Masterplan Ladeinfrastruktur: Ladeinfrastrukturmanager sollen Kommunen unterstützen

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Iris Martinz
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In mehr als der Hälfte der deutschen Kommunen gibt es noch keinen einzigen öffentlich zugänglichen Ladepunkt. Geht es nach Bundesverkehrsminister Volker Wissing, kann das nicht so bleiben. Der FDP-Politiker sieht daher eine Schlüsselrolle bei den Kommunen, der Aufbau von Ladesäulen sei noch lange kein Selbstläufer. Der neue, bis zum Sommer vorliegende Masterplan Ladeinfrastruktur der Bundesregierung legt daher einen Schwerpunkt auf die Kommunen.

355.961 reine Elektroautos wurden 2021 in Deutschland zugelassen. Das entspricht einer Steigerung von +83,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dennoch: bis zum Ziel der Bundesregierung, im Jahr 2030 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen zu sehen, ist es noch ein weiter Weg. Obwohl die meisten Elektroautos zu Hause geladen werden, bestehen immer noch große Vorbehalte in Bezug auf die Ladeinfrastruktur. „Mein Ziel ist es, dass sich in Deutschland niemand mehr gegen den Kauf eines Elektroautos entscheidet, weil er oder sie nicht darauf vertrauen kann, dass es genügend verlässliche und komfortable Lademöglichkeiten gibt„, wird Wissing vom Handelsblatt zitiert. Wer also in Ladeinfrastruktur investieren wolle, solle das schneller und leichter tun können. Je mehr Investitionen die Bundesregierung anreizen könne, desto mehr Ladepunkte entstehen, auch abseits der Stadträume. Bis 2030 sollen so eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte verfügbar sein.

Der Fokus im neuen Masterplan, der bis zum Sommer vorliegen soll, liegt auf dem Nutzer. Ladeorte und Ladeerlebnis stehen im Vordergrund, ebenso wird ein Schwerpunkt auf Betreiber gelegt. Die Ladeorte müssen sich „nahtlos in den Alltag bzw. die Logistikabläufe integrieren„. Um das auch in ländlichen Gebieten sicherzustellen, sollen bis Mitte 2023 30 regionale Ladeinfrastrukturmanager eingestellt werden, die in Regionen mit geringer Abdeckung die Kommunen vor Ort bei den „multiplen Herausforderungen“ zum Aufbau einer Ladeinfrastruktur unterstützen.

Der Bundesverband E-Mobilität kritisiert den Masterplan, weil das Potential des bidirektionalen Ladens keine Beachtung finden würde. Ladesäulen und Elektroautos könnten damit einen wichtigen Beitrag für die Energiewende leisten und zur Energiesicherheit beitragen, weil sie als mobile Speicher im Haus oder im Stromnetz genutzt werden könnten. Bis bidirektionales Laden im öffentlichen Raum ankommt, werden aber noch viele technische und rechtliche Fragestellungen zu klären sein. Erst dann kann die Bundesregierung mit Förderungsmaßnahmen aktiv eingreifen.

Quellen: Handelsblatt – Mehr E-Auto-Ladesäulen: Wissing sieht Schlüsselrolle für Kommunen//electrive.net – Masterplan Ladeinfrastruktur II: 74 Maßnahmen für mehr Ladepunkte

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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