Lennart Hinrichs, TWAICE: Start-Up erklärt Automobilhersteller den Akku

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TWAICE

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

TWAICE ist entstanden als Ausgründung aus der TU-München und widmet sich der erheblichen Lebensdauerverlängerung von Lithium-Ionen-Akkus durch Echtzeitanalyse und Optimierung entsprechender Parameter. Gemeinsam mit Lennart Hinrichs, VP Marketing, Partnerships & Industry Strategy von TWAICE, habe ich mich über die Arbeit des Start-ups unterhalten. Und welchen Einfluss diese auf den Akku ausüben.

Das Unternehmen unterstützt industrieübergreifend Hersteller, Zulieferer, usw. mit einer smarten prädiktiven Analytiksoftware, die sowohl die Entwicklung als auch den Betrieb von Lithium-Ionen-Batterien optimiert. Die Kerntechnologie von TWAICE sind sogenannte digitale Zwillinge, die mithilfe von künstlicher Intelligenz Abbilder des Zustandes sowie präzise Vorhersagen zum Alterungsverhalten von Batterien erstellen.

Durch die gewonnenen Daten ist es TWAICE möglich, komplexe Batteriesysteme effizienter und nachhaltiger zu entwickeln. Als auch dazu beizutragen, deren Zuverlässigkeit, Leistung und Lebensdauer im Betrieb zu steigern. Das spart Entwicklungskosten, weil etwa langwierige Labortests überflüssig werden. So können Entwickler bestimmte Anwendungsfälle bereits vor dem Bau der Batterie am digitalen Zwilling berechnen, wie Lennart in der Folge ausführt.

Hierdurch ist es möglich, dass sich bereits vorab die Größe des Akkus festlegen lässt und im Produktionsprozess teure Kosten vermeiden lassen. Und in der Tat handelt es sich hierbei nicht um einen ausgedachten Fall. Im Gegenteil, solche Fälle sind in der Branche bekannt: Da wurden Batterien zu groß oder zu klein geplant, weil vorab keine Fahrdaten verfügbar waren. Mit einem digitalen Zwilling hingegen können solche Daten zuverlässig errechnet werden.

Es verwundert daher nicht, dass vor allem Automobilhersteller die Software von TWAICE einsetzen. Als auch Produzenten von Nutzfahrzeugen, Elektrowerkzeugen oder stationären Batteriespeichern. Schließlich lassen sich Kosten und Zeit im Entwicklungsprozess sparen. Auch kann man während der Entwicklung getroffene Annahmen zu einem späteren Zeitpunkt, mit Daten aus dem Alltag, überprüfen.

Ferner kann die vorausschauende Wartung von Akkus, welche beispielsweise in E-Bussen im Einsatz sind, durchgeführt werden. Mit einem digitalen Batterie-Zwilling könnten defekte Module oder Zellen der Batterie präventiv und zielgerichtet ersetzt werden. Bislang sind dazu aufwändige Tests und Diagnoseverfahren üblich, in denen nach einer Schwachstelle gesucht wird. So lassen sich bei der Wartung zehn Prozent des Materialeinsatzes und sogar 30 Prozent der Personalkosten einsparen.

Ebenfalls ist der Restwert der Batterie präzise bestimmbar. Bislang muss er noch recht ungenau geschätzt werden. Ist aber bekannt, wie sehr die Batterie tatsächlich beansprucht wurde, lässt sich deren weitere Lebensdauer genauer berechnen. Sowohl im gewerblichen Sektor als auch im privaten Bereich. Hier durch das Zusammenspiel mit dem TÜV Rheinland. Mehr Details nun von Lennart.

Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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