Timing ist manchmal Glücksache, meist hat man es auch in der eigenen Hand. Woran es also bei Workhorse / Lordstown Motors lag, dass man am selben Tag der Tesla Cybertruck Vorstellung auf den ersten eigenen reinen Elektro-Pickup aufmerksam macht, können wir nicht beantworten. Nur, dass dieser im Medienrummel um kaputte Fensterscheiben untergegangen ist.
Feststeht Workhorse will spätestens Ende 2020 seinen eigenen vollelektrischen Pickup auf die Straße bringen. Bereits heute kann man für 1.000 US-Dollar eine Reservierung vornehmen. Bevor wir in die Details gehen kurz zur Einordnung von Workhorse: Die Workhorse Group sorgte im Mai für Aufmerksamkeit, als Gerüchte aufkamen, dass man die Lordstown Factory von General Motor übernehmen wird. Kurz darauf sicherte sich Workhorse ein 25 Millionen USD-Investment für die Fertigstellung seines Elektro-Lieferwagens sowie Mittel für die Finanzierung der GM Lordstown Factory. Welche man Anfang November nun auch erworben hat. General Motors verkaufte die Lordstown Factory an eine Investorengruppe namens Lordstown Motors, die von dem E-Autohersteller Workhorse Group finanziert wird.
Für die Lordstown Factory sei zunächst ein leichtes, allradgetriebenes Fahrzeug mit einem niedrigen Schwerpunkt im Gespräch. Workhorse spricht in diesem Zusammenhang von einem Pickup-Truck der auf den Namen “the Endurance” hört. Dieser soll in der Lordstown Factory ebenfalls vom Band laufen, so Steve Burns, CEO von Lordstown Motors. Preislich startet “the Endurance” oberhalb des Cybertruck und kommt mit einem Startpreis von 52.500 US-Dollar daher. Vorgestellt werden soll er wohl zu Beginn des Jahres 2020.
“Der Pickup wurde so konzipiert, dass er leicht, allradgetrieben und mit niedrigem Schwerpunkt ist, ohne die Bodenfreiheit zu beeinträchtigen. Lordstown Motors hat sich zum Ziel gesetzt, den Pickup-Truck Endurance™ zum sichersten, sparsamsten und umweltfreundlichsten Elektro-Pickup-Truck aller Zeiten zu machen.”
Lordstown sagte, dass der Schwerpunkt des Trucks zunächst auf Flotten liegen wird, aber das Unternehmen nimmt auch Aufträge für den privaten Gebrauch entgegen. Bisher ist lediglich das Rendering zu Beginn des Artikels publik geworden. Weitere Informationen, als dass der Pickup über einen Allradantrieb “Nabenmotor” verfügen wird, der die Anzahl der beweglichen Teile reduziert und somit, so das Unternehmen, die Wartung zuverlässiger und kostengünstiger macht, liegen derzeit nicht vor.
Mit der Fertigung des E-Pickups lebt die Fabrik in Lordstown wieder auf. Vergangenen November wurde diese stillgelegt, nachdem GM beschlossen hatte, die Produktion des Cruze zusammen mit mehreren anderen Pkw-Modellen einzustellen. Zu diesen Modellen gehörte der Plug-in-Hybrid Chevrolet Volt, der in einem anderen Werk in Michigan produziert wurde.
Quelle: Car and Driver – GM and Lordstown Motors Both Say Their Electric Pickups Are Coming Soon