Italien plant bis zu 13.750 Euro E-Auto-Zuschuss

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Michael Neißendorfer
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Die italienische Regierung diskutiert einen insgesamt 930 Millionen Euro schweren Plan, um ihre Bürgerinnen und Bürger zu ermutigen, alte Benzin- oder Dieselautos abzuschaffen und sich stattdessen Elektroautos zuzulegen. Das berichtet Bloomberg unter Bezugnahme auf der Redaktion vorliegende Dokumente. Dem Bericht zufolge soll der Gesetzentwurf Anfang Februar offiziell vorgestellt werden.

Das Paket aus dem Industrieministerium sieht demnach finanzielle Anreize in Höhe von bis zu 13.750 Euro auf den Kaufpreis eines Elektroautos vor. Der Höchstsatz sei allerdings an zwei Bedingungen geknüpft: Erstens erhalte er eine soziale Komponente und werde nur Bürgern mit einem Jahreseinkommen von weniger als 30.000 Euro gewährt; und zweitens auch nur dann, wenn sie mit dem E-Auto ein mehr als 20 Jahre altes Fahrzeug mit der alten Abgasnorm Euro 2 ersetzen, die 1996 eingeführt wurde und vier Jahre später von Euro 3 abgelöst wurde.

Laut dem Dokument sind in Italien noch mindestens elf Millionen Fahrzeuge dieser und noch älterer Schadstoffklassen im Bestand, die Fahrzeugflotte des Landes gilt als eine der ältesten in Europa. Laut den in der vergangenen Woche veröffentlichten Daten des Verkehrsministeriums stiegen die Neuwagenzulassungen in Italien im Jahr 2023 um 19 Prozent auf rund 1,57 Millionen.

Besonders interessant ist diese Herangehensweise in Anbetracht der Tatsache, dass mit unter anderem dem Citröen e-C3, einem ab 2025 geplanten Trio aus dem VW-Konzern sowie noch in diesem Jahr dem Fiat Pandina immer mehr preislich attraktive Elektroautos zum Preis um 20.000 bis 25.000 Euro erscheinen. Im besten Fall zahlen Käufer in Italien für ihr Elektroauto einen nur noch vierstelligen Betrag.

Der Umweltbonus, wie die mittlerweile eingestellte deutsche Kaufprämie genannt wurde, wurde oftmals dafür kritisiert, keine soziale Komponente zu enthalten und somit letztendlich meist nur Gutverdienende von ihr profitierten, die sich ein Elektroauto überhaupt leisten konnten.

Quelle: Bloomberg – Italy Weighs $1 Billion Package to Boost Electric-Vehicle Sales

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Matthias Geiger:

Von Italien und Frankreich können wir im Bezug auf E-Mobilität noch etwas lernen. Bei uns fahren ja nur noch E-SUV’s und teure E-Autos rum. Siehe Durchschnittspreis über 52.000 Euro (D), das sagt vieles.

Raymond_NL:

Hier in die Niederlande haben wir eine abnehmende Subvention, die hat vor einigen Jahren gestartet mit €4.000 und dann jedes Jahr abfallend. Steht momenten auf €2.950 für Fahrzeuge bis Maximal €45.000
Weiter gibt es €2.000 für der Ankauf für ein gebrauchtens E-Auto.
Eine soziale Komponente gibt es hier auch nicht.

Aber, jetzt kommt es; die E-Auto’s sind hierzulande momentan noch befreit von die Niederländische Luxussteuer von 22% und eine KFZ Steuer ist auch noch nicht fällig, da die Niederlande die höchste Autokosten hat, ist dies schon eine gute Vergünstigung, für wem es zumindest zahlen kann.
Ab 2026 zahlt jedoch der E-Auto fahrer wohl die KFZ-Steuer, und dass wird eine Schlacht. In die Niederlande zahlt man KFZ-STEUER nach dem Gewicht des Fahrzeugs, dies heist das E-Auto’s wahrscheinlich fast genau so teuer werden als Dieselfahrzeuge oder schlimmer. Wenn dies alles wirklich stattfinden wird, dann könnt ihr Deutschen euch die gebrauchte E-Auto’s hier für ein Schnäppchen abholen. Was Bürger brauchen ist Sicherheit, mindestens für 10 Jahre oder so. Verunsicherung ist der Tod für ein solches Geschäft.

Markus V.:

Geht´s nur mir so oder haben unsere Nachbarn sinnvollere eAuto-Föderungen?

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