Mit dem rein elektrischen Concept AMG GT XX setzt Mercedes‑AMG neue Maßstäbe und führt die jahrzehntelange Tradition der Marke fort, die Grenzen des Automobilbaus immer wieder neu zu definieren. Von größten Erfolgen im Motorsport bis zu legendären Rekorden auf Renn- und Teststrecken – die Performance-Marke aus Affalterbach ist seit jeher auf der Suche nach Höchstleistung. Diesen Anspruch hat Mercedes‑AMG erst im vergangenen Jahr mit dem Rundenrekord des Mercedes‑AMG One auf der Nürburgring-Nordschleife unterstrichen. Damals unterbot das Hybrid-Hypercar, das seit Oktober 2022 konkurrenzlos das schnellste Serienfahrzeug auf der legendären Rennstrecke ist, seine eigene Bestzeit noch einmal auf unter 6:30 Minuten.
Nun knüpft das Concept AMG GT XX an diese Tradition an und demonstriert die überlegene Performance der künftigen High Performance Architektur AMG.EA. Der Technologieträger nutzt dabei revolutionäre Antriebstechnologien, die bereits im kommenden Jahr mit dem ersten Fahrzeug auf der AMG.EA Plattform in Serie gehen sollen, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Das Konzeptfahrzeug mit drei Axial-Fluss-Motoren und direktgekühlter Batterie verspricht dabei eine neue Dimension von Performance und Dauerleistung.
Diesen Anspruch hat die Performance-Marke aus Affalterbach schon jetzt unter Beweis gestellt. Ein Extremtest, der an Rekordfahrten von gestern erinnert – mit der Technologie von morgen. Auf der Hochgeschwindigkeits-Teststrecke im süditalienischen Nardò hat das Concept AMG GT XX insgesamt 25 Langstrecken-Rekorde gebrochen. Dazu zählt unter anderem der Rekord für die größte Distanz, die je ein Elektroauto innerhalb von 24 Stunden zurückgelegt hat. Die bisherige Bestmarke lag knapp unter 4000 Kilometern. Das Concept AMG GT XX hat diesen Wert um Längen übertroffen: Der Technologieträger ist in 24 Stunden 5479 Kilometer gefahren – also 1518 Kilometer mehr oder rund 38 Prozent weiter als der vorige Bestwert.
Der Rekord war dabei nur einer von vielen, die das Concept AMG GT XX mit teils großem Vorsprung für sich behaupten konnte. Denn der Extremtest des Technologieträgers dauerte deutlich länger als 24 Stunden. Ziel war es, „in acht Tagen um die Welt“ zu fahren, um damit die überlegene Dauerleistung des AMG Antriebsstrangs zu beweisen. Der Titel der Mission? Eine Anspielung auf den berühmten Roman von Jules Verne „Reise um die Erde in 80 Tagen.“
Für die Fahrt war dabei ein besonders anspruchsvolles Programm vorgegeben. Die größten Belastungen für Motoren und Batterie herrschen beim Fahren unter hoher Last sowie beim Laden mit hohen Ladegeschwindigkeiten. Um genau dieses Szenario immer wieder zu simulieren, sollte das Concept AMG GT XX in möglichst kurzer Zeit so viele Kilometer wie möglich zurücklegen. Dafür fuhren die Fahrer mit einer Geschwindigkeit von 300 km/h, bevor sie an der Ladesäule mit enorm hohen durchschnittlichen Ladeleistungen von rund 850 kW nachluden.
Obwohl das Fahrzeug zu deutlich höheren Geschwindigkeiten von bis zu 360 km/h fähig wäre, wurde das Tempo von den Ingenieuren nach umfangreichen Simulationen bewusst so festgelegt. Diese Analysen zeigten, dass 300 km/h die beste Balance zwischen Streckengeschwindigkeit und Ladezyklen biete – und somit die schnellste Gesamtzeit ermöglicht.

Die Ladeleistungen überstiegen dabei bei Weitem die Werte, die heute übliche Infrastruktur liefern kann, und unterstreichen einmal mehr die Zukunftsfähigkeit das seriennahen Antriebsstrangs. Ermöglicht wurde dies durch den von Mercedes‑Benz Charging Unit eigens in Nardò aufgebauten High-Power Charging Hub, ausgestattet mit einem Prototypen-Lader von Alpitronic. Dieser gemeinsame Entwicklungsansatz von Elektroauto und Ladeinfrastruktur zeigt, welches Potenzial entsteht, wenn beide Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. Nach jedem Ladestopp folgte wieder die Beschleunigung auf Tempo 300, bis zum nächsten Ladestopp. So ging es immer und immer wieder, bei Tag und bei Nacht, in Summe für acht Tage.
