Möglicher Deal: Chery könnte Produktion in Spanien starten

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Chery (Weibo)

Laura Horst
Laura Horst
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Der chinesische Automobilhersteller Chery könnte bald seinen ersten Produktionsstandort in Europa eröffnen. Laut einer Stellungnahme der spanischen Regierung und dem in Barcelona ansässigen Unternehmen EV Motors, das maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt ist, steht ein Deal mit Chery kurz vor dem Abschluss. Das spanische Industrieministerium teilte in einer Stellungnahme mit, es sei zuversichtlich, dass bald ein Produktionsstart in Barcelona formalisiert werden kann. Der Deal sei das Ergebnis positiver Gespräche zwischen einer spanischen Delegation und Chery in China, teilte ein Sprecher von EV-Motors mit. Chery selbst äußerte sich zunächst nicht zu dem möglichen Deal.

Konkret drehen sich die Gespräche um einen Produktionsstart in der ehemaligen Nissan-Fabrik, die der japanische Automobilhersteller 2021 geschlossen hatte. Dabei hatten 1600 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren. Der Deal mit Chery könnte eine neue berufliche Perspektive bieten. Die ehemalige Nissan-Produktionsstätte war anteilig an den spanischen Elektro-Motorrad-Hersteller Silence sowie an die Maschinenbaukonzerne QEV und EV Motors übergegangen, die das Werk zu einem Zentrum für Elektroautos umwandeln wollten.

Im März übernahm EV Motors die vollständige Unternehmenskontrolle über den Hub und spielte daher auch in den Gesprächen mit Cherry eine Schlüsselrolle, denn das chinesische Unternehmen würde unter dem Dach des Hubs arbeiten. Laut einer mit der Angelegenheit betrauten Person plant EV Motors auch die Produktion von elektrischen Pickups und Vans unter seiner Marke Ebro, was zu weiteren Handels- und Produktionsvereinbarungen mit Chery führen könnte.

Zu möglichen staatlichen Hilfen für Chery wollte sich das spanische Industrieministerium nicht äußern. Insgesamt wird Spanien dieses Jahr zwei Ausschreibungen für Unternehmen machen und Kredite und Hilfen in Höhe von insgesamt 1,7 Milliarden Euro für die Produktion von Elektroautos anbieten. Das Programm PERTE steht für „Strategic Project for Economic Recovery and Transformation“ und nutzt EU-Hilfen zur Corona-Pandemie. Chery hatte bereits Anfang dieses Jahres mit dem Verkauf von Fahrzeugen in Spanien gestartet. Der Produktionsstandort dürfte zur Strategie des chinesischen Unternehmens passen, auf einen Mix aus Verbrenner, Elektroauto und Hybrid-Antrieb zu setzen, da die Absatzzahlen reiner Elektroautos in Spanien relativ niedrig sind.

Quellen: Reuters – China’s Chery nearing deal to manufacture cars in Spain / Electrive – PERTE: Spanien vereinfacht Zugang zu 2 Mrd Euro Förderung

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