Ultium Cells, ein Joint-Venture des Automobilkonzerns General Motors (GM) und dem Batteriehersteller LG Energy Solution, erweitert seine Batteriezellenfabrik in Spring Hill, Tennessee, um dort künftig auch Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) produzieren zu können. Der Umbau ist Teil einer bereits 2021 angekündigten 2,3-Milliarden-Dollar-Investition (knapp 2 Milliarden Euro). Die Umstellung der Produktionslinien soll noch dieses Jahr starten, mit dem Ziel, Ende 2027 in die kommerzielle Fertigung zu gehen, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.
Für GM ist das ein strategischer Schritt hin zu mehr Vielfalt und geringeren Kosten im Batterieportfolio. „Wir entwickeln unsere Batterietechnologien konsequent weiter, um das beste Verhältnis aus Reichweite, Leistung und Erschwinglichkeit zu bieten“, erklärt Kurt Kelty, bei GM zuständig für Batterien, Antriebe und Nachhaltigkeit. Die LFP-Zellen sollen die hochpreisigeren Nickel-Mangan-Kobalt-Zellen (NMC) künftig sinnvoll ergänzen und dabei helfen, Elektroautos in den USA günstiger anbieten zu können.
Die Plattform-Architektur von GM ist bereits heute darauf ausgelegt, verschiedene Zellchemien und Formfaktoren flexibel integrieren zu können. Während im Werk Warren (Ohio) weiterhin Zellen auf Nickel-Mangan-Kobalt-Aluminium-Basis gefertigt werden – die etwa in GM-Fahrzeugen mit über 480 Kilometer Reichweite zum Einsatz kommen – soll Spring Hill künftig das günstigere LFP-Segment bedienen.
LFP-Technologie ermöglicht signifikante Kosteneinsparungen auf Pack-Ebene, so GM. Gleichzeitig erhofft sich der Hersteller mehr Auswahlmöglichkeiten für die Kunden – vor allem im Einstiegssegment oder bei Fahrzeugen mit geringeren Reichweitenanforderungen.
Auch LG Energy Solution sieht in der Erweiterung ein starkes Signal. „Das Projekt unterstreicht die Stärke unserer Partnerschaft mit GM und unseren gemeinsamen Anspruch, die Batterieinnovation im EV-Bereich voranzutreiben“, sagt Wonjoon Suh, Leiter des Bereichs Advanced Automotive Battery bei LGES.
Aktuell arbeiten rund 1300 Menschen im Werk Spring Hill. Durch die Umrüstung auf mehrere Zellchemien wird die Fabrik zu einem wichtigen Bestandteil der US-amerikanischen Batterieproduktion – und dürfte auch langfristig Beschäftigung sichern. Kee Eun, Präsident und CEO von Ultium Cells, sieht darin ein klares Bekenntnis zum Standort: „Der Ausbau unseres Portfolios stellt sicher, dass Ultium Cells weiterhin an der Spitze der Zellinnovation bleibt und zugleich ein stabiler Arbeitgeber für die Region ist.“
Auch aus Tennessee selbst kommt Rückendeckung: „Diese Investition zeigt die Stärke unserer Partnerschaften mit GM und LG Energy Solution“, so Stuart McWhorter, Wirtschaftsminister des Bundesstaats. Die Regierung stehe bereit, Ultium Cells auch künftig zu unterstützen. Ultium Cells liefert heute Batteriezellen für GMs nordamerikanische Elektroautoproduktion – und will perspektivisch auch andere Branchen wie Luftfahrt, Bahn und Schwerlastverkehr beliefern.
Quelle: General Motors – Pressemitteilung vom 14.07.2025