Hyundai öffnet neue Testanlage in Rüsselsheim

Hyundai öffnet neue Testanlage in Rüsselsheim
Copyright ©

Hyundai

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Die Hyundai Motor Group mit den Automarken Hyundai, Genesis und Kia hat seine 150 Millionen Euro teure Testanlage im Hyundai Motor Europe Technical Center (HMETC) in Rüsselsheim offiziell eröffnet. Den neuen „Square Campus“ bezeichnet der Konzern als wichtigen Schritt im Engagement für europäische Innovation und als die bedeutendste Investition in die Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen des HMETC seit der Eröffnung des „Round Campus“ im Jahr 2003. Er soll die Entwicklung innovativer Technologien fördern und eine wichtige Rolle bei der Konzeption zukünftiger Modelle von Hyundai, Genesis und Kia in Europa spielen, so der Konzern in einer aktuellen Mitteilung.

„Die Investition in den Square Campus ist ein klares Zeichen unseres Engagements in der Region und macht die Bedeutung Europas für unsere langfristige Wachstumsstrategie deutlich“, kommentiert Tyrone Johnson, Geschäftsführer des Hyundai Motor Europe Technical Center. „Die umfang­reichen neuen Kapazitäten des HMETC verschaffen uns mehr Unabhängigkeit und Flexibilität und bieten zugleich spannende neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen unseren Marken. Der Square Campus wird uns auch dabei unterstützen, unseren Marktanteil in Europa weiter auszubauen, indem wir neue Fahrzeuge und Technologien entwickeln, die auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind.“

Moderne Anlage eröffnet neue Möglichkeiten

Zur Ausstattung der 25.000 Quadratmeter großen Anlage gehört die größte Semi-Absorber­kammer des Konzerns, die eine uneingeschränkte Prüfung von Geräuschen, Vibrationen und Rauheit (Noise, Vibration, Harshness, NVH) sowie des Vorbeifahrgeräusches ermöglicht, völlig unabhängig von den Wetterbedingungen. Die hochmodernen Prüfstände im Square Campus spielen für die Entwicklung eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen umfassende Tests von Fahr­zeugen sowie einzelnen Komponenten und eignen sich für vollelektrische, hybride und rein verbrennungsmotorische Antriebe.

Zu den weiteren Einrichtungen gehören ein Ladelabor für Elektroautos, ein State-of-the-Art-Fahrsimulator und neue Anlagen für die erweiterte Elektroniksystem-Entwicklung einschließlich Over-the-Air-Updates (OTA), Cybersicherheit und moderne Fahrerassistenzsysteme (Advanced Driver Assistant Systems, ADAS).

Das HMETC liegt mit diesen Ressourcen dem Konzern zufolge im Spitzenbereich der Branche und könne sämtliche Fahrzeugtypen unter realen Bedingungen testen und validieren sowie zugleich zukünftige Pro­dukte entwickeln, die speziell auf die Erwartungen europäischer Kunden zugeschnitten sind.

Hyundai

Die Investition in den Square Campus ist ein wesentlicher Bestandteil der Strategie des Konzerns. Während Tests von Prototypen unter realen Bedingungen auch weiterhin ein wesentlicher Teil des Entwicklungsprozesses bleiben werden, schützt der Square Campus vor den Widrigkeiten, die mit Tests im Freien verbunden sein können, und ergänzt die bestehenden globalen Test- und Wissensaustauschprogramme des Konzerns.

An Nachhaltigkeit orientiertes Design und optimierte Kooperation

Der Square Campus unterstützt auch die Umweltziele der Hyundai Motor Group durch den Einsatz von Recyclingmaterialien, Photovoltaikmodulen und Wärmepumpensystemen. Dies spiegelt das Engagement des Konzerns wider, möglichst nachhaltige Mobilitätslösungen zu entwickeln und bis 2045 sein weltweites Modellangebot komplett auf Fahrzeuge ohne CO2-Emissionen im Fahrbetrieb umzustellen.

Der deutliche Ausbau des Entwicklungszentrums bildet auch die Grundlage für das weitere Wachstum des HMETC-Teams, das seit 2024 um 20 Prozent auf inzwischen über 500 Beschäftigte gewachsen ist. Diese Investition in Talente und Technologien soll zugleich eine neue Phase integrierter Innovation vorantreiben, in der Experten aus verschiedenen Disziplinen zusammenkommen, um die Vision der Gruppe für eine elektrifizierte, vernetzte Mobilität weiterzuentwickeln.

Zu den europäischen Entwicklungseinrichtungen des Konzerns gehört auch das 2013 eröffnete Testzentrum des HMETC am Nürburgring, das mit einer Investition von 13 Millionen Euro ebenfalls erweitert wurde. Seit dem im Januar 2025 abgeschlossenen Ausbau verfüge es auf der neu hinzugekommenen Fläche von 834 Quadratmetern über modernste Testeinrichtungen, Werkstattbereiche und spezialisierte Labors.

Quelle: Hyundai – Pressemitteilung vom 06.11.2025

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Tesla: 2025 droht das zweite Jahr ohne Wachstum

Tesla: 2025 droht das zweite Jahr ohne Wachstum

Sebastian Henßler  —  

Zum zweiten Mal in Folge könnte Tesla kein Wachstum erreichen. Ein veröffentlichter Analystenkonsens deutet auf sinkende Auslieferungen hin.

Verbrenner deutlich teurer, E-Autos moderat: ADAC rechnet Autokosten vor

Verbrenner deutlich teurer, E-Autos moderat: ADAC rechnet Autokosten vor

Michael Neißendorfer  —  

Eine aktuelle Untersuchung des ADAC zeigt, dass die Pkw-Kosten für in den vergangenen fünf Jahren stark angestiegen sind. Vor allem bei Verbrennern.

IG Metall fordert klare Linie Richtung Elektromobilität

IG Metall fordert klare Linie Richtung Elektromobilität

Michael Neißendorfer  —  

Die Elektromobilität muss „der zentrale Weg“ für die Autoindustrie sein, so die IG Metall. Und auch die Politik habe noch einige Hausaufgaben zu erledigen.

Margen chinesischer Autohersteller kratzen an historischem Tiefststand

Margen chinesischer Autohersteller kratzen an historischem Tiefststand

Michael Neißendorfer  —  

Auch in China sinken die Gewinnmargen der Autohersteller: Aktuell sind es 4,4 Prozent, knapp 1700 Euro pro Fahrzeug – der zweitniedrigste Wert der Geschichte.

Zwischen Energiewende und Sparzwang im Bundesetat

Zwischen Energiewende und Sparzwang im Bundesetat

Sebastian Henßler  —  

Ab 2027 klaffen Milliardenlücken im Bundeshaushalt. Finanzminister Klingbeil setzt auf Subventionsabbau, weiß aber um Widerstände und politische Fallstricke.

Döllner: Audi mit „Dreiklang aus Fahrzeugen“ gut aufgestellt

Döllner: Audi mit „Dreiklang aus Fahrzeugen“ gut aufgestellt

Laura Horst  —  

Der Volkswagen-Konzern begrüßt die Pläne zur Aufweichung des Verbrennerverbots ab 2035, während die Tochtermarke Audi auf eine Antriebsvielfalt setzt.