Daimler startet Serienproduktion des Elektro-Lkw FUSO eCanter

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Michael Neißendorfer
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Daimler Trucks hat in New York die globale Markteinführung und Serienproduktion des neuen FUSO eCanter gefeiert. Der vollelektrische Leicht-Lkw wird noch in diesem Jahr an erste Kunden in den USA, Europa und Japan ausgeliefert. Innerhalb der nächsten Jahre plant die Daimler Tochter Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC) insgesamt 500 Lkw dieser Generation an ausgewählte Kunden zu liefern. Die Großserienproduktion ist für 2019 geplant.

„In Zeiten, in denen jeder über elektrische Lkw spricht, bringen wir einen vollelektrischen Lkw in Serie auf den Markt. Bei FUSO haben wir inzwischen viel Erfahrung mit alternativen Antrieben und sind sehr stolz darauf, jetzt eine neue Ära einzuläuten. Unser FUSO eCanter ist das Ergebnis mehrjähriger Kundenerprobung und geht mit Dienstleistungspaketen, gesicherter Teileverfügbarkeit und Garantie über unser globales FUSO Händlernetz an den Start.“ Marc Llistosella, Präsident und CEO Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation und Leiter Daimler Trucks Asia

Im Rahmen der offiziellen Markteinführung verkündete FUSO auch den ersten kommerziellen Kunden für die USA: Das Logistikunternehmen UPS macht mit den elektrischen Lkws seine Auslieferungen künftig umweltfreundlicher und nachhaltiger. In Zusammenarbeit mit dem Büro des New Yorker Generalstaatsanwalts Eric Schneiderman übergibt das Unternehmen weitere FUSO eCanter an vier gemeinnützige Organisationen in New York: Die Wildlife Conservation Society, New York Botanical Garden, Habitat for Humanity New York City und Big Reuse Brooklyn.

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Umweltfreundlich und wirtschaftlich für den Kunden

FUSO feierte die Weltpremiere des eCanter im New Yorker East Village mit einer Installation unter dem Motto „Tankstelle der Zukunft“. Die Elektro-Tankstelle steht sinnbildlich für die Vision von FUSO und zeigt wie der lokal emissionsfreie und geräuscharme eCanter den alltäglichen Verteilerverkehr in Städten wie New York City nachhaltiger und umweltfreundlicher machen kann.

Mit dem vollelektrischen Leicht-Lkw will der Hersteller auf das kontinuierlich steigende Bedürfnis nach emissionsfreiem und geräuscharmem innerstädtischen Verteilerverkehr eingehen. Der eCanter ist dabei nicht nur umweltfreundlich, er ist auch kosteneffizient und wirtschaftlich für den Nutzer. Das war auch das Ergebnis umfassender Kundenerprobungen in Portugal und Deutschland.

Je nach Aufbau und Einsatzart hat der eCanter eine Reichweite von rund 100 km und eine Nutzlast von bis zu dreieinhalb Tonnen. Der elektrische Antriebsstrang des Fahrzeugs umfasst sechs Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterien mit je 420 Volt und 13,8 kWh. Im Vergleich zu einer konventionellen Dieselversion lassen sich so bei den Betriebskosten bis zu 1000 Euro auf 10.000 km einsparen.

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Ergebnis intensiver Forschung und umfassender Kundenerprobung

Der neue eCanter ist das Ergebnis einer von MFTBC angestoßenen Entwicklung. 2010 präsentierte FUSO auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover einen ersten Prototypen des elektrischen Canter, Auftakt der Vorserienproduktion für Testzwecke war im Jahr 2014. In die Entwicklung der neuen Serienversion des FUSO eCanter flossen die gesamten Erfahrungen und Erkenntnisse aus den diversen Kundenerprobungen mit dem Vorserienfahrzeug in Portugal und Deutschland ein, die zwischen 2014 und 2017 durchgeführt wurden. Im Mai 2017 kündigte MFTBC bereits den ersten kommerziellen Kunden im japanischen Markt an: Die Supermarkt-Kette Seven-Eleven wird 25 eCanter in seiner Flotte einsetzen.

Nach Jahren intensiver Forschung und Kundenerprobung wird der eCanter nun voll in die Fertigungslinie des konventionellen FUSO Canter integriert. Im Juli feierte MFTBC den Produktionsstart des eCanter in Tramagal, Portugal. Dort werden alle eCanter Fahrzeuge für den europäischen und den US-amerikanischen Markt produziert.

Quelle: Daimler – Pressemitteilung vom 14.09.2017

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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