E-Auto-Neuzulassungen 2021: Tesla vor zweimal VW auf dem Treppchen

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die Neuzulassungs-Statistik für 2021 veröffentlicht. Demnach sind im vergangenen Jahr insgesamt 2,62 Millionen Neuwagen auf die Straßen gekommen, das sind -10,1 Prozent weniger als 2020.

Die alternativen Antriebsarten trotzten diesem Negativtrend und schlossen das Jahr 2021 fast ausschließlich mit positiven Vorzeichen ab, so das KBA in einer aktuellen Mitteilung. 355.961 reine Elektro-Pkw (BEV) weisen mit einem Anteil von 13,6 Prozent eine Steigerung von +83,3 Prozent auf. 754.588 hybridangetriebene Fahrzeuge (+43,0 Prozent) erreichten einen Anteil von 28,8 Prozent, darunter bildeten 325.449 Plug-in-Hybride (+62,3 Prozent) einen Anteil von 12,4 Prozent. Im Jahr 2021 waren flüssiggasbetriebene Pkw (10.118 / +54,6 Prozent) mit einem Anteil von 0,4 Prozent und erdgasangetriebene Pkw (3916 / -45,3 Prozent) mit 0,1 Prozent vertreten.

Die Top Ten der erfolgreichsten Elektroauto-Modelle führt das Tesla Model 3 mit gut 35.000 Neuzulassungen an. Der mittlerweile nicht mehr erhältliche VW e-Up! landete mit fast 31.000 Zulassungen auf Platz 2, gefolgt vom VW ID.3 mit gut 27.000 Erstzulassungen.

  1. Tesla Model 3 (35.262)
  2. VW e-Up! (30.797)
  3. VW ID.3 (26.693)
  4. Renault Zoe (24.736)
  5. Smart EQ ForTwo (17.409)
  6. Hyundai Kona Elektro (17.240)
  7. Skoda Enyaq iV (13.026)
  8. VW ID.4 (12.734)
  9. Fiat 500 (12.516)
  10. BMW i3 (12.178)

Bei den deutschen Marken wies die Neuzulassungsbilanz ein Plus im zweistelligen Bereich für Smart (+49,7 Prozent) und Opel (+10,7 Prozent) aus. Ebenfalls mit einem positiven Vorzeichen konnte Porsche (+9,9 Prozent) die Jahresbilanz schließen. Bei allen anderen deutschen Marken zeigte sich das Jahr 2021 rückläufig, welche bei Ford mit -35,0 Prozent am deutlichsten ausfiel, gefolgt von Mercedes mit -25,7 Prozent. VW war trotz eines Rückgangs (-6,8 Prozent) mit einem Anteil von 18,7 Prozent weiterhin Marktführer.

Polestar und Tesla mit dreistelligen Zuwachsraten

Bei den Importmarken fielen die Jahresergebnisse verschieden aus. Einen dreistelligen Zuwachs konnten die Marken Polestar mit +153,2 Prozent und Tesla mit +137,9 Prozent in der Jahresbilanz verzeichnen. Suzuki erzielte mit +22,1 Prozent einen zweistelligen Zuwachs. Kia (+2,4 Prozent) und Hyundai (+1,5 Prozent) erreichten in der Neuzulassungsbilanz Zuwächse im einstelligen Bereich. Für die weiteren Importmarken verzeichnete die Jahresbilanz rückläufige Zulassungszahlen, die bei Jaguar mit -39,0 Prozent am deutlichsten ausfielen, gefolgt von Honda mit -32,4 Prozent. Den größten Neuzulassungsanteil bei den Importmarken behauptete weiterhin Skoda (5,7 Prozent), gefolgt von Seat und Hyundai (jeweils 4,1 Prozent) sowie Renault (4,0 Prozent).

Gut drei Viertel aller Neuzulassungen entfielen auf die Segmente SUVs (25,4 Prozent), Kompaktklasse (17,5 Prozent), Kleinwagen (14,3 Prozent), Geländewagen (10,7 Prozent) und Mittelklasse (10,3 Prozent). Die deutlichsten Zuwächse verzeichneten die Minis (+16,5 Prozent), die Oberklasse (+8,4 Prozent Prozent), die SUVs (+7,5 Prozent) sowie Wohnmobile (+4,4 Prozent).

Fossile Antriebe deutlich rückläufig

Der Anteil benzinbetriebener Pkw (972.588 / -28,6 Prozent) lag mit 37,1 Prozent deutlich unter dem Vorjahresniveau (46,7 Prozent); der Anteil dieselbetriebener Pkw (524.446 / -36,0 Prozent) wies in der Jahresbilanz nur noch 20 Prozent (Vorjahr: 28,1 Prozent) aus.

