Menschenhandel für BYD-Baustelle in Brasilien?

Menschenhandel für BYD-Baustelle in Brasilien?
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Daniel Krenzer
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Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben brasilianische Behörden die Beschäftigung von 163 Arbeitern auf der Baustelle des künftigen BYD-Werkes im Bundesstaat Bahia als Menschenhandel eingestuft. Demnach kommen die betroffenen Personen aus China und seien direkt auf dem Baustellengelände entdeckt worden. Für die Baustelle verantwortlich sei die ebenfalls chinesische Jinjiang Group.

Der chinesische Autohersteller BYD und Jinjiang haben sich demnach bereiterklärt, die Arbeiter in Hotels unterzubringen, bis die Verhandlungen über eine Auflösung der Arbeitsverträge abgeschlossen seien. „Beide Unternehmen widersprächen jedoch der Einschätzung der Behörden, es handele sich um Menschenhandel“, schreibt Reuters. Jedoch hat noch keines der Unternehmen offiziell Stellung zu den Vorwürfen bezogen.

Dem Hersteller von Elektroautos, der auch in Europa inklusive dem deutschen Markt aktiv ist, könnte durch den Vorfall ein Imageschaden drohen. Das Thema Menschenrechte in China wird von vielen Europäern nicht immer zu Unrecht sehr kritisch betrachtet. Bislang sind aber keine Verstöße seitens BYD öffentlich bekanntgeworden. Für die abschließende Bewertung des konkreten Falls ist es noch zu früh, doch nicht nur BYD selbst, sondern auch Partner des Unternehmens dürften mit Blick auf die Lieferkette genau beobachten, wie es zu den Vorwürfen der Behörden in Brasilien gekommen ist – und ob sie berechtigt sind.

Neben China betreibt BYD derzeit Werke in den USA, Brasilien, Japan und Indien. Doch auch in Ungarn will BYD ein Werk errichten und bald auch in Europa Elektroautos produzieren. In der EU gelten jedoch strengere Nachhaltigkeitsstandards als in Brasilien, unter anderem was Menschenrechte angeht. Doch auch im südamerikanischen Land gehen die Behörden derzeit offenbar davon aus, dass gegen geltendes Recht verstoßen wurde.

Quelle: Reuters – Verdacht auf Menschenhandel bei BYD-Fabrik in Brasilien

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Daniel Krenzer

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Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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