Kia PV5 bricht Reichweitenrekord bei E-Transportern

Kia PV5 bricht Reichweitenrekord bei E-Transportern
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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Kia hat mit seinem ersten leichten Elektrotransporter einen Eintrag ins Guiness Buch geschafft. Der Kia PV5 Cargo, Teil der neuen „Platform Beyond Vehicle“-Reihe, hat es mit einer einzigen Batterieladung auf 693,38 Kilometer gebracht – bei voller Beladung. Damit wurde das Modell offiziell in die Liste der Guinness World Records aufgenommen. Die Rekordfahrt fand Ende September auf öffentlichen Straßen nördlich von Frankfurt am Main statt und wurde unter realitätsnahen Bedingungen durchgeführt.

Zum Einsatz kam ein PV5 Cargo mit der größeren 71,2-kWh-Batterie, der in der getesteten Konfiguration eine Nutzlast von 665 Kilogramm erlaubte. Die Strecke bestand aus einem 58,2 Kilometer langen Rundkurs, der typische Elemente des urbanen Lieferverkehrs abbildete: Ampeln, Kreuzungen, Kreisverkehre, Höhenunterschiede und Stop-and-go-Situationen. Nach elf vollständigen Runden und dem Beginn der zwölften kam der Transporter zum Stillstand. Die Kombination aus Effizienz, Ausdauer und Praxistauglichkeit überzeugte nicht nur die Prüfer, sondern auch die Fachwelt.

Marc Hedrich, Präsident und CEO von Kia Europe, sprach von einem wichtigen Meilenstein: „Kia ist zwar neu auf dem Markt für leichte Nutzfahrzeuge, aber dieser Rekord zeigt, dass wir ein ernstzunehmender Wettbewerber sind. Viele unserer Kunden könnten den PV5 fast zwei volle Arbeitstage mit einer Akkuladung betreiben.“ Der Manager betonte die Verbindung aus Effizienz, Konnektivität und Vielseitigkeit, die das Konzept des PV5 auszeichne.

Kia PV5 Cargo: Rekordfahrt über 22,5 Stunden

Hinter dem Steuer saßen zwei erfahrene Experten. Der britische Journalist George Barrow, Mitglied der Jury des „International Van of the Year“-Awards, und der Ingenieur Christopher Nigemeier aus dem europäischen Forschungszentrum der Hyundai Motor Group in Rüsselsheim teilten sich die Aufgabe. Barrow bezeichnete die Fahrt als „anspruchsvoll, aber unvergesslich“. Ihn habe beeindruckt, wie weit der Transporter bei voller Beladung gekommen sei: „Über 690 Kilometer mit einer Ladung – das ist bemerkenswert. Ich glaube nicht, dass dieser Rekord so bald übertroffen wird.“ Nigemeier ergänzte, die Fahrt sei für ihn „eine technische und persönliche Herausforderung“ gewesen. Er kenne zwar das Antriebssystem im Detail, doch Barrows Erfahrung mit Transportern habe den entscheidenden Unterschied gemacht. Beide hätten versucht, das Maximum aus jeder Kilowattstunde herauszuholen.

Der Versuch wurde von Beginn an präzise vorbereitet. Vertreter des TÜV Hessen und des Unternehmens Buck Vermessung überprüften die Beladung und bestätigten die Einhaltung der Gewichtsangaben. GPS-Daten und Innenraumkameras dokumentierten die gesamte Fahrt, die rund 22,5 Stunden dauerte. Sowohl der Ladeanschluss als auch der Laderaum wurden während des Tests versiegelt, um Manipulationen auszuschließen.

Der PV5 ist das erste Modell aus Kias neuer PBV-Familie und basiert auf der eigens entwickelten E-GMP.S-Plattform. Diese modulare Architektur ermöglicht den Einsatz in unterschiedlichen Varianten – vom klassischen Transporter über einen Kleinbus bis hin zu einer rollstuhlgerechten Version. Durch die flexible Bauweise lässt sich das Modell an verschiedene Bedürfnisse von Lieferdiensten, Handwerksbetrieben oder Dienstleistern anpassen.

Das Laderaumvolumen des PV5 Cargo beträgt bis zu 4,4 Kubikmeter. Die maximale Zuladung liegt je nach Ausstattung bei bis zu 790 Kilogramm. Für den Antrieb stehen verschiedene Batteriekapazitäten zur Verfügung: Neben der getesteten 71,2-kWh-Version bietet Kia eine kleinere 51,5-kWh-Variante, eine 43,3-kWh-Option ist in Planung. So können Betreiber die Reichweite und Ladezeiten gezielt an ihren Einsatzbereich anpassen.

Quelle: Kia – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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