Anfang Dezember haben wir darüber berichtet, dass Österreich auch nach offizieller Förderphase weiterhin auf E-Mobilität setzt und diese verlängern will. Mit Anfang des neuen Jahres wurde nun durch Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger und Verkehrsminister Norbert Hofer die Neuauflage des Förderpakets für E-Mobilität bekannt gegeben. Mit insgesamt 93 Millionen Euro will Österreich die E-Mobilität in den nächsten zwei Jahren fördern. Finanziert wird dies von den beiden Ministerien in Partnerschaft mit den Automobil- und Zweiradimporteuren sowie dem Sportfachhandel.
“E-Mobilität ist einer der wichtigsten Teile der Verkehrswende. Die meisten Wege sind verhältnismäßig kurz und können problemlos mit E-Fahrzeugen zurückgelegt werden. Das E-Mobilitätspaket war bisher ein Erfolgsmodell, jetzt haben wir es weiter verbessert. Österreich ist bei Neuzulassungen in Europa ganz weit vorne. Wir wollen noch weiter ausbauen.
E-Mobilität ist sauber, bequem und ein wichtiger Faktor beim Klimaschutz. Klimaschutz heißt handeln. Jeder kann in seinem eigenen Bereich etwas tun. Dieses Handeln unterstützen wir mit dem E-Mobilitäts-Paket.” – Elisabeth Köstinger, Nachhaltigkeitsministerin Österreich
Auch Verkehrsminister Norbert Hofer stimmt Köstinger in ihrem Statement zu. Aus seiner Sicht bieten Elektro-Fahrzeuge der neuen Generation tollen Komfort und haben immer größere Reichweiten. Hierdurch qualifizieren sich die Fahrzeuge, als echte Alternative zu Benzin- und Diesel-Fahrzeugen. “Die Fortsetzung der Förderung beim Ankauf von Fahrzeugen mit Elektromotor ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Erreichung unserer Klima- und Energieziele”, so Köstinger weiter.
Bereits an den steigenden Elektroauto-Zulassungen 2017 war in Österreich zu sehen, das E-Mobilität einen Aufschwung erfährt. Nicht verwunderlich, steht doch das Ziel im Raum, dass ab 2030 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge neu zugelassen werden.
93 Millionen Euro Förderung aus verschiedenen Töpfen
Von den 93 Millionen Euro für zwei Jahre werden 25 Millionen Euro vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, 40,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr, Infrastruktur und Technologie sowie 27,5 Millionen Euro von den Automobil- und Zweiradimporteuren beziehungsweise dem Sportfachhandel getragen.
Für 2017 und 2018 konnte folgende Bilanz gezogen werden: 14.300 Anträge für E-Pkw und E-Zweiräder wurden eingebracht, davon etwa je die Hälfte von Privatpersonen und die zweite Hälfte von Unternehmen. Bei den Autos entfielen rund 88 % der Anträge auf PKW mit reinem Elektroantrieb und ca. 12 % auf Plug-In Hybride und Range-Extender.
Neue Obergrenze beim Anschaffungspreis und keine Förderung mehr für Diesel-Plug-in-Hybride
In Österreichs neuem Förderprogramm werden E-Autos mit 3.000 Euro gefördert. Nicht mehr förderfähig sind hingegen Diesel-Plug-in-Hybride. Des Weiteren gilt künftig, bei privaten Antragsstellern, eine Obergrenze beim Anschaffungspreis von 50.000 Euro. Damit sind sehr hochpreisige Fahrzeuge nicht mehr förderfähig.
Neu ist allerdings, dass Heimladestationen (Wallbox) gefördert werden. Ebenso wird die Förderung für die Installation von Ladestationen in Mehrparteienhäusern von 200 auf 600 Euro erhöht. Für E-Zweiräder wurde die Förderung in der Klasse L3e von bisher 750 auf nunmehr 1.000 Euro erhöht. Neu ist auch die erstmalige Fördermöglichkeit von E-Transporträdern für Private in der Höhe von 400 Euro.
Verstärkte Förderung im Fördersegment „Unternehmen, Gemeinden, Vereine”
Im Fördersegment „Unternehmen, Gemeinden, Vereine“ gibt es ebenso neue Fördersätze. Die Förderung für leichte E-Nutzfahrzeuge bis zu 2,5 Tonnen wird von bisher 3.000 Euro auf künftig 5.000 Euro erhöht. Leichte E-Nutzfahrzeuge größer als 2,5 Tonnen können mit bis zu 10.000 Euro gefördert werden, Elektro-Kleinbusse (M2) mit bis zu 20.000 Euro.
Bei einer Mindestankaufmenge von zehn Stück können E-Fahrräder mit 200 Euro pro E-Bike gefördert werden; E-Transporträder werden in diesem Bereich mit 400 Euro gefördert.
Bei den E-Nutzfahrzeugen gibt es – je nach Kategorie – verschiedene Fördersätze. Die Klasse N2 kann mit 20.000 Euro gefördert werden, N3 mit maximal 50.000 Euro. E-Busse für bis zu 39 Personen mit 60.000 Euro, E-Busse mit mehr als 39 Personen Transportvolumen mit bis zu 100.000 Euro (bisher 60.000 Euro).
Hinsichtlich öffentlich zugänglicher Ladestationen hat sich Österreich auf folgende Förderungssummen festgelegt:
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- Wallbox, Standsäule bis 3,7 KW oder zwischen 3,7 und 22 KW: 200 Euro
- Standsäule Normalladen (3,7 bis 22 KW): 1.000 Euro
- Standsäule beschleunigtes Laden (22 bis 43 KW): 2.000 Euro
- Schnellladen mehr als 43 KW: 10.000 Euro
- Schnelladestation Nutzfahrzeuge (mehr als 150 KW): 20.000 Euro
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Die Förderhöhen sind generell mit max. 30 % der förderfähigen Kosten begrenzt.
Österreich gibt Strom und setzt auf Tempo 130 km/h bei E-Fahrzeugen
Statt Tempo 100 dürfen Elektrofahrzeuge auf vielen Straßen in Österreich in Zukunft Tempo 130 fahren. Dabei gelte diese Regel vor allem für Streckenabschnitte, die durch besonders abgasbelastete Gebiete in Österreich führen.
Quelle: oekonews.at – Die neuen Förderungen für Elektromobilität sind da!