Mazda soll bis 2025 drei neue Elektroautos bringen wollen

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Mazda

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Der japanische Autohersteller Mazda, der in Sachen E-Mobilität eher als Nachzügler gilt, will sein Angebot an Elektroautos ausbauen und soll bis 2025 drei neue Elektro-Modelle ins Portfolio aufnehmen. Die drei neuen Stromer sollen alle auf der neuen, dedizierten Skyactiv EV Scalable Architecture aufbauen, welche der Hersteller bereits im vergangenen Jahr angekündigt hatte. Damals hieß es noch, die drei neuen E-Autos sollen zwischen 2025 und 2030 eingeführt werden – also später als nach dem aktuellen Bericht von AutoExpress. Eine Quelle für die Information des vorgezogenen Zeitplans nennt das britische Fachblatt leider nicht.

Die neue Plattform kann zwischen den Achsen flexibel erweitert werden. Mit höherem Radstand kann auch die Batteriekapazität erhöht werden. Diese Plattform-Strategie, die mittlerweile mehrere Hersteller für ihre E-Autos verfolgen, hat den Vorteil, dass unterschiedlich große Fahrzeuge – etwa ein Kleinwagen und ein großer SUV – theoretisch auf der gleichen Montagelinie zusammengeschraubt werden können, was aus Fertigungssicht erheblich effizienter ist als bisherige Vorgehensweisen.

Mazda hat noch keinerlei Leistungsdaten für die neue Plattform mitgeteilt. Bekannt ist, dass zunächst die eher kleineren Segmente gefüllt werden sollen. Es darf also zunächst mit Elektroautos im Format eines Mazda 3 oder CX-30 gerechnet werden.

Trotz aller Investitionen in die Elektrotechnologie hat Mazda den Verbrennungsmotor immer noch nicht aufgegeben. Das Unternehmen plant, bis 2025 fünf neue Hybridautos und fünf neue Plug-in-Hybride auf den Markt zu bringen. Dabei verspricht der japanische Hersteller, dass seine Benzin- und Dieselmotoren der nächsten Generation niedrigere CO2-Emissionen, niedrigere NOx-Emissionen, einen besseren Kraftstoffverbrauch und mehr Leistung bieten sollen. Diese neuen Verbrenner werden weiterhin auf Mazdas Skyactiv Multi-Solution Scalable Architecture aufbauen. Käufer sollen die Wahl zwischen 24V- oder 48V-Mild-Hybrid-Antriebssträngen (wobei erstere kleineren Fahrzeugen und letztere für größere Autos reserviert sind), Plug-in-Hybriden und einem Range-Extender-System mit Wankelmotor haben.

Das Unternehmen teilt mit, seine Ingenieure auch mit der Entwicklung erneuerbarer synthetischer Kraftstoffe beauftragt zu haben. So will Mazda die CO2-Emissionen seiner gesamten Flotte reduzieren, ohne dass enorme Infrastrukturänderungen erforderlich sind – der Kraftstoff könnte an herkömmlichen Zapfsäulen bezogen werden. Derzeit untersucht Mazda synthetisierte Kraftstoffe aus Kohlenstoff, welcher durch riesige Filter direkt aus der Atmosphäre gezogen werden soll. Der Kohlenstoff werde dann mit Wasserstoff in einem Verhältnis vermengt, um ihm genau die gleichen Eigenschaften wie herkömmliches Benzin und Diesel zu verleihen. Wird bei der energieintensiven Herstellung dieses Kraftstoffs Ökostrom verwendet, ist der Vorgang fast komplett CO2-neutral.

Mazda arbeitet zudem an Biodieselkraftstoffen, die aus nachhaltigen Rohstoffen wie Mikroalgenfetten und gebrauchtem Speiseöl hergestellt werden sollen. Wichtig sei dem Hersteller, dass diese Rohstoffe nicht mit Landflächen für die Lebensmittelversorgung konkurrieren, wie es normalerweise bei Biodieselkraftstoffen der Fall ist.

All diese Innovationen sollen Mazda dabei helfen, seine Klimaziele zu erreichen. Das Ziel ist, die CO2-Emissionen gegenüber dem Niveau von 2010 bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Mazda plant darüber hinaus eine vollständige CO2-Neutralität in jedem Bereich seines Geschäfts bis 2050.

Quelle: AutoExpress – Mazda gears up to launch three new EVs by 2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Wolfbrecht Gösebert:

Die Einsichtigen werden ganz von selbst aus der Verbrenner-Nutzung aussteigen, den Übrigen wird sie verboten werden.

Helmuth Meixner:

Was ist denn dieser „neue“ Grünstrom? Erdgas!

P. Ponil:

Für die BEV-Community insgesamt, wirklich?
Das würde ich bedauern ;(

Rene:

Mazda hat somit das Todesurteil geschrieben.

U. Ladern:

Gern geschehen.

Smartino:

Damit Sie mit Ihrem Cayman Mensch und Umwelt noch möglichst lange mit Lärm und Gestank nerven und vergiften können….
Danke.

Michael Neißendorfer:

Gelernt ist gelernt ; )

T. Innsbrug:

Man erkennt eher das Sprachgenie im Autor ;)

U. Ladern:

Die ewig Gestrigen: Ich bin übrigens gerade dabei, mir einen Porsche Cayman zu kaufen.
Um damit in 2023 noch einen der wahrscheinlich letzten aus der Benzinerserie geliefert zu bekommen vor Übergang des Cayman 2024 aufs Elektrische

Martin:

Mazda mag in Japan „too big to fail“ sein, global gesehen sind sie eher unbedeutend. Die BEV-Entwicklung aussitzen zu wollen und auf Subventionen von e-Fuels zu hoffen, ist m.E. nach ein gefährliches Spiel. Wenn selbst die Hersteller in Deutschland (die ja bei der Einführung von Kat und Rußfilter mehr als bremsend agierten) zunehmend auf Elektro setzen, ist die massenhafte Einführung von Synfuels für die PKW-Flotte nicht zu erwarten.

Bis eFuels denn überhaupt im ganz großen Maßstab lieferbar wären, (Bis jetzt gibt’s ja nur ein paar Pilotanlagen) ist der Vorsprung von batteriebetriebenen Fahrzeugen so groß, dass Verbrenner keinen Reifen mehr auf die Fahrbahn bekommen dürften…

Was die Finanzspritzen zu unserer aller Lasten betrifft, mache ich mir da viel größere Sorgen, was den grünen Wasserstoff, vor allem für industrielle Zwecke, anbelangt.
Da war die ungleich verteilte EEG-Umlage sicher nur eine willkommene Blaupause für künftige Aktionen…

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