Hyundai setzt in den USA auf ein breites Antriebsangebot und baut seine Investitionen in Produktion und Infrastruktur weiter aus. Der Konzern reagiert damit auf neue Zölle, den Auslauf von Steuervergünstigungen und steigende Nachfrage nach elektrifizierten Autos. Durch den Bau eigener Werke soll die Abhängigkeit von Importen sinken und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig gesichert werden.
Kernstück ist das Metaplant nahe Savannah im US-Bundesstaat Georgia. Zusammen mit einem Batteriewerk kostet der Komplex rund 10,8 Milliarden Euro. Dort werden bereits der kompakte Ioniq 5 und der große Ioniq 9 produziert. Der Ioniq 5 kam bis Juli 2025 auf knapp 25.000 Einheiten, der Ioniq 9 überschritt nach drei Monaten 2000 Verkäufe. Beide Modelle bedienen verschiedene Segmente, die Nachfrage bleibt stabil. Parallel startet Hyundai im Herbst mit der Auslieferung der zweiten Generation des Palisade. Neben einem neuen V6-Motor gibt es erstmals eine Hybridversion sowie die robuste Ausführung XRT Pro.
Die Palette wird stetig erweitert. Der Elantra bleibt bis 2027 weitgehend unverändert, bevor eine neue Generation folgt. Auch die Modelle Ioniq 6 und Tucson erhalten Mitte des Jahrzehnts Überarbeitungen, größere Redesigns stehen erst für 2029 an. Für den Pickup Ioniq 10 ist ein Marktstart Ende der Dekade vorgesehen. Der Kona wird gestrafft, die Elektroversion bleibt nur noch in einer Basisvariante mit Standardakku verfügbar. Beim Santa Fe und Santa Cruz sind neue Generationen um 2027 in Planung. Der Nexo mit Brennstoffzelle konzentriert sich weiterhin auf Kalifornien.
Hyundai kündigte zudem an, ein Stahlwerk in Louisiana zu errichten. Dafür fließen etwa 5,2 Milliarden Euro. Zusammen mit weiteren Projekten ergibt sich ein Investitionsvolumen von rund 18 Milliarden Euro. Ziel ist eine Jahreskapazität von 1,2 Millionen Autos in den USA. Neben der Fertigung sollen neue Technologien und Infrastruktur entstehen. Der Konzern spricht von einem klaren Bekenntnis zum amerikanischen Markt, unabhängig von handelspolitischen Turbulenzen.
USA-Absatz von Hyundai entwickelt sich positiv
Im ersten Halbjahr 2025 verkaufte Hyundai in den USA knapp 469.000 Autos, ein Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein im Juli lag das Ergebnis bei mehr als 79.500 Einheiten, ein Zuwachs von 15 Prozent. Besonders stark entwickelten sich elektrifizierte Modelle, deren Absatz um 50 Prozent stieg. Damit bestätigt sich die Strategie, ein breites Angebot aus Elektroautos, Hybriden und klassischen Antrieben bereitzustellen.
Mit Blick auf die neuen Zölle auf südkoreanische Importe, die sich nun bei 15 Prozent einpendeln, zeigt sich Hyundai zuversichtlich. Durch die lokale Produktion und hohe Investitionen soll die Belastung aufgefangen werden. Gleichzeitig bereitet sich der Hersteller auf den Wegfall der Steuervergünstigung von bis zu 6450 Euro pro E-Auto vor, die bislang viele Käufer entlastete. Hier sieht sich der Konzern durch sein flexibles Angebot gut aufgestellt.
Mit dieser Strategie verfolgt Hyundai das Ziel, in allen Segmenten vertreten zu sein und flexibel auf Nachfrageschwankungen zu reagieren. Laut dem Nordamerika-Chef Randy Parker bedeutet das: Für jeden Geldbeutel soll es ein passendes Modell geben.
Quelle: Automotive News – Hyundai expands hybrids, continues building EV lineup