Im Jahr 2021 wurden 65,4 Prozent (-6,5 Prozent) der Neuwagen gewerblich und 34,6 Prozent (-16,3 Prozent) privat zugelassen. Und auch bei der Lackierung führt das KBA Buch: Die bevorzugten Farben beim Neuwagenkauf waren weiterhin Grau/Silber (29,8 Prozent) und Schwarz (24,7 Prozent). Der Anteil der weißen Pkw lag ebenfalls auf Vorjahresniveau (21,5 Prozent).

Quelle: KBA – Pressemitteilung vom 05.01.2022 / Ecomento – Die beliebtesten Elektroautos in Deutschland 2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Peter:

Das stimmt nicht.
Der deutsche Automobilmarkt macht ca. 4% vom gesamten Weltmarkt aus (Quelle wikipedia => Neuzulassungen). Er ist damit der viertgrößte Einzelmarkt, knapp vor Indien.
Gut 10% der weltweiten Produktion von VW (Konzern) werden in D verkauft, es ist für VW der zweitgrößte Einzelmarkt.

VW spielte bei der Stückzahl in den letzten 10 Jahren zwar in etwa in einer Liga mit GM und Toyota, war aber nicht die Nummer 1. Erst 2019 ist das (einmalig) gelungen, 2020 war aber wieder Toyota vorn.

Jakob Sperling:

Schwer zu sagen, von was Sie reden.

Wenn Sie die weltweite BEV-Produktion des VW-Konzerns meinen, dann sind es 2021 etwa 450’000 (und 2022 hochgerechnet etwa 800’000).

Im vorliegenden Artikel geht es um Deutschland (nur da ist das deutsche KBA zuständig), und ich habe noch etwas zu Europa gesagt.

Tesla hat in D dieses Jahr vielleicht etwa 40’000 BEV (das weiss ich nicht genau) verkauft, und in Europa etwa 140’000 (?).
Der VW-Konzern hat dieses Jahr in D etwa 90’000 und in Europa etwa 300’000 BEV verkauft. Also je gut das Doppelte von Tesla.

Jakob Sperling:

Wie kommen Sie auf die Idee, dass der VAG Konzern auf dem Chinesischen Markt keine Chance hätte? Die haben dort alles verkauft, was sie hatten. Wie viel sie genau verkaufen könnten weiss man erst, wenn so viel produziert wird, dass nicht mehr alles verkauft wird.

Anonymous:

Das Problem ist aber der Imageschaden, den ein iD3 dem Konzern dabei langfristig zufügt.
Warum läuft der MEB in China und den USA so schlecht – der Chipmangel hat sich ja als billige Ausrede erwiesen, da andere BEV Hersteller in China und dem Rest der Welt immense Zuwächse erreicht haben – und nein, ich spreche nicht von Tesla.
Nicht einmal im deutschen Heimatmarkt erfüllt der MEB die Erwartungen, wenn er von den Marketingabteilungen nicht „schöngeredet“ wird – und das trotz intensiver Werbung auf allen möglichen Ebenen.

KleinFritzchen:

Sorry für den obigen Kopier-Fehler, richtig ist:

Wieso „-10,1 Prozent weniger“?

Es sind doch eher „10,1 Prozent weniger“

Nur, damit er nicht so unkommentiert stehenbleibt.

Roma:

Es werden nur soviele BEVs verkauft, wie für den Flottenverbrauch nötig.
Aktuell ist VW noch nicht gut aufgestellt, um wirklich primär auf BEV zu setzten, da würden sie sich nur selber schaden.

Roma:

Die Drillinge waren eine „Notlösung“, da sich der ID3 lange verzögerte und man so die Straftahlungen (Flottenverbrauch) umgehen konnte.
Gut fürn Kunden, ist ja ein netter Flitzer. Für VW aber nur ein verpatzter Start.

Roland Griessen - Ioannone:

Der deutsche Automobil Markt macht gerade mal 0,1% vom Weltmarkt aus. Ist also auch für VW unbedeutend was die Grösse angeht. Anders sieht es natürlich bei der Symbolik aus. Nur war VW mal der grösste Automobilhersteller der Welt. Diese Stellung ist der Konzern daran zu verlieren oder hat er bereits.

Roland Griessen - Ioannone:

Sie reden sich schon immer alles schön oder? China ist der Markt in dem das meiste Geld verdient wird und nicht Europa. Schon gar nicht Deutschland. Auf dem Chinesischen Markt hat aber der VAG Konzern keine Chance mit seinen allzu konservativen Produkten. Das David ist leider die Realität zur Zeit. Ob sich das in Zukunft ändert weis niemand, auch Sie nicht. Hoffen wir das beste für die deutsch Autoindustrie. Aber schönreden allein hilft niemandem.

adson:

Wenn VW nicht bald gasgibt mit der Überarbeitung des ID3, dann werden sie noch diverse Kunden (wohl vorwiegend an Tesla M3) verlieren. Ich werde mich auch in spätestens 3 Monaten entscheiden müssen.

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