Der Stuttgarter Autohersteller Mercedes-Benz fördert den Verkauf ausgesuchter Premiumfahrzeuge mit erheblichen Rabatten für seine Handelspartner, so BusinessInsider in einem aktuellen Artikel. Dabei bezieht sich die Recherche des Magazins auf interne Dokumente des Unternehmens. Die teils massive Preisreduktionen kommen hierbei bei Auslaufmodellen sowie bei neueren Produkten zum Zug.
In Zeiten von Preisreduktionen bei Tesla könnte man vermuten, dass die Schwaben nachziehen, um sich den Absatz zu sichern. Dabei greift der Nachlass kaum bei den reinen E-Autos. Dem BusinessInsider als vertrauliche Übersicht mit dem Titel „Vermarktung diverse Baureihen“ bekannt, weist potenzielle Preisvorteile von 20 bis 28 Prozent für neun Baureihen aus dem Kompakt-, Mittelklasse- und Luxussegment auf. Die Aktion selbst sei zeitlich begrenzt. Läuft seit dem 21.04.2023 und wird am 26.05. dieses Jahres auslaufen.
Geführt werden die Nachlässe nicht als Rabatt, sondern als “Gesamtmarge”, welche der jeweilige Händler für sich auslegen kann. Dabei ist damit zu rechnen, dass die Händler einen Teil der Marge für sich behalten, um davon die eigenen Kosten decken zu können. Für den Hybriden CLA 250 e räumt das Unternehmen derzeit eine Marge von 20 Prozent ein. Für die reine CLA-Verbrenner-Variante gibt es einen Nachlass von bis zu 24 Prozent, welchen die Händler potenziellen Käufer:innen einräumen können.
Mercedes gab gegenüber dem Magazin zu verstehen, dass dies gängige Vorgehensweise sei: “Die Vermarktung ausgewählter Bestandsfahrzeuge ist keine neue, sondern eine bereits in der Vergangenheit immer mal wieder eingesetzte Maßnahme.” Dies wird durch entsprechende Unterlagen des Herstellers untermauert. Es handle sich dabei lediglich um eine begrenzte Anzahl von Fahrzeugen, welche als schwerst vermarktbar gelten und mit entsprechenden Nachlässen versehen werden.
Das Flaggschiff, die S-Klasse von Mercedes-Benz, gibt es mit einer verhandelbaren Gesamtmarge von derzeit 28 Prozent. Diese werden nicht in Gänze weitergegeben. Realistisch sei ein Nachlass von zehn bis fünfzehn Prozent, welche Käufer:innen erwarten dürften. Bei der rein elektrischen EQS-Variante seien bis zu 27 Prozent Nachlass drin. Man darf gespannt sein, wie sich diese potenziellen Nachlässe auf den Absatz der Mercedes-Modelle auswirken.
Quelle: Business Insider – Schnäppchen aus Schwaben: Wie Mercedes-Benz dem Handel mit hohen Margen hilft, schwer verkäufliche Premiumautos zu vermarkten