In siebeneinhalb Tagen um die ganze Welt
Am frühen Morgen des 25. August 2025 war es schließlich so weit: Mission erfüllt. Die Strecke von 40.075 Kilometern war in genau 7 Tagen, 13 Stunden, 24 Minuten und 7 Sekunden absolviert. Damit wurde das selbst gesetzte Limit von acht Tagen noch einmal deutlich unterboten. Auf dem Weg zum Ziel stellte das Concept AMG GT XX darüber hinaus noch eine Reihe weiterer Leistungsrekorde auf – und fuhr sogar noch etwas länger, um auch noch die 25.000 Meilen zu vollenden.
Dabei meisterte nicht nur ein Concept AMG GT XX das enorm anspruchsvolle Marathon-Programm, sondern gleich zwei. Beide starteten zeitgleich zur Rekordfahrt und bewiesen eindrucksvoll ihre Ausdauer: Nach mehr als siebeneinhalb Tagen Einsatz und jeweils einer vollständigen Erdumrundung trennten die Fahrzeuge im Ziel lediglich rund 25 Kilometer – das entspricht gerade einmal zwei Runden auf der Teststrecke in Nardò. Dass diese Weltumrundung innerhalb von acht Tagen gleich doppelt gelang, unterstreicht eindrucksvoll die außergewöhnliche Dauerleistungsfähigkeit des Antriebsstrangs.

Während des äußerst intensiven Testprogramms waren 3177 Runden in Nardò à 12,68 Kilometer erforderlich. Erfahrene Rennfahrer absolvierten jeweils Zwei-Stunden-Einsätze bei der schier endlosen Hatz rund um die Uhr. Pro Tag wurden so durchschnittlich mehr als 5300 Kilometer zurückgelegt. Auch die äußeren Bedingungen waren alles andere als optimal für einen solchen Rekord. Tagsüber wurden Temperaturen von mehr als 35 Grad Celsius im Schatten gemessen. Da der Hochgeschwindigkeitskurs der Sonne jedoch direkt ausgesetzt ist, waren die Temperaturen teils noch deutlich höher. Das Antriebskonzept des Concept AMG GT XX hielt jedoch auch diesen Bedingungen problemlos stand und lieferte uneingeschränkte Performance.
Bei der Fahrt wurde nicht nur die Technik enorm gefordert, auch das Team vollbrachte eine echte Meisterleistung – von der „Boxenmannschaft“, die für Ladesäulen und Reifenwechsel zuständig waren, über die Rund-um-die-Uhr-Bereitstellung von Feuerwehr und Rettungsdienst bis hin zum Support Room in Affalterbach, der permanent per Remote-Diagnose mit Nardò verbunden war. Externe Spezialisten wie zum Beispiel vom Reifenlieferanten Michelin oder dem Ladesäulenspezialisten Alpitronic rundeten die Expertencrew ab.
„Kundinnen und Kunden bekommen einen echten AMG – ohne Wenn und Aber“
„Ein AMG hat sich schon immer über den Antrieb definiert. Auch in der elektrischen Welt muss unser Antrieb auf ganzer Linie überzeugen. Deshalb setzen wir als erster Hersteller auf Axial-Fluss-Motoren und direktgekühlte Batterien in vollelektrischen Modellen. Wie überlegen diese Technologien sind, haben wir jetzt eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Enorme Performance und extrem schnelles Laden waren dauerhaft abrufbar und haben diese Rekorde ermöglicht. Für Kundinnen und Kunden unserer künftigen elektrischen Modelle bedeutet das: Sie bekommen einen echten AMG – ohne Wenn und Aber“, kommentiert Michael Schiebe die Rekordfahrt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes‑AMG GmbH und Leiter Geschäftsbereiche Mercedes‑Benz G‑Klasse & Mercedes‑Maybach.
