Bei aller Euphorie in Sachen Elektromobilität hat der Verkehrswissenschaftler Professor Arnd Stephan (TU Dresden) Geduld angemahnt. Die Erwartung in der Gesellschaft sei groß. Diese werde aber zunächst enttäuscht werden. Der Durchbruch sei keine Frage der Technik, sondern der Infrastruktur. Jedoch kann diese ihren Durchbruch nur erreichen, wenn der Zugang zur Ladeinfrastruktur ebenso vereinfacht wird. Dies kam auch im Rahmen eines Spitzengespräch über den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland zum Vorschein.
Noch im Dezember diskutierten Bundesverkehrsminister Scheuer und Bundeswirtschaftsminister Altmaier gemeinsam mit Vertretern der Energiewirtschaft, der kommunalen Unternehmen und der Automobilindustrie, wie der Zugang zu Ladeinfrastruktur vereinfacht werden kann. Unter anderem hat man sich darauf verständigt, dass es perspektivisch ein einheitliches, nutzerfreundliches Bezahlsystem für das Stromtanken an Ladesäulen geben müsse. Parkstrom, als bundesweit agierender Ladedienstleister, begrüßt diesen Vorstoß.
“Aus der Praxis und durch den Kontakt mit unseren Kunden wissen wir, dass der Zugang zur Ladeinfrastruktur für viele Betreiber und Emobilisten eine Hürde darstellt. Die Nutzung und Abrechnung von Ladestrom muss genauso einfach und barrierefrei sein wie das Tanken und Bezahlen an konventionellen Tankstellen. Direktbezahlsysteme, wie z.B. Giro-e, erfüllen diese Voraussetzungen bereits heute und haben sich in der Praxis längst bewährt.” – Stefan Pagenkopf-Martin, Geschäftsführer Parkstrom
Aus Sicht von Parkstrom sei die Möglichkeit einer unmittelbaren Bezahlung des Ladevorgangs an der Ladesäule die Lösung, um noch bestehende Barrieren bei der Nutzung von Ladeinfrastruktur abzubauen. Selbst geht man bereits seit 2018 mit gutem Beispiel voran und biete eine entsprechende Möglichkeit an. Giro-e wurde von der GLS-Bank entwickelt und ermöglicht die Freischaltung und Bezahlung eines Ladevorgangs mit jeder kontaktlosen Girokarte eines deutschen Bankinstituts, ohne Vertragsbindung. Eine transparente, kWh-genaue Abrechnung erfolgt ganz einfach wenige Tage später über das Bankkonto – genau wie bei jeder gewöhnlichen Kartenzahlung – mit dem kleinen, aber wesentlichen Unterschied, dass sich über einen Link in den Transaktionsdetails eine Rechnung abrufen und herunterladen lässt.
Bedenkt man nun noch, dass in Deutschland mehr als 75 Millionen kontaktlose Girokarten im Umlauf sind, sind Direktbezahlsysteme somit das potenziell offenste Zugangssystem zur Ladeinfrastruktur. Eine Vielzahl von Ladeanbieter haben das Problem bereits erkannt und bieten immer mehr Giro-e-kompatible Ladestationen an beziehungsweise entwickeln neue Direktbezahlsysteme für den Markt.
“Das Feedback unserer Kunden ist eindeutig: Direktbezahlsysteme erleichtern den Betrieb von Ladeinfrastruktur und vereinfachen den Zugang zur Ladesäule enorm. Die Bankkarte wird einfach zur Ladekarte. Durch den Wegfall von Roaminggebühren ergeben sich zudem attraktive Preisvorteile für Ladeinfrastrukturbetreiber und deren Kunden. Wir erwarten von der Politik, dass sie bereits bestehende, sinnvolle Alternativen wie die Abrechnung über die kontaktlose Girokarte, mit regulatorischen Maßnahmen stärkt.” – Stefan Pagenkopf-Martin, Geschäftsführer Parkstrom
Betreiber von Ladeinfrastruktur sind außerdem mit stetig steigenden Kosten für das Backend-System konfrontiert. Das Backend ist i. d. R. eine cloudbasierte Software, welche die Authentifizierung, Verwaltung und Abrechnung der Ladevorgänge sowie die Schnittstellen für das Roaming ermöglicht. Wenn diese Kosten sich in einem wirtschaftlich sinnvollen Rahmen bewegen, steigt die Attraktivität der Ladeinfrastruktur sowohl für Betreiber als auch für Nutzer. Auch in diesem Bereich gibt es Entwicklungen, auch vonseiten Parkstrom.
Quelle: Parkstrom – Pressemitteilung per Mail