Ford E-Strategie: „werden zu dem zurückkehren, worin wir gut sind“

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Ford macht ernst bei der Elektromobilität-Offensive. Nach einem eher ruhigen, schweren Start scheint man Strom zu geben und die Weiche für eine elektrifizierte Zukunft zu stellen. Dabei setzt Ford auf nutzerorientierte elektrifizierte Antriebe in allen Fahrzeuglinien. Den Anfang soll der elektrifizierte Ford Mustang in 2020 machen. Was folgt haben wir uns genauer angesehen.

E-Offensive nimmt ab 2020 bei Ford Fahrt auf

Der Ford F-150, ein vollelektrischer Pickup-Truck, wird ebenfalls Realität. Laut ersten Medienberichten soll dieser bis Ende 2022 auf die Straße kommen. Erste Prototypen wurden bereits gesichtet. Auf Basis der bereits angekündigten neuen Elektroauto-Plattform sind zwei Crossover-Modelle im Mittelklasse-Segment geplant, eines für die Marke Ford und ein weiteres für die Marke Lincoln.  Die Markteinführung sei für das Jahr 2023 vorgesehen. Mit der Produktion wird demnach Ende 2022 oder Anfang 2023 begonnen.

Auch die Gerüchte, dass Ford künftig den MEB-Baukasten von VW verwenden will haben sich bestätigt. Das Unternehmen will ein eigenes, rein batteriebetriebenes E-Auto auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens von Volkswagen entwickeln. Dieses soll ab 2023 auf die Straße kommen, wird im deutschen Ford Entwicklungszentrum Köln-Merkenich entwickelt.

Ende April wurde bekannt, dass Ford auf die Partnerschaft mit Rivian setzt, um seine Anstrengungen zur Einführung einer Reihe von Elektroautos und Lastkraftwagen zu beschleunigen und gleichzeitig die Abläufe zu rationalisieren, die Kosten zu senken und die Rentabilität zu steigern. Künftig wird man wohl auch auf Rivian als Auftragsfertiger zurückgreifen. Für etwaige Elektroauto-Modelle, welche aus dieser Partnerschaft hervorgehen, gibt es derzeit noch kein Einführungsdatum am Markt.

Nach schwerwiegendem Start will Ford Fuß fassen

Bekanntermaßen war Ford beim Wettlauf um die Produktion von Elektroautos nicht vorne mit dabei. Obwohl man bereits frühzeitig den Ford Focus Electric und Plug-in-Versionen des Fusion und C-Max auf den Markt brachte. Ein Ranger Elektroauto wurde ebenfalls produziert. Allerdings waren diese Autos nicht weit verbreitet und verkauften sich aus einer Vielzahl von Gründen nicht sehr gut. Die mangelnde Reichweite dürfte einer der Gründe hierfür gewesen sein.

Fords Global Director of Electrification Ted Cannis sprach mit Automotive News und gab zu verstehen, dass man die Probleme erkannt habe und nun reagiere.

„Wir kommen zur richtigen Zeit. Wir könnten alle möglichen Dinge tun, aber wir werden zu dem zurückkehren, worin wir gut sind: Nutzfahrzeuge, Vans, Pickups, Hochleistungsfahrzeuge und SUVs. Wir haben treue Kunden, wir kennen unsere Basis und die Margen sind besser. Es ist genau das richtige Geschäft.“

Wie bereits erwähnt, wird Ford zunächst auf seine beliebten Fahrzeuge setzen, um die Massen zur Elektroautos zu bewegen. Ziel ist es, die richtige Gruppe von Käufern zu erreichen, die Fahrzeuge wettbewerbsfähig zu bewerten und in großen Mengen zu verkaufen, um die Rentabilität zu sichern.

Cannis sagte Automotive News, dass er weiß, dass es Leute gibt, die E-Autos wollen. Während die Verkäufe im Vergleich zu Verbrenner-Modellen zu Beginn eher klein sind, werde sich Ford auf die Autos konzentrieren, die sich bereits unglaublich gut verkaufen.

„Es gibt Leute da draußen, die nach Elektrofahrzeugen suchen. Nehmen wir von der 800.000 F-Serie, die wir pro Jahr verkaufen, nur 10 Prozent sind interessiert. Das sind immer noch 80.000 Fahrzeuge. Das sind riesige Mengen.“

Quelle: InsideEVs – More On Ford’s EV Strategy: Goals For Mass Acceptance & Profitability

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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