Erstes Quartal mit E-Auto-Rekord, Laden günstiger als Tanken

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Es geht voran bei der Elektromobilität in Deutschland. Das zeigen die drei wichtigsten Erkenntnisse des 6. Elektromobilitätsmonitors (verlinkt als PDF) des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): Erstens: Die Neuzulassungen von E-Pkw liegen auf Rekordniveau. Zweitens: Laden ist fast immer günstiger als Tanken. Drittens: Das öffentliche Ladeangebot wurde weiter massiv ausgebaut, insbesondere bei Ultraschnellladesäulen.

Auf der Fahrzeugseite wurden im Zeitraum von Januar bis Ende April 2025 mit 158.503 so viele Elektroautos in Deutschland neu zugelassen wie noch nie in diesem Zeitraum der Vorjahre. Im Vergleichszeitraum 2024 waren es 111.005 vollelektrische Pkw, das ist ein Plus von über 40 Prozent. Dank des starken Jahresauftakts bei den Neuzulassungen von E-Autos sind auch die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neuzulassungen deutlich gesunken.

Eine weitere Erkenntnis: Laden ist in den allermeisten Fällen günstiger als Tanken. Neben dem Laden des eigenen PV-Stroms oder beim Arbeitgeber ist Laden in vier von fünf Lade-Anwendungsfällen günstiger als Tanken: 1) zu Hause, 2) öffentliches Normalladen beim Vertragspartner, 3) öffentliches Schnellladen beim Vertragspartner und 4) öffentliches Normalladen beim Roamingpartner. Beim fünften Lade-Anwendungsfall, dem öffentlichen Schnellladen beim Roamingpartner, komme es auf den Vertrag an, so der BDEW. Und nur in dem Extremszenario, dass Kunden und Kundinnen zu 100 Prozent öffentlich und nur über Roaming und nur schnell Laden, also ohne jegliche Mischkalkulation, seien die Ladekosten mit durchschnittlichen Tankkosten vergleichbar.

Beim Ladeangebot setzte sich im zweiten Halbjahr 2024 der rasante Ausbaukurs der letzten Jahre fort: Deutschlandweit wurden 30.305 öffentliche Ladepunkte zugebaut. Insgesamt gab es hierzulande damit 160.000 Ladepunkte zum Stichtag 31.12.2024. Gemessen in Ladeleistung wurden 2024 2,4 GW zugebaut. Die installierte Ladeleistung ist damit von 6,1 auf 8,5 Gigawatt um knapp 40 Prozent gestiegen. Der Zubau an Ultraschnellladern (HPC) liegt im Jahr 2024 auf einem Rekordhoch von mehr als 8000 Ladepunkten.

In der Fläche ist eine hohe Verfügbarkeit insbesondere von Ultraschnellladepunkten gegeben. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass bereits in über 80 Prozent der Suchräume des flächendeckend angelegten staatlichen „Deutschlandnetz“-Programms auch ohne diese Förderung privatwirtschaftlich HPC-Ladestandorte errichtet wurden.

Auf die Kommunen heruntergebrochen, bedeutet dies, dass es mit Jahresbeginn 2025 in 6221 Kommunen mindestens einen öffentlichen Ladepunkt gibt. Das sind 57 Prozent aller Kommunen, in denen zugleich 95 Prozent der Bevölkerung leben. Zum Vergleich: 84 Prozent der Bevölkerung leben in einer Kommune mit mindestens einer Tankstelle.

97 Prozent würden sich wieder für ein Elektroauto entscheiden

Die öffentlichen Ladesäulen sind jedoch weiter nur wenig ausgelastet. So sind im bundesweiten Durchschnitt nur 17 Prozent der Ladepunkte zeitgleich belegt. Das bedeutet für E-Auto-Fahrer, die laden möchten: 83 Prozent der Säulen sind frei.

Mit Blick auf die Kundenzufriedenheit sind E-Autofahrerinnen und E-Autofahrer, die in der BDEW-Nutzerumfrage befragt wurden, sehr positiv: 97 Prozent würden sich wieder für den Kauf eines Elektroautos entscheiden und ihn auch anderen empfehlen. Dieses klare Bekenntnis unterstreicht nicht nur die positiven Erfahrungen mit der Technologie, sondern auch die zunehmend breite Akzeptanz der Elektromobilität in der Bevölkerung, da auch die absolute Anzahl an E-Autofahrerinnern und -fahrern steigt.

