Schnäppchen? Leasing-Firma will alle übrigen Fisker Ocean kaufen

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Fisker

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Das in New York ansässige Leasingunternehmen American Lease will offenbar alle restlichen 3231 Fisker Ocean im Besitz des insolventen Elektroautoherstellers erwerben. Wie Teslarati berichtet, sollen sie dafür maximal 46,25 Millionen US-Dollar (42,7 Millionen Euro) dafür bezahlen. Das wären im Schnitt kaum mehr als 13.000 Euro pro Fahrzeug. Je nach Fahrzeugzustand variiere der Preis für die einzelnen Elektroautos zwischen 2500 und 16.500 US-Dollar (2300 bis 15.200 Euro) – darunter auch einige bereits genutzte und zurückgegebene oder auch beschädigte Fahrzeuge.

Das wäre ein sehr gutes Geschäft, wenn man die zuletzt aufgerufenen Listenpreise der Elektroautos als Referenz nimmt. So hatte das Basismodell zuletzt gut 40.000 US-Dollar (37.000 Euro) gekostet, das Spitzenmodell sogar etwa 70.000 US-Dollar (64.700 Euro). 2711 der Elektroautos befinden sich laut Fisker in einem guten Zustand. Wie viel die Firma insgesamt tatsächlich zahlt, sei derzeit noch nicht klar, allerdings sei der Gesamtbetrag auf die 46,25 Millionen US-Dollar gedeckelt.

Da Fisker allerdings insolvent ist, dürfte die Übernahme der Elektroautos auch mit gewissen Risiken verbunden sein. So heißt es bei Teslarati: „Wie aus den Unterlagen hervorgeht, ist Fisker nicht verpflichtet, die von der Leasinggesellschaft erworbenen Fahrzeuge zu reparieren oder zu warten, so dass die Garantien für die Fahrzeuge nicht eingehalten werden.“ Fisker sei zudem nicht verpflichtet, die Software der Fahrzeuge über V2.1 hinaus zu aktualisieren, werde dem Leasingunternehmen jedoch „alle relevanten Quellcodes oder andere proprietäre Software-Bedienelemente sowie bestehende Entwicklungsarbeiten zur Verfügung stellen, die für die Funktionsfähigkeit der Fahrzeuge notwendig oder erforderlich sind“.

Der US-amerikanische Autobauer, der seine Fahrzeuge im Magna-Steyr-Werk in Graz hatte fertigen lassen, stellte Mitte Juni einen Insolvenzantrag. Schon im Februar hatte das Unternehmen eine entsprechende Börsenwarnung herausgegeben, dass die Geschäftstätigkeiten womöglich nicht weitergeführt werden können. Das Wertpapier ist seit Wochen aus dem Handel genommen. Gespräche mit größeren Herstellern zwecks Einstieg oder Übernahme verliefen offenbar bislang erfolglos – unter anderem wohl mit Nissan.

Quelle: Teslarati – „Fisker poised to sell remaining Ocean inventory in bulk for $46.25 million“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Dr.Georg Ramsauer:

Die Fahrzeuge wären ja jetzt günstig zu haben. Das große Problem ist die Ersatzteilversorgung.

Spiritogre:

Wer mehrere 1000 Autos kauft hat in der Regel auch eine eigene Werkstatt bzw. entsprechende Vertragspartner. Deswegen kaufen die ja auch so viele, sodass sie am Ende welche als Ersatzteillager nutzen können. Für 13.000 Dollar ist das immerhin ein unglaubliches Schnäppchen.

Water Gutmann:

zuerst ein Schnäppchen und später kommt das böse Erwachen.
Welcher Händler würde am Fisker einen Service durchführen bzw eine Reparatur ?

Niklas Maurus:

Man kauft alles um auch Ersatzteilspender zu haben und der Insolvenzverwalter kann die Forderungen der Gläubiger bedienen

Im Graz sollen angeboten ja auch noch einige 1000ende stehen. Nur gesehen hat die angeblich produzierten nie jemand.

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