BYD soll Batterien für Audi-E-Autos liefern

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Maria Glaser
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Der chinesische Autohersteller BYD soll einem Bericht zufolge künftig Batterien für einige in China hergestellte Audi-Modelle liefern, was die Position des Unternehmens im Batteriemarkt weiter stärken würde. Zu den elektrischen Modellen von Audi gehört beispielsweise der Q6L e-tron, der nächstes Jahr in China in die Massenproduktion gehen soll. Die Fahrzeuge werden demnach sowohl mit Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP), den Blade-Batterien von BYD, als auch mit Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien (NMC) von CATL betrieben.

Für den chinesischen Markt arbeitet Audi mit dem staatlichen, chinesischen Konzern FAW (First Automobile Works) zusammen. Im Oktober 2020 unterzeichneten beide Unternehmen eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Produktion von Elektroautos in China. FAW hält einen Anteil von 40 Prozent an dem Joint Venture, Volkswagen und Audi halten 60 Prozent.

Nächstes Jahr soll der Q6L e-tron dann vom Band des neuen Audi-FAW-Werks in Changchun, Jilin, im Nordosten Chinas laufen, welches sich auf den Bau von Elektroautos fokussiert, die auf der PPE-Architektur basieren (Premium Platform Electric). Diese Plattform wurde in Zusammenarbeit mit Porsche entwickelt, das erste Modell soll 2024 in die Produktion gehen.

Zu Beginn sollen in der gemeinsamen Produktionshalle drei vollelektrische Modelle mit einer Konstruktionskapazität von 150.000 Einheiten pro Jahr produziert werden. Neben dem Q6L e-tron umfasse die Produktion dann auch die Modelle Q6L Sportback e-tron und A6L e-tron.

BYD im Batteriemarkt

Mit einer Fläche von knapp 800.000 Quadratmetern und einer Gesamtkapazität von 45 GWh soll das Batteriewerk von BYD künftig knapp 600.000 Elektroautos mit Blade-Batterien versorgen, wobei für dieses Projekt Investitionen von insgesamt 1,74 Milliarden Euro vorgesehen seien.

Der Ausbau soll in drei Phasen erfolgen, wobei die erste Phase mit Investitionen von ca. 1 Milliarde Euro bereits weitgehend abgeschlossen ist. Dieser Abschnitt umfasst eine Fläche von knapp 376.000 Quadratmetern und eine geplante Jahreskapazität von 15 GWh.

BYD ist mit knapp 26 Prozent Marktanteil nach CATL mit 43 Prozent der zweitgrößte Hersteller von Batterien in China, nutzt aber den Großteil seiner Batterien mit ca. 95 Prozent für die eigenen Elektroautos. Das Unternehmen ist jedoch bemüht, seine Batterien auch anderen Autoherstellern zur Verfügung zu stellen.

Dabei basieren die BYD-Batterien größtenteils auf der kostengünstigeren LFP-Technologie, während CATL sowohl auf dem LFP- als auch auf dem ternären NMC-Batteriemarkt einen großen Anteil hat. Auf dem LFP-Markt hat BYD mit Marktanteilen von knapp 38 Prozent die Nase vorn vor CATL mit fast 32 Prozent.

Quelle: CnEVPost – BYD reportedly to supply batteries for some China-made Audi models

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.
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Matthias Geiger:

Auf dem chinesischen Markt gibt es mittel bis langfristig nur einen Sieger, die chinesischen Hersteller auf Platz 1, Platz 2, Platz 3, …TESLA. Nur TESLA hat es anfänglich erreicht ohne Beteiligung der Chinesen ein Werk hoch zu ziehen.
Für ein Joint Venture auf Augenhöhe haben die deutschen Hersteller nicht die „Eier“, egal welchen Anteil Sie haben. Deutschland oder die EU haben kein politisches Gewicht, um die Interessen der Firmen durch zu setzen. Da hat TESLA mit der USA im Rücken schon ganz andere Karten bzw. Chancen.

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