Österreich macht ernst in Sachen Elektrifizierung des dortigen Verkehrs. Bereits an den steigenden Elektroauto-Zulassungen 2017 war in Österreich zu sehen, das E-Mobilität einen Aufschwung erfährt. Nicht verwunderlich, steht doch das Ziel im Raum, dass ab 2030 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge neu zugelassen werden. Ein Diesel-Verbot soll es jedoch nicht geben, vielmehr Anreize für einen freiwilligen Umstieg.
Ein solcher Anreiz wurde nun kürzlich beschlossen. Statt Tempo 100 dürfen Elektrofahrzeuge auf vielen Straßen in Österreich in Zukunft Tempo 130 fahren. Dabei gelte diese Regel vor allem für Streckenabschnitte, die durch besonders abgasbelastete Gebiete in Österreich führen, so die Mitteilung des zuständigen Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT).
Insgesamt betroffen sind hiervon ca. 440 Kilometer Strecke, was ca. 20 Prozent des österreichischen Autobahn- und Schnellstraßennetzes entspricht. Aus Luftschutzgründen gilt dort permanent oder häufig eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 Stundenkilometern für Autos mit Verbrennungsmotor. Generell ist das Tempolimit auf Autobahnen in Österreich auf 130 Stundenkilometer festgelegt.
Ob es allerdings der richtige Ansatz ist “Raser” zum E-Autofahren zu verleiten, sei dahingestellt. Schließlich fahren Elektroautofahrer in der Regel äußerst bewusst, um die bestmögliche Reichweite aus dem eigenen Fahrzeug herauszuholen.
Die Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger von der konservativen Partei ÖVP gibt zu verstehen, dass man mit diesem “Vorhaben die Menschen davon überzeugen möchte, dass es sich in mehrfacher Hinsicht auszahlt, auf ein E-Fahrzeug zu wechseln.”
Aus diesem Grund soll mit dem E-Mobilitätspaket Anreize für die Nutzung von Elektromobilität geschaffen werden. In einem nächsten Schritt sollen Busspuren für E-Autos geöffnet sowie Parken für Elektroautos kostenlos werden. Aus unserer Sicht die sinnvolleren Anreize, statt der Freigabe 130 km/h auf der Autobahn ausfahren zu dürfen.
Erst im März haben wir berichtet, dass das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie für die Errichtung multimodaler Mobilitätsknoten, die Verknüpfung von Angeboten der Elektromobilität – z.B. E-Taxis oder E-Carsharing – mit weiteren Mobilitätsangeboten – z.B. ÖV, Leihräder – und die hierfür erforderlichen Kooperationen mit städtischen Verkehrsbetrieben bis 1,8 Millionen Euro zur Verfügung stellt.
Quelle: Zeit – E-Autos dürfen in Österreich künftig schneller fahren als Benziner