Das neuartige Antriebskonzept mit drei innovativen Axial-Fluss-Motoren und einer von Grund auf neu entwickelte Hochleistungs-Batterie ermöglichte die neue Dimension der elektrischen Dauerleistung und das ultraschnelle Laden. So konnten das Concept AMG GT XX bei der Fahrt in Nardò immer wieder an seine Grenzen getrieben werden und boten damit ein neues Maß kontinuierlicher Leistung, dass in der Welt der Elektromobilität bisher nicht erreicht war. Die Batterien blieben auch bei forciertem Fahreinsatz in einem optimalen Temperaturbereich, der neben der Leistung auf der Strecke auch enorm schnelles Laden möglich machte.

Hinzu kommen die Axial-Fluss-Motoren: Sie sind erheblich kompakter und leichter, aber vor allem deutlich leistungsfähiger als konventionelle Elektromotoren. So ist die Leistungsdichte bei Axial-Fluss-Motoren rund dreimal höher. Damit sind Fahrleistungen auf höchstem Niveau möglich, die sich sehr häufig hintereinander reproduzieren lassen.
Drei Axial-Fluss-Motoren und direktgekühltes Batteriekonzept überzeugen
Das Concept AMG GT XX beeindruckt mit einer Spitzenleistung von mehr als 1000 kW, was mehr als 1360 PS entspricht. Diese Leistung wird durch die drei innovativen Motoren erreicht, die in High Performance Electric Drive Units (HP.EDU) an der Vorder- und Hinterachse integriert sind. Die Hinterachse verfügt über zwei ölgekühlte Axial-Fluss-Motoren, die zusammen mit kompakten Getrieben und jeweils einem Inverter in einem Gehäuse vereint sind. Der vordere Elektroantrieb fungiert als „Boostermotor“ und wird nur bei Bedarf zugeschaltet, um zusätzliche Leistung oder Traktion zu bieten.
Axial-Fluss-Motoren bieten gegenüber konventionellen Elektromotoren enorme Vorteile: Sie sind erheblich leistungsfähiger und dabei zugleich leichter und kompakter. Die Leistungsdichte ist rund dreimal höher, gleichzeitig wiegen die Motoren weniger und beanspruchen lediglich ein Drittel des Bauraums. Die Aggregate bieten höhere Dauerleistung und ein höheres Drehmoment.
Die Grundlage für die bahnbrechenden Motoren wurde ursprünglich von dem englischen Elektromotoren-Spezialisten Yasa entwickelt – einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Mercedes-Benz AG. Doch erst Mercedes-AMG hat dieses Konzept gemeinsam mit Yasa für den Serieneinsatz in AMG.EA Fahrzeugen auf eine völlig neue Leistungsstufe gehoben.
Die Hochleistungsbatterie des Fahrzeugs ist eine komplette Neuentwicklung aus Affalterbach, inspiriert von der Formel 1. Sie ermöglicht eine hohe, häufig hintereinander abrufbare Leistung und trägt zur Gesamtperformance des Elektroautos bei. Die Batterie nutzt neu entwickelte zylindrische NCMA‑Zellen, die durch ihr hohes und schmales Format eine effiziente Kühlung und eine hohe Energiedichte von über 300 Wh/kg bieten. Das lasergeschweißte Aluminium-Zellgehäuse verbessert die Strom- und Wärmeleitfähigkeit und trägt zur robusten und langlebigen Leistung der Batterie bei.
Die intelligente Direkt-Kühlung der Batteriezellen erfolgt durch ein elektrisch nichtleitendes Öl, das jede der über 3000 Zellen optimal temperiert. Diese Kühlung sorgt für eine gleichmäßige Wärmeabfuhr und unterstützt das hohe Dauerleistungspotenzial des Energiespeichers. Die Spannung von mehr als 800 Volt senkt das Gewicht durch leichtere Verkabelung und verkürzt die Ladezeiten, während das intelligente Wärmemanagement die Temperatur der Zellen präzise steuert, um auch bei intensiver Nutzung die maximale Leistung zu gewährleisten.
Damit kann das Concept AMG GT XX enorm schnell laden: Über einen großen Bereich der Ladekurve lädt der Technologieträger mit mehr als 850 kW. In nur fünf Minuten lässt sich damit die Energie für etwa 400 Kilometer Reichweite (WLTP) nachladen – das entspricht der Strecke von Köln nach Hamburg.
Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 25.08.2025