Künftig werden der TÜV Rheinland und TWAICE wertvolle Unterstützung beim Weiterverkauf des eigenen E-Autos bieten. Bisher stand man stets vor dem Problem keine Aussage zur Leistungsfähigkeit und dem Zustand der Batterie treffen zu können. Dies soll sich nun ändern.
TWAICE ist entstanden als Ausgründung aus der TU-München und widmet sich der erheblichen Lebensdauerverlängerung von Lithium-Ionen-Akkus durch Echtzeitanalyse und Optimierung entsprechender Parameter. Umgesetzt wird dies durch die eigens entwickelte Software des Unternehmens. Mit Hilfe von digitalen Zwillingen informiert das Programm von TWAICE präzise über den „Gesundheitszustand“ einer Lithium-Ionen-Batterie.
TWAICE kann eine Aussage zum Gesundheitszustand der Batterie treffen
Und eben diese Information über den „Gesundheitszustand“ soll künftig dazu führen die hohe Unsicherheit im Gebrauchtfahrzeugmarkt aufzulösen. Durchaus sinnvoll ist der Akku meist mit mehreren tausend bis zehntausend Euro die teuerste Komponente am gesamten Fahrzeug. Batterien sind komplexe elektro-chemische Systeme, deren Verschleiß von einer Vielzahl an Faktoren abhängt. Schnellladen ist zum Beispiel ein Thema, was den Akku schädigen kann.
Die Zahl der Schnellladevorgänge reicht allerdings allein nicht aus. So muss bei der Beurteilung zum Beispiel auch die Temperatur betrachtet werden. Jede Batterie wird auf ihre eigene, charakteristische Weise benutzt und verschleißt deshalb auch individuell. Generelle Aussagen auf Basis der Kilometerzahl sind daher nicht sinnvoll.
Und hier erfolgt eben der Ansatz von TWAICE, welche die Batterie mit Hilfe einer bestehenden Software zuverlässig bewerten. Für Verkäufer und Käufer von gebrauchten E-Autos wird das eine dringend benötigte Sicherheit bieten. Denn durch das zusätzliche Wissen über den Zustand des Akkus kann dann auch der tatsächliche Wert eines gefahrenen E-Autos besser ermittelt werden.
„Wir freuen uns über die Kooperation. Denn wir sind uns sicher, dass wir uns gegenseitig mit unserem Knowhow ergänzen. Dadurch wird es zu einer guten Zusammenarbeit kommen.“ – Dr. Karl Obermair, Program Director Future Mobility vom TÜV Rheinland
Kooperation soll zu einheitlichem Standard führen
Getestet wird diese Zusammenarbeit in Deutschland. Es sollen noch in diesem Jahr diverse Elektrofahrzeuge mit der Software aus München in Dienst gehen. Die patentierte TWAICE-Software analysiert die Nutzung der Elektrofahrzeuge laufend mit Hilfe von analytischen Algorithmen und Künstlicher Intelligenz. Der daraus entstehende digitale Zwilling erstellt Prognosen zur Lebenserwartung jedes Akkus.
Auf mittel- bis langfristige Sicht verspricht man sich durch die Kooperation einen Standard zur Zustandsbewertung der kostbaren Akkus zu schaffen. Um somit eines der größten Bedenken von gebrauchten Elektrofahrzeugen auflösen. Michael Baumann, Geschäftsführer von TWAICE, gibt hierzu zu verstehen: „Wir freuen uns mit dem TÜV Rheinland ein global anerkanntes Prüf- und Zertifizierungsunternehmen als Partner gewonnen zu haben, um Batterien zuverlässig und unabhängig zu bewerten.“
Quelle: TWAICE – Per Mail