Quelle: BDEW – Pressemitteilung vom 28.05.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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...:

Selber schuld, wenn du nur premium Strom lädtst…
Falls das 1,2 mal im Jahr ist und du sonst zuhause öaden kanns=> wo ist das problem, bist im schnitt immernach massiv günstifer als ein stinker.
Ansonsten: hol dir einen vertrag, dann halbiert dich der preis sofort.

Daniel:

Günstiger als tanken. Für 100km musste ich auswerts 16.20 chf geben. Benzin wäre um die 10 chf. Zum glück ist es ein plug in hybrid und muss nicht unbediengt laden. Zu hause laden ist günstiger aber auswerts sicher nicht. Es ist nur Abzockerei

Pedro G.:

Die CO² Bepreißung erhöhen und für die Ladestation Abschreibungen verwenden ⁉️

Hanno:

Christian zahlte für sein eAuto….. warum muss er sich auf Kompromisse einlassen, die ihm nicht gut tun? Einheitliche Gebühren, weg mit dem Roamingzuschlag und schon ist fast jeder zufrieden, ausgenommen die Energieversorger.
Also 30 Cent pro kW/h halte ich auch für unrealistisch. Einheitlich 50 Cent pro kW/h wären ok, dann kann ich auch den schlappen Wiederverkaufspreis kompensieren, zumindest ertragen.
Warum rechnet man stets den günstigen Strom-Preis mit ein, den die PV-Anlage auf dem Dach produziert? Dann sollte man anteilig die Erstellungskosten der PV mit einrechnen.
Somit ist das BEV dann deutlich teurer.
Aber die Sau wird fast jede Woche durchs Dorf getrieben.

Ich fahre gerne elektrisch, kann es mir aber bald nicht mehr leisten, weil es hier keine MAINGAU oder ENBW Säulen gibt, wo ein Abo greifen würde. Ja diese Karten u.a. habe ich zwar, aber muss immer die Roaminggebühren zahlen, so dass ich häufig bei AC pro kW/h bei 0,79€ lande. Da fahre ich den Verbrenner günstiger. Und wer will mir erzählen, er käme mit 16 kW / 100 km aus? MIT RES Gefahren liege ich in der Übersicht zwischen 16 und 28 kW Verbrauch auf 100 km.

Warum werden hier Halbweisheiten verbreitet, statt die Neuerungen der elektroauto-News mitzuteilen? Zumindest wäre es für mich hilfreicher.

Pani:

„Man“? Richtiger wäre wohl ein „Ich“ gewesen. Und falsch ist die Rechnung ganz sicher auch nicht, nur weil du dieser Meinung bist.
Ich lade in der Regel NICHT wenn der Akku leer ist, sondern wenn ich am für mich auch preislich ‚passenden‘ Ladepark angekommen bin.
Ich denke, dass du bei deiner fehlenden Kompromissbereitschaft, die absolut auch mal gefordert sein kann, nicht der Richtige für E-Mobilität bist.

Pani:

Gut!

Gernot:

Wo sind denn die Milliardengewinne deiner Meinung nach? Ich hab auf die schnelle jetzt nur den Geschäftsbericht 2022 von Ionity gefunden.
Ergebnis nach Steuern -59 Mio. €. Der Verlust ist im Aufbau sicher einkalkuliert, aber die Schaffung der Infrastruktur kostet die Unternehmen anfangs richtig viel Geld. Wäre dem nicht so, würden die Ladesäulen wie Schwammerln aus dem Boden schießen.

gnal:

So, so, „Überall muss der Preis für AC und DC ohne ABO an öffentlichen Ladesäulen unter 30 cent/kWh“. Zeig doch mal die Finanzplanung dazu auf.

Reinhold:

Die Strompreise an den Deutschen ladestation liegen weit über den aktuellen Stromkosten. Eine sinnlose
Subventionierung und Steuervorteile für Unternehmen, die sowieso nicht wissen was sie mit den Milliarden
Gewinnen machen sollen ist Unsinn. Deshalb sollten die Ideen der neuen Bundesregierung auf Eis gelegt
werden und in sinnvolle Senkung der Strompreise investiert werden.
Nur durch günstige Strompreise wird die Akzeptanz von Elektrofahrzeuge deutlich verbessert

Petition 182079

Matthias Geiger:

Solange das Laden nicht so abläuft wie an der Tankstelle also ohne ABO und vergleichbarer Preise ist diese Diskussion mühsam. Preise zwischen 30 und 89 cent/kWh sind häufig anzutreffen. Überall muss der Preis für AC und DC ohne ABO an öffentlichen Ladesäulen unter 30 cent/kWh. Schon die Differenzierung im Bericht zeigt den Wildwuchs bei uns.

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