Mercedes me Charge: Fixpreise an 300.000 Ladepunkten in Europa

Cover Image for Mercedes me Charge: Fixpreise an 300.000 Ladepunkten in Europa
Copyright ©

Mercedes-Benz

Iris Martinz
Iris Martinz
  —  Lesedauer 3 min

Er ist für E-Auto-Fahrer ein echtes Ärgernis – der Ladekarten-, App- und Tarifdschungel für öffentliches Laden. Hat man endlich eine freie und funktionstüchtige Ladesäule gefunden, passt keine der ohnehin schon viel zu vielen Karten oder Apps, oder man hat keinerlei Info darüber, wieviel der Ladevorgang eigentlich kosten wird. Nicht selten folgt dann mit der Rechnung die große Überraschung. Mercedes will hier Abhilfe schaffen: Mercedes me Charge bietet seinen Kunden ein neues Tarifsystem für rund 300.000 Ladepunkte in ganz Europa.

Das Ladenetz umfasst über 850 Ladesäulenbetreiber in Europa. Ab Juni 2022 können Mercedes-Neuwagenkäufer und bestehende Kunden also zwischen drei verschiedenen Tarifmodellen wählen: Mercedes me Charge S, M oder L. „Abhängig vom persönlichen Fahrprofil kann der Kunde künftig aus drei Mercedes me Charge Tarifen den passenden für sich auswählen und damit seine Ladekosten transparenter planen„, ist Britta Seeger, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG und für den Vertrieb verantwortlich, zufrieden.

Tarife

Die S-Variante ist für Gelegenheitslader, also jene, die vorwiegend zuhause laden und nur gelegentlich öffentlich. Daher wird auch keine monatliche Grundgebühr fällig. Der Tarif richtet sich hier nach den Konditionen des jeweiligen Ladenetzbetreibers. Jener für Schnellladen an IONITY-Schnellladesäulen (bis 350 kW) beträgt 0,79 Euro/Kilowattstunde.

Bei der M-Variante hingegen lädt der Merdedes-Fahrer zum Fixpreis, unabhängig vom Tarif des Ladenetzbetreibers. Dieser beträgt 0,39 Euro/Kilowattstunde zzgl. 0,06 Euro je Minute ab der 180. Minute für AC-Laden, 0,49 Euro/Kilowattstunde zzgl. 0,20 Euro pro Minute ab der 60. Minute für DC-Laden sowie 0,49 Euro/Kilowattstunde für IONITY-Schnellladen. Die monatliche Grundgebühr wird mit 4,90 Euro verrechnet. Diese Tarifvariante spricht vor allem Stadtpendler an, die häufiger öffentlich laden und feste und planbare Kosten bevorzugen. Für Neuwagenkäufer eines Plug-in-Hybrids entfällt die Grundgebühr im ersten Jahr.

Vielfahrer und damit Viellader werden die L-Variante wählen. Auch hier lädt der Kunde zu festen Preisen, bei einer monatlichen Grundgebühr von 17,90 Euro. Die Fixpreise sind 0,33 Euro/Kilowattstunde zzgl. 0,06 Euro pro Minute ab der 180. Minute für AC-Laden, 0,39 Euro/Kilowattstunde zzgl. 0,20 Euro pro Minute ab der 60. Minute für DC-Laden sowie 0,35 Euro/Kilowattstunde für IONITY-Schnellladen. Darüber hinaus entfällt bei AC-Laden zwischen 21 Uhr und 8 Uhr die Blockiergebühr. Der Kunde kann also ohne Zusatzkosten über Nacht laden. Für Neuwagenkäufer eines vollelektrischen Mercedes EQ entfällt die Grundgebühr im ersten Jahr, beim EQS sind die Ladekosten an IONITY-Stationen für ein Jahr ab Dienstaktivierung enthalten.

Ladevorgang

Die Mercedes me App zeigt die Position, Verfügbarkeit und den Preis von Ladestationen in der Nähe an. Bei vollelektrischen Fahrzeugen bietet das Navi die gleichen Informationen, das plant dann mit Electric Intelligence die komfortabelste und zeiteffizienteste Route inklusive Ladestopps. Die Authentifizierung an der Ladesäule erfolgt über die Anzeige im MBUX Multimediasystem, die Mercedes me App, die Mercedes me Charge Ladekarte oder direkt über Plug&Charge (bei EQE und EQS). Die Ladevorgänge werden automatisch abgebucht und monatlich abgerechnet.

Stromherkunft

Wem die Herkunft des geladenen Stroms wichtig ist, der wird sich darüber freuen: Mercedes me Charge ermöglicht grünes Laden („green charging“). Dabei wird die Energie aus erneuerbaren Ressourcen nachträglich ausgeglichen. Die entsprechenden Energiemengen an Grünstrom (durch das Ökolabel EKOenergy definiert) werden nach dem Ladevorgang ins Netz eingespeist. Im Mercedes me Charge Ladenetz sind überdies 1.500 IONITY-Ladepunkte enthalten, die ausschließlich mit grünem Strom betrieben werden.

Quelle: media.mercedes-benz.com – Pressemitteilung vom 04. April 2022

Worthy not set for this post
Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Cover Image for Ampere ElectriCity fertigt 600 Renault 5 pro Tag

Ampere ElectriCity fertigt 600 Renault 5 pro Tag

Sebastian Henßler  —  

Nur 15 Monate nach Marktstart feiert ElectriCity Douai 100.000 gefertigte Renault 5 E-Tech und stärkt damit Frankreichs Elektrostrategie.

Cover Image for Wie Aiwanger Chancen der E-Mobilität konsequent übersieht

Wie Aiwanger Chancen der E-Mobilität konsequent übersieht

Sebastian Henßler  —  

Aiwangers Zuspitzung zur EU-Quote trifft einen politischen Nerv, verfehlt aber die Realität einer Industrie, die weiß, dass Stillstand teuer werden kann.

Cover Image for Tesla Model 3 Standard kommt nach Deutschland ab 36.990 Euro

Tesla Model 3 Standard kommt nach Deutschland ab 36.990 Euro

Sebastian Henßler  —  

Tesla bringt das Model 3 Standard nach Deutschland, mit 36.990 Euro Einstiegspreis, 534 Kilometern WLTP Reichweite und 13 kWh/ 100 km Verbrauch.

Cover Image for Porsche: Nicht jeder Markt ist bereit für Elektro

Porsche: Nicht jeder Markt ist bereit für Elektro

Sebastian Henßler  —  

Porsche nimmt Tempo aus reinen E-Projekten und setzt verstärkt auf Hybrid und Verbrenner, um unterschiedliche Märkte und Kundenwünsche besser abzuholen.

Cover Image for Carwow: Verbraucher brauchen bei E-Autos klare Regeln und Planungssicherheit

Carwow: Verbraucher brauchen bei E-Autos klare Regeln und Planungssicherheit

Michael Neißendorfer  —  

Mit der neuen Kaufprämie für Elektroautos ist zwar ein wichtiger Rahmen gesetzt, doch für Verbraucher und Hersteller bleiben zentrale Fragen offen.

Cover Image for Magna Steyr könnte 2026 deutlich mehr China-Modelle bauen

Magna Steyr könnte 2026 deutlich mehr China-Modelle bauen

Sebastian Henßler  —  

Magna Steyr gewinnt nach schwierigen Jahren neue Dynamik, da GAC und Xpeng in Graz Elektroautos fertigen und ihre Europa-Strategie gezielt ausbauen.