Lordstown Motors mittlerweile 50.000 Vorbestellungen für E-Pickup Endurance

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Lordstown Motors

Sebastian Henßler
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Ende Juni 2020 konnte Lordstown Motors einen funktionsfähigen Prototyp seines Endurance-Pickup-Trucks vorstellen, der mit 4 In-Wheel-Motoren ausgestattet ist. Bei Lordstown steht bereits fest, dass die Radnabenmotoren für den Lordstown Endurance Elektro-Pickup-Truck zum Einsatz kommen. Diesen wird der Hersteller in seinem riesigen Werk in Lordstown, Ohio, produzieren – ebenso die In-Wheel-Motoren. Über 40.000 Vorbestellungen lagen Ende September bereits vor. Gerade einmal zwei Monate später habe man die 50.000er-Grenze geknackt. Eine Ansage.

Das Start-up Lordstown Motors ist teilweise aus Workhorse hervorgegangen, welches an einem eigenen Plug-in-Hybrid-Pickup-Truck gearbeitet hat. Ersteres plant, die E-Auto-Technologien des letzteren zu nutzen, um seinen eigenen vollelektrischen Pickup-Truck im Werk Lordstown zu bauen. Anzumerken ist hierbei, dass der Endurance vor allem für gewerbliche Einsätze gedacht ist. Dies sieht man ganz deutlich, an den Reservierungen des Endurance. Denn Lordstown gibt zu verstehen, dass derzeit 50.000 Reservierungen von kommerziellen Flotten mit durchschnittlich etwa 500 Pick-ups pro Flotte vorliegen.

Darüber hinaus sei das Interesse jedoch deutlich größer. Denn in den Vorbestellungen sind nicht die Unternehmen vorzufinden, die nicht in der Lage sind, Vorbestellungen aufzugeben, wie z.B. Bundes-, Landes- und Kommunalregierungen sowie Militärflotten. Die Auslieferungen des Lordstown Endurance werde voraussichtlich im September 2021 beginnen, wobei die volle Produktion im Laufe des Jahres 2022 hochgefahren werden soll.

Vorbestellungen im Wert von 2,625 Milliarden für Lordstown Endurance

Preislich startet “the Endurance” bei 52.500 US-Dollar. Somit blickt das recht junge Unternehmen auf Vorbestellungen im Wert von mindestens 2,625 Milliarden US-Dollar. Ausgehend von den eingangs erwähnten 50.000 Vorbestellungen. Die Rede ist von 400 km Reichweite, welche der Endurance mit einer Akku-Ladung zurücklegen kann. Zur Einordnung sei erwähnt, dass der Hummer EV von GM auf ~560 km kommt; bei mehr als einem doppelt so teuren Einstandspreis. Der Rivian R1T setzt ebenfalls darüber an, bringt es aber auf ~640 km Reichweite. Bei Lordstown Motors konzentriere man sich aber nicht auf diese hohen Reichweiten, da Flottenkunden diese nicht benötigen und der Akku immer noch Kostentreiber Nummer Eins sei.

Stattdessen setzt der E-Pickup auf Funktionen, die speziell auf die Bedürfnisse von Flottenkunden zugeschnitten sind, wie z.B. einen integrierten Stromexport, der es den Arbeitern ermöglicht, Elektrowerkzeuge auf einer Baustelle zu betreiben, ohne dass ein tragbarer Generator erforderlich ist oder der Lkw laufen muss. Ebenfalls habe man den Innenraum mit Hinblick auf den Einsatzzweck gestaltet: Ein einfaches, sauberes Aussehen mit einem Bildschirm über dem Armaturenbrett reiche hier aus.

Alpha 2-Prototypen im Testeinsatz // Neues R&D-Zentrum vor Eröffnung

Lordstown Motors baut und testet derzeit Alpha 2-Prototypen des Endurance, wobei die Erfahrungen aus dem erfolgreichen Alpha 0-Prototypenfahrzeug einfließen. Das Unternehmen bereitet sich außerdem darauf vor, seine Prototypen der Beta-Serie ab Anfang 2021 auf den Straßen des Werks in Lordstown, Ohio, zu bauen. Das Start-Up rechnet mit der Produktion von 40 bis 50 Beta-Prototypen, die für Crash-, Konstruktions- und Validierungstests verwendet werden sollen. Zudem sollen einige dieser Fahrzeuge an Erstkunden geschickt werden, um erste Rückmeldungen aus dem Alltag zu erhalten.

Mit wachsender Produktion soll sich auch die Mitarbeiterzahl von 500 Personen Ende 2020 auf 1.500 Mitarbeiter bis Ende 2021 erhöhen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit mehr als 250 Mitarbeiter in den Bereichen Fertigung, Technik, Marketing, Vertrieb, Anlagen, Personal, IT, Lieferkette, Buchhaltung und Finanzen. Diese Mitarbeiter sind mit dem Engineering der Endurance und der Vorbereitung der Anlage für die Massenproduktion beschäftigt. Lordstown Motors hat außerdem etwa 150 Vertragspartner beauftragt.

Noch in dieser Woche wird Lordstown Motors offiziell ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Farmington Hills, Michigan, eröffnen. Diese Einrichtung wird Raum für Fahrzeuginspektionen und Benchmarking sowie Labore für Tests, Validierung und Prototyping umfassen. Lordstown Motors weiß, dass die Talente des Automobilingenieurwesens in der Region Detroit weltbekannt sind, und erwartet mit diesem neuen F&E-Engineeringzentrum Zugang zu dem umfangreichen Talentpool des Automobilingenieurwesens und den zahlreichen Automobilzulieferern, die es in der Region gibt, zu finden.

Quelle: electrek.co – Lordstown (RIDE) claims 50,000 pre-orders for its electric pickup truck

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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