Renault kooperiert mit China für günstigen Elektro-Twingo

Renault kooperiert mit China für günstigen Elektro-Twingo
Copyright ©

Domagoj Kovacic / Shutterstock.com

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Nach dem Aus eines gemeinsamen Elektroautos von Renault und Volkswagen geht es für Renault dennoch weiter. Im Gegensatz zu VW setzen die Franzosen hier allerdings nicht nur auf Eigenleistung, sondern schließen sich mit einem chinesischen Ingenieurunternehmen zusammen, um ein neues Elektroauto im Twingo-Format zu entwickeln. Der Preis des neuen Elektro-Twingo soll unter 20.000 Euro liegen. Ein Renault-Sprecher erklärte, dass diese Partnerschaft die Entwicklungszeit und -kosten verbessern soll. Das Design und die Technik des Autos werden in Frankreich entwickelt, während die Produktion in Europa stattfinden soll.

Das Projekt wird von Ampere geleitet, der Elektromobilitätssparte von Renault. Die Entscheidung, mit einem chinesischen Partner zusammenzuarbeiten, sei unabhängig von den Gesprächen mit VW gefallen, wie Automotive News Europe berichtet. Renault-CEO Luca de Meo stellte die Pläne für den elektrischen Twingo Ende letzten Jahres vor. Bei der Aktionärsversammlung diesen Monat erwähnte de Meo, dass das Elektroauto in Europa gebaut wird, möglicherweise in Slowenien. Der aktuelle Twingo wird bereits in einem Renault-Werk in Slowenien gefertigt.

Laut Insidern will Renault durch die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Partner lernen, wie man schneller Elektroautos entwickelt. Europäische Hersteller greifen zunehmend auf Ingenieure in Ländern mit geringeren Kosten zurück, um Ausgaben zu senken. Zwar sind Ingenieurdienstleistungen in China nicht unbedingt billiger, jedoch kommen von dort viele Durchbrüche in der Elektrofahrzeug-Technologie.

Renault steht, wie andere westliche Automobilhersteller auch, unter Druck, die eigene Elektroflotte zu erneuern, während langsames Wirtschaftswachstum und nachlassende Subventionen die Nachfrage nach Elektroautos dämpfen. Gleichzeitig expandieren chinesische Marken mit günstigeren Modellen in Europa. BYD plant, nächstes Jahr den Seagull, ein Schrägheckmodell, für unter 20.000 Euro anzubieten. Stellantis wird ab September Elektroautos von Chinas Leapmotor in neun europäischen Ländern anbieten und Anfang nächsten Jahres eine günstigere Version des Citroën e-C3 einführen. Man darf gespannt sein, ob mit dem Renault Twingo bereits vor dem VW-Einstiegsstromer in 2027 zu rechnen ist.

Quelle: Automotive News Europe – Renault will develop new electric Twingo with Chinese partner

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Elmi Power: Schnellladen trotz kleinem Netzanschluss

Elmi Power: Schnellladen trotz kleinem Netzanschluss

Sebastian Henßler  —  

Wie batteriegepuffertes Schnellladen Netzengpässe umgeht, Standorte abseits von Autobahnen erschließt und Ladeprojekte schneller und günstiger macht.

Xpeng G6 Performance: Das kann das neue Lade-Monster

Xpeng G6 Performance: Das kann das neue Lade-Monster

Daniel Krenzer  —  

Wer bei einer Ladepause mit dem Xpeng G6 keine Ladestation mit vollem Akku blockieren möchte, muss sich mitunter sehr beeilen.

Diese 7 leichten E-Autos schaffen mehr als 300 Kilometer am Stück

Diese 7 leichten E-Autos schaffen mehr als 300 Kilometer am Stück

Daniel Krenzer  —  

Leichte E-Autos und eine ordentliche Reichweite schließen sich nicht aus, wie unsere aktuelle Topliste zeigt.

Plenitude: Laden ohne Tarif-Tricks und voller Transparenz

Plenitude: Laden ohne Tarif-Tricks und voller Transparenz

Sebastian Henßler  —  

Plenitude denkt Ladeinfrastruktur als Teil eines Energiesystems. Der Fokus liegt auf Schnellladen, Transparenz und weniger Komplexität für Nutzer.

Mercedes verschärft Sparkurs trotz interner Unruhe

Mercedes verschärft Sparkurs trotz interner Unruhe

Sebastian Henßler  —  

Während Mercedes die Einsparziele beschleunigt, zeigen interne Umfragen Defizite bei Zufriedenheit und Motivation. Der Umbau erhöht den Druck weiter.

Mercedes-Benz besetzt Schlüsselpositionen neu

Mercedes-Benz besetzt Schlüsselpositionen neu

Maria Glaser  —  

Mit den Entscheidungen will der Vorstand das Führungsteam in zentralen Schlüsselbereichen gezielt neu ausrichten.