Die junge Elektromarke Firefly, die Nio erst Ende des vergangenen Jahres ins Leben gerufen hat, meldet wenige Monate nach dem Marktstart einen deutlichen Fortschritt. Auf der Automesse in Guangzhou gab Gründer und Vorstandschef William Li bekannt, dass inzwischen 30.000 ausgelieferte Autos erreicht wurden. Dieser Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Marke in mehreren Regionen gleichzeitig etabliert und ihre internationale Präsenz weiter ausbaut.
Bis Ende Oktober lagen die Auslieferungen bei 26.242 Einheiten, wobei der Großteil an Kund:innen in China ging. Einige Hundert Autos fanden bereits ihren Weg nach Norwegen, die Niederlande und Belgien. Diese Zahlen bilden den Hintergrund einer Strategie, die das Unternehmen als zügig wachsend beschreibt. Laut einer Präsentation will Firefly die Präsenz in 17 Märkten ausweiten. Portugal, Griechenland, Luxemburg, Österreich und Dänemark sollen bald hinzukommen. Damit würde die Marke auf insgesamt neun Länder kommen, bevor im kommenden Jahr weitere Regionen im Fokus stehen.
Parallel zu den Plänen für Europa beginnt in Asien eine neue Phase mit der Produktion von Modellen für Länder mit Rechtslenkung. Im Werk in Hefei in der Provinz Anhui hat die Fertigung der entsprechenden Varianten begonnen. Die ersten Autos sollen nach Singapur verschifft werden, weitere Lieferungen nach Macau und Hongkong folgen später im Jahr. Für Großbritannien, Thailand und Australien ist der Markteintritt für 2026 vorgesehen. Der Ausbau der Produktionskapazitäten zeigt, wie eng Firefly das internationale Wachstum mit technischer Vorbereitung verknüpft.
Die Einführung des ersten Modells war ursprünglich stark auf den europäischen Markt zugeschnitten. Allerdings führte die Entscheidung der EU-Kommission, zusätzliche Zölle auf aus China importierte Elektroautos einzuführen, zu Anpassungen. Da Nio alle Modelle ausschließlich in China fertigt, wurden Märkte mit günstigeren Handelsbedingungen priorisiert.
Nio Firefly Rallye-Concept-Car auf Messe vorgestellt
Neben den strategischen Einordnungen sorgte auf der Messe besonders ein neues Konzeptauto für Aufmerksamkeit. Nio zeigte am Stand eine Rallye-Interpretation des Firefly-Hatchbacks. Entwickelt wurde das Modell gemeinsam mit dem Designstudio APW. Die Studie orientiert sich an typischen Merkmalen des Rallyesports: Das Auto steht niedriger, erhält spezielle Aerodynamikteile aus Carbon sowie grobstollige Reifen für unwegsames Terrain. Durch die gewählte Gestaltung hebt sich die Studie deutlich vom Serienmodell ab und gibt einen Hinweis darauf, welche kreativen Wege die Marke künftig ausprobieren könnte.
In einer begleitenden Erklärung beschrieb das Unternehmen die Zusammenarbeit mit APW als Verschmelzung zweier Perspektiven. Die Idee von Firefly, „frei zu leuchten“, treffe auf den experimentellen Ansatz des Designpartners. Aus dieser Verbindung sei das Motiv „Eye of the Storm“ entstanden, das als Metapher für ein Gleichgewicht zwischen äußerer Dynamik und innerer Ruhe dient. Die Formulierung soll deutlich machen, wie das Team den Entwurf versteht, ohne konkrete Aussagen über mögliche Produktionsabsichten zu treffen.
Quelle: eletric-vehicles.com – Nio’s Firefly Brand Hits 30,000 Deliveries, Unveils Rally Concept








Kommentare (Wird geladen...)