LEVC L380: Geely Elektro-Van aus China für Europa

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Patrick Solberg
Patrick Solberg
  —  Lesedauer 4 min

Der Trend zu Luxusvans scheint zu einer Welle zu werden, die frisch elektrisiert mehr und mehr auch nach Europa rollen dürfte. Neuestes Beispiel ist der LEVC L380 aus dem Geely Konzern, der jetzt in China auf den Markt kommt. 2025 dürfte der Sprung nach Europa anstehen.

LEVC, einst allein bekannt als Produzent der bekannten London Taxis, stellt sich zunehmend breiter auf. Mit dem Umstieg auf Elektroantriebe in seinen verschiedenen Fahrzeugmodellen stellt sich die Geely-Tochter zunehmend breiter auf und will zu einem wichtigen Anbieter im Bereich der Elektromobilität werden.

Ein Schritt in die richtige Richtung ist dabei der neue L380, mit dem LEVC auf den Trend zu luxuriösen Vans aufspringen will. Der elektrische L380 soll sich je nach Ausstattung nicht allein als besonders komfortables Taxi, sondern auch edles Shuttle-Fahrzeug oder für den Business-Einsatz bei potenziellen Kunden ins Spiel bringen.

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Der L380, gerade in der chinesischen Metropole Wuzhen feierlich enthüllt, basiert auf der sogenannten Space Oriented Architecture (SOA) der Geely Holding, auf der zahlreiche große Elektroautos unterwegs sein werden. Die neue SOA-Plattform soll deutliche Fortschritte bei Reichweite, Effizienz, Konnektivität und Ladezeit bieten.

„Der Verkaufsstart unseres innovativen neuen Luxus-Vans L380 in China ist eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte von LEVC. Unsere Marke beschleunigt ihren Übergang von der Herstellung des weltweit fortschrittlichsten und kultigsten Taxis zu einem führenden Technologieunternehmen im Bereich der Elektromobilität“, erläutert Alex Nan, CEO von LEVC, „dabei bauen wir auf unsere Stellung innerhalb der Geely Holding Group und nutzen die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten, die globale Lieferkette und die Produktionsressourcen der Gruppe, um unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen.“

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Der 5,31 Meter lange Oberklassevan ist je nach Version in mehreren Elektrovarianten zu bekommen. In der höchsten Ausstattungsvariante verfügt der L380 als 2,8 Tonnen schwere Allradversion über 394 kW / 536 PS und ein maximales Drehmoment von 686 Nm. Aus dem Stand geht es in 5,5 Sekunden auf Tempo und abgeregelt wird bei 200 km/h. Die Basisversion wird von einem 200 kW / 270 PS starken Elektromotor an der Hinterachse angetrieben.

Das Modell ist mit der weltweit ersten CATL-3.0-Kirin-Batterie mit einer Kapazität von bis zu 140 kWh und einer Energiedichte von 200 Wh/kg ausgestattet, die eine Reichweite von bis zu über 800 Kilometern im China-Zyklus ermöglichen soll, was im WLTP-Zyklus zwischen 650 und 700 Kilometern entspricht. Erstmals wurden bei einem Fahrzeug im L380 auch McPherson-Aufhängung und Luftfederung miteinander kombiniert, die um eine variable Dämpfung erweitert werden können.

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Ganz nach Wunsch der Kunden präsentiert sich auch der Innenraum, denn der LEVC L380 ist mit vier, sechs oder acht Sitzplätzen zu bekommen. Besonders exklusiv sind die Luxusmodelle mit drei oder vier belederten und klimatisierten Komfortsesseln vorne wie hinten. Besonders auffällig sind im Innern das schwebende Armaturenbrett sowie ein 2,18 Quadratmeter großes Panorama-Glasdach, das das Innere in ein natürliches Licht taucht. Auf Knopfdruck bleibt die Sonne draußen und der Innenraum lässt sich stimmungsvoll flexibel illuminieren.

Speziell mit Blick auf den chinesischen Markt und den engen Bezug zu Großbritannien finden die Insassen im L380 verschiedene Elemente, die die Integration internationaler Kulturen im L380 widerspiegeln – von den chinesischen Ruyi-förmigen Belüftungsdüsen bis hin zu einem Meteorschauer-Beleuchtungseffekt, der Londoner Ikonen wie die Tower Bridge und Big Ben integriert. Komplett vernetzt ist der L380 durch die neueste Antora-1000-Pro-Computerplattform, um das digitale Cockpit mit maximalem Funktionsumfang zu liefern – jederzeit updatefähig per Funk / over the Air.

