ID.BUZZ sorgt für Ärger im VW Konzern

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Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Der ID. Buzz ist fertig und feiert in wenigen Tagen seine Weltpremiere: Am 9. März wird der voll-elektrische Bulli zeitgleich als ID. Buzz (Fünfsitzer) und ID. Buzz Cargo (Transporter) emissionsfrei durchstarten. Beim Vertriebskonzept des Elektro-Bulli hakt es jedoch ein wenig. Denn aus dem bisher geplanten Agenturmodell dürfte bis zum Verkaufsstart im September nichts werden. In den Vertrieb geht der Stromer natürlich dennoch.

Preislich soll es ab knapp 53.900 Euro losgehen. Somit würde man damit nach aktuellem Umweltbonus/ Kaufprämie für Elektroautos knapp über 45.000 Euro landen, dies will Auto Motor und Sport unter Berufung auf Konzernkreise erfahren haben. Ursprünglich war geplant, dass der ID. BUZZ, wie eben auch der ID.3 bis ID.5 über das VW Agenturmodell vertrieben wird. Bisweilen konnte man sich mit den Händlern allerdings nicht einigen, wie die Automobilwoche erfahren haben will. Problem hierbei ist die Tatsache, dass die VW Nutzfahrzeuge (VWN) noch keinen Agenturvertrag besitzt. VW wolle jedoch ausschließlich über diesen vertrieben, was im Handel – insbesondere bei den Nutzfahrzeughändler – nicht auf viel Gegenliebe stieß. Denn diese pochen auf ihr Exklusivrecht.

Nun schaut es so aus, als ob der VW Konzern zunächst zweigleisig fahre. Der ID Buzz soll im September regulär bei den Vertragshändlern von VWN über den bestehenden Händlervertrag ins Programm kommen, sowohl in der People- als auch in der Cargo-Variante. Die Vororder lief bereits auf diese Weise. Parallel wird weiter um einen Agenturvertrieb der People-Variante über VW Pkw gerungen. Hinter den Kulissen soll es heiß hergehen. Von Seiten VWs Deutschland-Vertriebschef Achim Schaible heißt es bisweilen nur: „Der ID Buzz ist ein Produkt der Nutzfahrzeug-Kollegen aus Hannover. Aber wir kooperieren eng beim Marketing.“

Wie die Automobilwoche abschließend berichtet, ist fraglich, ob es bist zum geplanten Verkaufsstart im September zu einer Einigung über den Agenturvertrieb bei VW Pkw kommt. Vielen Partnern, die sowohl VWN als auch VW Pkw im Programm haben, ist der Vertrieb über den Händlervertrag deutlich lieber als der Verkauf über das von vielen ungeliebte Agenturmodell.

Quelle: Automobilwoche – EXKLUSIV – Verkaufsstart im September: ID-Buzz-Vertrieb sorgt für Zoff

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Nick8888:

Das Problem ist doch, dass immer mehr Kunden ihr Fahrzeug ohnehin online auswählen und der stationäre Handel meist nur noch für die Probefahrt, Auslieferung und den Service gebraucht wird.

VW muss darauf reagieren, da sie im Vergleich zu den Newcomern im Markt wettbewerbsfähige Vertriebskosten benötigen.

Axel:

Im Text steht „emissionsfrei durchstarten“, ich würde eher sagen „emotionsfrei“ und ob er so durchstarten wird? mal abwarten.

Marc:

53k für die kleinste Version, die dieses Jahr garantiert nicht mehr ausgeliefert werden wird, oder nur ein paar Alibizahlen im Dezember… Da interessiert die Subvention Null. Viel zu teuer.

Martin:

Eigentlich ist das ja Standard. Erst wird eine Studie vorgestellt, bei der ein spontaner Kaufwunsch entsteht und dann kommt die Endversion, die sich in der Form der Scheinwerfer vom Vorgänger unterscheidet… Es geht eben um viel Geld. Da gibt es viele Entscheider, und keiner will einen Fehler verantworten. Also geht man dann auf Nummer sicher.

Es reicht ein Blick zurück in die Vergangenheit. Citroen hat zum Beispiel mehrere Ikonen der Automobilgeschichte auf die Räder gestellt, aber auch mehrfach ums Überleben gekämpft und ist letztlich nur zur Submarke verkümmert. Das möchte keiner wiederholen. Wenn große Aktiengesellschaften auf der Suche nach stabiler Rendite sind, ist nunmal leider kein revolutionäres Fahrzeug zu erwarten.

Ausnahmen sind sehr selten. Teslas Cybertruck wäre so eine. Ich finde weder Herrn Musk sympathisch, noch würde ich mir je dieses Fahrzeug antun. Aber ich würde mir mehr solch radikale Autos wünschen. Einfach mal eine Studie in Serie bauen. Auch wenn das große Geld vielleicht mit anderen Modellen verdient wird, so wird doch vielleicht mit der Marke Mut und Innovationskraft verbunden..? Gerade große Konzerne könnten sich doch den ein oder anderen Imageträger erlauben…

Wolfbrecht Gösebert:

@ Martin Hofstetter:

„… traurig wie VW hier vom Entwurf zur Serie gepatzt hat :-(„

Ja, schade, aber eben:
VW-Nutzfahrzeuge! – Da sitzen noch mehr konservative Holzköpfe …

Tom62:

Nicht nur hier… :(
Lockvogel-prinzip halt… ;)

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