf NIO bringen, genauso wie das mit Tesla dazumal auch passiert ist! Wo ist also der Unterschied, dass in deinen Augen solches für NIO voll in die Hosen gehen soll?
Klar ist, dass wohl NIO zu spät kommt, um die Deutschen Marken hierzulande im Absatz zu überholen… aber Kunden werden sie den Deutschen abschlagen, soviel ist sicher, auch für 60K+!

Spiritogre:

Prestige ist wichtig. Es ist ein Unterschied ob du mit einem Fiat Panda oder 5er BMW vorfährst, wer das abstreitet begreift nicht, wie die Welt funktioniert.

Aber, das entscheidende ist, niemand gibt 60.000 und mehr für NoName China Autos aus, wenn er dafür ein deutsches Markenfabrikat bekommt. Die Illusion kann ich euch getrost nehmen und werden durch die Verkaufszahlen auch mehr als nur belegt.

BMW verkauft über 22.700 Autos in Deutschland im Monat, Nio 30… soviel dazu.

Läubli:

Ich wusste doch schon immer, dass man Deutsche Marken nicht wegen der Qualität kauft, sondern wie du schreibst… wegen dem Namen! Da riecht es nach Poser… oder liege ich falsch?

Spiritogre:

Die kauft man ja auch wegen dem Namen, Nio nicht, das ist eine No Name Brand.

Dr.Georg Ramsauer:

Schauen wir mal, wie groß das Interesse der Chinesen ist

Tom62:

…genauso wie MB, BMW & co.. ;)

Spiritogre:

Aha, deswegen ist Nio so völlig überteuert…

Roman L.:

Magna ist schon sein einigen Jahren Partner von NIO und liefert div. Komponenten. So wird Vertrauen schrittweise aufgebaut.
Dass von deiner Seite wieder nur Unsinn kommt, war klar :-)

Spiritogre:

Magna baut aktuell diverse Modelle für Mercedes (G Klasse), BMW (Z4, diverse 5er), Jaguar (wohl aber nicht mehr lange) und Toyota (GT Supra).
Sie haben vielleicht noch Kapazitäten für weitere 150.000 Fahrzeuge allerdings gilt zu bedenken, Magna ist verdammt teuer. Zweifle irgendwie daran, dass die Chinesen da Interesse haben, insbesondere, wenn es keine hochpreisigeren Fahrzeuge sein sollen.

MMM:

Der Akzeptanz der chinesischen Autos würde es wohl helfen, ein gutes Preis/Leistungsverhältnis mal vorausgesetzt.

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