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Der L380 ist aktuell das einzige Modell seiner Klasse, das mit Airbags für alle drei Fahrgastreihen und insgesamt elf Airbags ausgestattet ist. Er verfügt über den größten Seitenairbag seiner Klasse mit 112 Liter pro Seite. Im April dieses Jahres erreichte der L380 beim Heckaufpralltest 20 Punkte und war damit der erste vierreihige MPV der Welt, der diesen Test erfolgreich absolvierte. Auf dem Heimatmarkt China kostet der LEVC L380 je nach Ausstattungs- und Antriebsvariante zwischen 380.000 und 480.000 RM, umgerechnet zwischen 49.000 und knapp 62.000 Euro.

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Smartino:

„Familien können es sich nicht leisten, wenn ihr Auto wochenlang in der Werkstatt steht.“ Was soll der Satz in diesem Zusammenhang? Zielt er auf vermutete Qualitätsmängel? Das wäre eine böswillige Unterstellung, denn der Van kommt ja erst in den Verkauf.
Die meisten Familien können sich auch die deutschen Premiumkarren nicht leisten. Und viele Leute, die es sich leisten könnten, tun es nicht, weil sie kein teures Premiumauto brauchen. Wozu auch?

Smartino:

Jeder durchschnittliche BMW oder Mercedes kostet mit einigem Zubehör auch 110 k €, hat aber nicht so feudale Sitze.

Spiritogre:

Der VW Buzz kostet die Hälfte wie dieser hier und wird als zu teuer betitelt. Was ist dann dieser hier? Es ist völlig egal wie toll das Auto ist, wenn es unbezahlbar ist. Dieser hier und auch der Li Mega klingen auf dem Papier toll. Am Ende setzen sie dann ein paar Hotels in Asien als VIP Kutschen ein, das war es. Für Familien die einen brauchbaren Van wollen sind diese Art der Chinesen einfach zu teuer. Viel zu teuer! Und dann kommt noch die Frage, was ist mit Service und Ersatzteilen? Familien können es sich nicht leisten, wenn ihr Auto wochenlang in der Werkstatt steht.

Und ja, auch die restlichen Chinesen sind einfach zu teuer hier. In Australien haben sie faire, konkurrenzfähige Preise, aber hier? Selbst der Atto 3 ist in Australien knapp 10.000 Euro günstiger als hier. Der BYD Seal kostet hier mehr als ein Model 3, in Australien ist er merklich günstiger…

Die Chinesen denken, sie können uns reiche Europäer schröpfen. Und damit fallen sie augenscheinlich ziemlich auf die Schnauze.

Helmut Schönherr:

Ich fahre seit 21 Jahren Amis und davon seit Jahren ein E – Auto mit chinesischem Mutterkonzern. Diese ewigen Autonationalisten gehen unendlich auf den S…. – Guckst Du noch in Deinen Blaupunkt – Fernseher und beleuchtest Deine Wohnung mit einer Glühbirne von Osram oder lebst Du schon?

Helmut Schönherr:

Hier fehlt ein ? als Möglichkeit zum Antworten.

pionierska:

Ich bin überzeugt davon, dass auch solche Fahrzeuge nachgefragt werden und ihre Beobachtung aus den Dörfern bestätigt das.
Die „grösseren“ (ich interpretiere das mal als die „teureren“) Autos werden ohnehin in deutschen und westeuropäischen Innenstädten seltener gesichtet werden.
Das wird aber eher an der zunehmenden Verwahrlosung und der abnehmenden Attraktivität der Innenstädte liegen.
Ausgenommen natürlich die Protzerkarossen von mafiösen Clans, die die Innenstädte unter sich aufteilen.

Spiritogre:

VW muss sich nicht anstrengen, dieser chinesische Van wird sicher nicht unter 100.000 Euro erhältlich sein.

Edit: Gerade mal die China-Preise ergoogelt, die der Artikel gnädigerweise verschwiegen hat. Demnach kann man hier auf Preise von 110.000 Euro bis ca. 135.000 Euro ausgehen. Immerhin einen Ticken günstiger als den ebenso angepriesenen und dann Mega gefloppten Li Mega Van.

Gregor:

140kWh sind ca. 700kg Akku. Das finde ich sportlich, aber wenn er bis 3,5t zugelassen ist. Dann könnte das knapp passen :D

Ich find den schonmal geil. Endllich kein winzig Akku und ich denke eine gute Ladekurve. Verbrauch wird sicher bei 25 bis 30 liegen.

Geil das der in die EU kommt, dann wird endlich in dem Segment Druck gemacht. VW mit seinen BUZZ für viel Geld und wenig Leistung müssen sich dann anstrengen.

Daniel W.:

Da kann ich nur sagen: „Macht die Innenstädte autofrei und baut mehr Radstraßen, damit die immer größeren Autos draußen bleiben.“

Europas Städte sind nicht für amerikanische Autogrößen gemacht – vielleicht ist es auch ein letztes Aufbäumen der großen Blech-Dinosaurier.

Selbst auf Dörfern verbreiten sich die großen Blechhaufen wie die Pest und parken wegen enger Straßen oft weiter weg auf Parkplätzen.

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