Umfrage: Elektrifizierung bleibt Chefsache im Fuhrpark

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Sebastian Henßler
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Flotten bestimmen zunehmend das Tempo der Energiewende. Nahezu jedes zweite neu zugelassene Auto in Europa stammt aus Unternehmenshand. Diese Fuhrparks legen täglich Millionen an Kilometern zurück – und können den Wechsel zur Elektromobilität damit spürbar beschleunigen. Eine aktuelle Umfrage von Elli Mobility unter 500 deutschen Flottenverantwortlichen zeigt jedoch, dass der Wille zum Wandel zwar da ist, aber der wirtschaftliche Rahmen häufig fehlt. Der komplette Fleet-Report kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.

Die Befragung, durchgeführt von Civey im Auftrag von Elli, beleuchtet ein zentrales Dilemma: 35 Prozent der Unternehmen planen, in den kommenden Jahren Elektroautos anzuschaffen, doch hohe Anschaffungskosten bremsen den Fortschritt. Rund 26 Prozent wollen in eigene Ladepunkte investieren, während 39 Prozent diesen Schritt als zu teuer oder wirtschaftlich riskant einschätzen. Das Bild verdeutlicht, dass viele Betriebe zwischen Anspruch und Realität stehen.

„Der Wille zur Transformation ist eindeutig vorhanden, aber vielen fehlt ein klarer Plan, wie sie den Umstieg wirtschaftlich gestalten können“, sagt Joschi Jennermann, CEO von Elli Mobility. Genau hier setzt das Unternehmen an. Als B2B-Sparte des Volkswagen-Konzerns entwickelt Elli Lösungen, die Ladeinfrastruktur, Energiekosten und Flottensteuerung zusammenführen sollen. Ziel sei es, Hemmschwellen abzubauen und Betrieben einen einfacheren Einstieg in die Elektromobilität zu ermöglichen.

Trotz konjunktureller Unsicherheit bleiben die Budgets stabil, so die Umfrage weiter. Mehr als die Hälfte der Befragten rechnet mit gleichbleibenden oder steigenden Mitteln. 69 Prozent sehen in der Senkung der Gesamtkosten ihres Fuhrparks die wichtigste Aufgabe. Die Einsparpotenziale beim Betrieb elektrischer Autos sind messbar: Für 100 Kilometer ergeben sich laut interner Berechnungen je nach Ladeart Einsparungen zwischen 3,21 Euro (öffentlich) und 5,10 Euro (privat). Allerdings gaben 38 Prozent der Befragten an, diese Werte nicht zu kennen – ein Hinweis darauf, dass selbst grundlegende Wirtschaftsdaten in vielen Unternehmen noch fehlen.

Vermeintliche Komplexität der E-Mobilität bremst diese aus

Komplexität gilt als weiteres Hindernis. Viele Fuhrparkleiter wünschen sich Systeme, die Laden, Energieverbrauch und Verwaltung in einer Plattform bündeln. Hier setzt die neue Elli Console an: Sie verbindet Ladevorgänge, Tankprozesse, Waschservices, Energiedaten und Kostenerfassung in einem digitalen Werkzeug. Künftig sollen auch bidirektionale Funktionen hinzukommen. Dann könnten Autos Strom ins Unternehmensnetz oder zurück ins öffentliche Netz einspeisen – und so Kosten senken oder zusätzliche Erlöse ermöglichen.

Jennermann sieht darin den Schlüssel für den nächsten Entwicklungsschritt. „Flotten haben das Potenzial, zu einer tragenden Säule eines vernetzten Energie- und Mobilitätssystems zu werden“, betont er. Damit dieser Wandel gelingt, müsse die Branche jedoch Prozesse vereinfachen, Betriebskosten senken und Investitionen planbar machen. Erst wenn Unternehmen den wirtschaftlichen Nutzen klar erkennen, werde die Elektrifizierung in großem Maßstab funktionieren.

Der Blick in die Zukunft bleibt realistisch. Flottenmanager stellen sich für 2030 einen Alltag vor, in dem Elektromobilität selbstverständlich und wartungsarm ist. Die Verwaltung soll automatisiert, das Laden nahtlos integriert sein. Der Wandel zur elektrischen Flotte ist kein kurzfristiges Projekt, sondern ein strategischer Prozess, der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit miteinander verbinden muss.

Quelle: Elli Mobility – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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