Elon Musk will Tesla von der Börse nehmen

Elon Musk will Tesla von der Börse nehmen
Copyright ©

Jonathan Weiss / Shutterstock.com

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Der Handel für Tesla-Aktien wurde kurzfristig ausgesetzt, um die Reaktion auf eine interne Mail des polarisierenden CEO Elon Musk abzufangen. Denn dieser hat in seiner Mail den Tesla-Mitarbeiter gegenüber kund getan, dass er mit dem Gedanken spiele Tesla von der Börse zu nehmen. Begleitet wurde die Mail von einem Tweet, in dem Musk auf seine Pläne eingeht und auf den entsprechenden Beitrag im Blog von Tesla verlinkt.

Ab einem Kurs von 420 US-Dollar pro Aktie erwäge er, Tesla wieder zu einem Privatunternehmen zu machen, teilte Musk mit. Bei diesem Preis pro Aktie würde der Rückkauf über 70 Milliarden US-Dollar kosten, wobei Musk rund 20 Prozent der Aktien hält. Er wolle seinen Anteil behalten und weiterhin Chef des Unternehmens bleiben.

„Ich glaube grundsätzlich, dass wir am besten sind, wenn sich jeder auf die Ausführung konzentriert, wenn wir uns auf unsere langfristige Mission konzentrieren können und wenn es keine perversen Anreize für Menschen gibt, zu versuchen, dem zu schaden, was wir alle erreichen wollen.“ – Elon Musk, CEO Tesla

Im Blog erwähnt er direkt im ersten Absatz, dass eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen sei. Für ihn kam die Überlegung auf, da Tesla als börsennotiertes Unternehmen starken Kursschwankungen ausgesetzt sei. Diese seien für alle Mitarbeiter, die zugleich Aktionäre seien, eine große Ablenkung. Des Weiteren hat das Unternehmen die Pflicht, vierteljährlich Bericht zu erstatten, was nach Musk Tesla unter enormen Druck setze, Entscheidungen zu treffen, die möglicherweise gut für ein Quartal, aber langfristig schädlich seien.

Aus seiner Sicht sei eine Privatisierung von Tesla eine gute Möglichkeit das Unternehmen ein wenig aus dem Rampenlicht zu nehmen. Um dann weitaus effizienter und auf lange Sicht erfolgreicher tätig zu sein. Eine Rückkehr an die Börse hält er sich ebenfalls offen. Zumindest dann, wenn Tesla in eine Phase des langsameren, vorhersehbareren Wachstums eintritt.

Alle Tesla-Mitarbeiter können aus seiner Sicht weiterhin Aktionäre des Unternehmens bleiben, so wie es bei SpaceX der Fall ist. Im Falle einer Privatisierung könnten die Mitarbeiter ihre Aktien weiterhin periodisch verkaufen und ihre Optionen ausüben. Dies würde es Ihnen ermöglichen, immer noch am wachsenden Wert des Unternehmens teilzuhaben, für dessen Aufbau Sie alle so hart gearbeitet haben. Falls sie sich dagegen entscheiden, hat Elon einen Preis von 420$ pro Aktie in den Raum gestellt, die er für entsprechende Anteile zahlen würde. Die Finanzierung einer Übernahme der Anteile sei gesichert.

Musk unterstrich, es sei nicht geplant, SpaceX und Tesla zusammenzuführen. Beide Unternehmen sollten weiterhin getrennte Eigentums- und Führungsstrukturen haben. Des Weiteren wurde bekannt, dass Saudi-Arabiens Staatsfonds PIF eine große Tesla-Beteiligung aufgebaut hat und zwischen drei und fünf Prozent am Unternehmen halte.

Update – 14.08.2018

Im Nachgang zur Überlegung Tesla zu privatisieren gab es nun ein Update zur möglichen Privatisierung von Tesla durch Elon Musk. Hierbei lässt Musk ein wenig hinter die Kulissen und seine bisherigen Gedankengänge blicken.

Update – 27.08.2018

Elon Musk macht mit Tesla den Rückzieher vom Börsenrückzieher. Nach langen Gesprächen mit Analysten, Investoren und dem eigenen Vorstand habe man sich entschlossen Tesla doch nicht zu privatisieren und die eigene Energie künftig mehr auf Produktions- als Finanzthemen zu richten. Jedoch lässt man eine Steigerung der Profitabilität nicht aus dem Blick.

Quelle: Golem.de – Elon Musk denkt an Börsen-Aus für Tesla

Worthy not set for this post
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Endlich zu Hause laden: Unser Weg zur eigenen Wallbox

Endlich zu Hause laden: Unser Weg zur eigenen Wallbox

Sebastian Henßler  —  

Vom öffentlichen Laden zur eigenen Wallbox: Warum private Ladeinfrastruktur mehr Planung erfordert als gedacht – und warum 11 kW im Alltag oft reichen.

ACEA: Unelektrifizierte Antriebe in der EU deutlich im Minus

ACEA: Unelektrifizierte Antriebe in der EU deutlich im Minus

Michael Neißendorfer  —  

Hybridautos und mehr noch Elektroautos und Plug-in-Hybride legen EU-weit deutlich zu. Reine Verbrenner indes rutschen in der Käufergunst stark ab.

Agora Verkehrswende: „Festhalten am Verbrenner wird vor allem sehr teuer“

Agora Verkehrswende: „Festhalten am Verbrenner wird vor allem sehr teuer“

Michael Neißendorfer  —  

Christian Hochfeld, Direktor von Agora Verkehrswende, bringt es auf den Punkt: Der Verbrenner im Pkw bringt nichts – außer noch mehr CO2 und höhere Kosten.

Diese 7 E-Autos haben uns 2025 besonders gut gefallen

Diese 7 E-Autos haben uns 2025 besonders gut gefallen

Daniel Krenzer  —  

Kurz vor Jahresende haben wir in der Redaktion wieder die Köpfe zusammengesteckt und entschieden: Das sind unsere Test-Lieblinge aus dem Jahr 2025.

Warum der Tesla Cybertruck kaum Chancen in Europa hat

Warum der Tesla Cybertruck kaum Chancen in Europa hat

Sebastian Henßler  —  

Der Tesla Cybertruck sollte auch Europa erobern. Nun dämpft das Management die Erwartungen. Sicherheitsregeln, Design und Zahlen sprechen gegen einen Marktstart.

Volkswagen beendet Agenturvertrieb für Elektroautos

Volkswagen beendet Agenturvertrieb für Elektroautos

Sebastian Henßler  —  

VW beendet den Direktvertrieb von Elektroautos in Europa. Nach Kritik der Händler kehrt der Konzern zum klassischen Verkaufssystem zurück, mit einer Ausnahme.