Jaguar Land Rover senkt nach Cyberangriff Prognose für 2026

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Jaguar Land Rover

Laura Horst
Laura Horst
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Der indische Automobilhersteller Tata Motors hat am vergangenen Freitag das Margenziel für seine Tochter Jaguar Land Rover (JLR) für das Geschäftsjahr 2026 gesenkt. Mit Jaguar und Land Rover erwirtschaftet das Unternehmen den Großteil seiner Gewinne. JLR kämpft jedoch mit einer schwachen Nachfrage in China, Engpässen bei der Chipversorgung sowie den Folgen eines Cyberangriffs und Jaguar verkauft momentan gar keine Autos, um seinen Übergang zur E-Auto-Marke vorzubereiten.

Nach der neuen Berechnung zielt Jaguar Land Rover im kommenden Geschäftsjahr auf eine operative Marge von 0 bis 2 Prozent ab, während zuvor 5 bis 7 Prozent angestrebt wurden. Aufgrund der Strafzölle und den damit verbundenen Unsicherheiten hatte der Autobauer seine Prognose für dieses Jahr bereits nach unten korrigiert. Während JLR zuvor mit einer ausgeglichenen Bilanz für 2026 rechnete, geht der Hersteller inzwischen von einem negativen freien Cashflow von 2,2 bis 2,5 Milliarden Pfund (ca. 2,49 bis 2,83 Milliarden Euro) aus.

Im zweiten Quartal büßte Jaguar Land Rover bei den Großhandelsvolumina 24,2 Prozent ein, während die Zahlen im Einzelhandel um 17,1 Prozent zurückgingen. Spürbar ist dabei vor allem die sinkende Nachfrage auf dem chinesischen Markt. „China ist definitiv ein Grund zur Sorge“, sagte CEO Adrian Mardell. Dabei wirke sich auch eine kürzlich erfolgte Änderung der Luxussteuer, die viele Range Rover betreffe, negativ auf den Absatz aus.

Wie zahlreiche europäische Autobauer und Industrieunternehmen kämpft die Tochter von Tata Motors zudem mit den Chipengpässen, nachdem es rund um den chinesischen Halbleiterhersteller Nexperia zu politischen Spannungen zwischen China und den Niederlanden gekommen war, sodass der Chiphersteller Lieferungen laut eigenen Angaben nicht mehr garantieren konnte.

Anfang September wurde Jaguar Land Rover dann auch noch Opfer eines Cyberangriffs, der zu einem Produktionsstillstand von fünf Wochen führte und Tata Motors dazu zwang, im zweiten Quartal eine einmalige Belastung in Höhe von 228,5 Millionen US-Dollar zu verbuchen. Mardell erklärte, dass die Untersuchung der Cyberattacke noch andauere, während der Betrieb inzwischen „so gut wie wieder normal“ laufe.

Für die britische Industrie war der Cyberangriff einer der schwersten überhaupt. Laut einem Medienbericht entstand dadurch in Großbritannien, wo Jaguar Land Rover drei Fabriken betreibt, ein wirtschaftlicher Schaden von 2,55 Milliarden Dollar (ca. 2 Milliarden Euro).

Quelle: Reuters – Tata Motors cuts Jaguar Land Rover margin forecast after cyberattack, China woes

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