BMW und Ford investieren in Spezialisten für Feststoff-Akkus

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BMW AG

Wolfgang Plank
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Autobauer und Industrie erhöhen ihre Anstrengungen, die Feststoff-Batterie marktreif zu machen. BMW hat nun bekanntgegeben, sich gemeinsam mit Ford in ein US-Start-up einzukaufen. Das Unternehmen „Solid Power“ mit Sitz im US-Bundesstaat Colorado erhält von den beiden Herstellern und weiteren Investoren insgesamt 130 Millionen Dollar, um die Technik voranzutreiben. BMW und Ford wollen Feststoff-Batterien in kommenden E-Fahrzeugen nutzen. BMW hatte dies erst vor kurzem für Ende des Jahrzehnts angekündigt. Ein erster Prototyp werde noch deutlich vor 2025 auf der Straße sein, hieß es.

Feststoff-Batterietechnologie ist wichtig für die Zukunft von Elektrofahrzeugen, und deshalb investieren wir direkt„, sagt Ted Miller, Ford-Manager für Stromversorgungsforschung. Durch die Vereinfachung des Designs im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien lasse sich die Reichweite erhöhen und der Innenraum vergrößern. BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber sieht das ebenso. „Die Feststoff-Batterie ist eine der vielversprechendsten und wichtigsten Technologien hin zu effizienteren, nachhaltigeren und sichereren Elektrofahrzeugen.

BMW und Ford nehmen damit führende Positionen im Rennen um Elektrofahrzeuge ein„, sagte Doug Campbell, Chef und Mitbegründer von „Solid Power“. Aktuell baut das Unternehmen Feststoff-Batterien mit 20 Ah, für die ausschließlich Prozesse und Anlagen branchenüblicher Lithium-Ionen-Akkus genutzt werden. Sein Unternehmen plant, Anfang 2022 mit der Produktion von automotive–tauglichen Batterien zu beginnen.

Sowohl Ford als auch BMW sollen ab diesem Zeitpunkt 100 Ah-Zellen für Fahrzeugtests erhalten. Wie es in einer Mitteilung heißt, soll die Plattform von Solid Power die Herstellung individueller Zelldesigns ermöglichen – und damit unterschiedliche Anforderungen für jeden Automobilpartner. Solid Power werde höhere Energiedichten bei mehr Sicherheit und geringeren Kosten erreichen als die leistungsstärksten Lithium-Ionen-Batteriezellen von heute.

Die Entwicklung hochinnovativer und nachhaltiger Batteriezellen sei ein Schlüsselelement für die nächste Transformationsphase, heißt es bei BMW. Dieser Anspruch zeige sich in der Neuen Klasse, die ab Mitte dieses Jahrzehnts an den Start gehen soll. Mit ihr zielt der Autobauer bei Reichweite und Herstellkosten auf das Niveau modernster Verbrennungsmotoren.

Ab dem Jahr 2023 will BMW rund ein Dutzend vollelektrischer Modelle auf der Straße haben. Auf Basis der aktuellen Markterwartungen geht man in München davon aus, dass im Jahr 2030 mindestens 50 Prozent des weltweiten Absatzes aus vollelektrischen Fahrzeugen bestehen werden. Insgesamt will das Unternehmen damit in den nächsten rund zehn Jahren etwa zehn Millionen E-Autos auf die Straße bringen.

Quelle: BMW/Ford – gemeinsame Pressemitteilung vom 3. Mai 2021

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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peterha:

Wenn die Feststoffbatterie kommt und die Erwartungen erfüllt, wovon ich überzeugt bin, dann machen alle anderen Antriebsarten noch viel weniger Sinn. Jetzt in die Feststoffbatterie zu investieren, weil die noch um Häuser besser ist, als die derzeitigen, und gleichzeitig auch in die Wasserstofftechnologie zu investieren, die jetzt schon teurer ist als bestehende Batterietechnologien, dann ist da irgendwo der Wurm drin und Geld wird eindeutig verbrannt. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man sich auf eine Technologie festlegen sollte. Beim Wasserstoffauto war der ca. Vor 2 Jahren.

Daniel W.:

BMW, Ford und ein Start-up.

Dem Feststoff-Akku und dem Start-up „Alles Gute“, aber ich hoffe, dass noch andere Partner mit mehr „Kohle“ und Einfluss einsteigen, damit es kein zweites „Batterieverhinderungskartell“ wie in den 1990er Jahren gibt, wo Ford zusammen mit GM und Chrysler das E-Auto verhindert haben.

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