Jolt: Finanzspritze für Ultra-Schnelllader samt Batteriepuffer in Städten

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Jolt

Michael Neißendorfer
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Das E-Mobilitätsunternehmen Jolt Energy, im Bereich batteriegepufferter Ultra-Schnellladestationen in urbanen Gebieten aktiv, expandiert wohl weniger stark als erhofft: In den kommenden Jahren sollen Tausende Schnellladestationen in europäischen und nordamerikanischen Städten installiert werden. Dies gab das in München und Dublin ansässige Unternehmen vor wenigen Tagen bekannt. Noch vor einem Jahr wurde eine Zahl von 5000 Ladestationen genannt. Von diesem konkreten Ziel scheint das Unternehmen Abstand genommen zu haben.

Jolt will das Ultra-Schnellladen von Elektroautos in städtischen Gebieten durch die Kombination von Ladestationen und Batteriespeichern ermöglichen. Jolt-Ladestationen mit einer Leistung von bis zu 320 kW können an das bestehende Niederspannungsnetz angeschlossen werden. Die in die Stationen integrierten Batteriespeicher liefern zusätzliche Energie für den Ladevorgang und ermöglichen es, Strom für bis zu 100 Kilometer Reichweite in nur fünf Minuten zu laden. Städte und Standortpartner haben mit Jolt die Möglichkeit, zügig eine Schnellladeinfrastruktur aufzubauen – ohne aufwändige Baumaßnahmen oder zusätzlichen Netzausbau.

Ermöglicht werde der Aufbau einer flächendeckenden Schnellladeinfrastruktur durch den Abschluss einer großen Finanzierungsrunde mit InfraRed Capital, einer international tätigen Infrastruktur-Investmentgesellschaft. InfraRed habe über eine Kapitalzuteilung 150 Millionen Euro in Jolt investiert, um das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen. Die Transaktion wurde am 5. Mai 2023 abgeschlossen, so Jolt in seiner Mitteilung.

„Mit InfraRed hat Jolt einen Finanzierungspartner gefunden, der den Aufbau einer zukunftsweisenden Infrastruktur unterstützt und den Weg für den entscheidenden Wandel in der E-Mobilität ebnet. Unsere ultra-schnellen Ladestationen mit leistungsstarken Batteriespeichern sind ein fehlendes Bindeglied, um die Energie- und Verkehrswende in den Städten zu beschleunigen. Diese Ladesysteme sind ein wesentlicher Faktor dafür, dass Stadtbewohner das volle Potenzial von Elektrofahrzeugen nutzen können.“ – Maurice Neligan, CEO Jolt

Der Charge Point Operator (CPO) Jolt Energy wurde 2018 gegründet und konzentriert sich auf städtische Gebiete. Denn hier leben drei von vier Europäern, die am Wohnort oft über keine eigenen Lademöglichkeiten für Elektroautos verfügen. Ziel des Unternehmens ist es, in den kommenden Jahren zuverlässige, ultra-schnelle Lademöglichkeiten in Ballungsräumen bereitzustellen. Die ersten Standorte in deutschen Städten seien bereits in Betrieb, etwa in München und Stuttgart; weitere 100 sollen bis Ende des Jahres folgen. Auch diese Ziele klingen im Vergleich zu früheren Mitteilungen etwas verhaltener.

Die Ladestationen von Jolt sollen hauptsächlich in innerstädtischen, öffentlich zugänglichen und stark frequentierten Bereichen installiert werden, beispielsweise auf Supermarkt-Parkplätzen. Das Unternehmen bietet ultra-schnelle Ladelösungen mit bis zu 320 kW Leistung an und verfügt somit über eines der schnellsten Ladenetzwerke auf dem Markt.

Dank des integrierten Batteriespeichers können die Ladestationen von Jolt ohne größere Baumaßnahmen an nahezu jedes Niederspannungs-Wechselstromnetz angeschlossen werden und einen Beitrag für die Netzstabilität auf regionaler Ebene leisten. Jolt will so dazu beitragen, den Übergang zur flächendeckenden E-Mobilität zu beschleunigen, die Klimaziele zu erreichen und die Luftverschmutzung und Lärmbelastung in den Städten zu reduzieren.

Jolt will sowohl mit Städten als auch mit gewerblichen Einrichtungen wie Supermärkten, Restaurants und Tankstellen zusammenarbeiten, um Ladestationen für E-Autos an zentralen Orten einzurichten. Durch diese Partnerschaften könnten Städte auch ihre Standortattraktivität steigern. Gewerbliche Standortpartner haben wiederum die Möglichkeit, die Kundenzufriedenheit zu verbessern und zusätzliche Einnahmen zu generieren.

Quelle: Jolt – Pressemitteilung vom 09.05.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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