Batteriefabrik von Northvolt in Schweden: Das ist geplant

Cover Image for Batteriefabrik von Northvolt in Schweden: Das ist geplant
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfotonummer: 1094593952

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Teslas ehemaliger Produktionschef Peter Carlsson geht davon aus, dass der jährliche Bedarf an Batteriekapazitäten in Europa bis zum Jahr 2025 auf 200 Gigawattstunden anwächst. Und Carlsson möchte sich ein großes Stück dieses Kuchens sichern – für sein Batterie-Start-up Northvolt, das er vor gut drei Jahren gründete. Carlsson will dem Handelsblatt zufolge bis 2024 die größte Batteriezellenfabrik Europas aufbauen mit einer Produktionskapazität von 32 Gigawattstunden pro Jahr.

Allerdings könnte ihm das chinesische Batterieunternehmen CATL zuvorkommen, das in Erfurt ebenfalls eine Batteriefabrik hochzieht. Dort will CATL mittelfristig sogar zu 100 GWh Batteriekapazität pro Jahr erreichen und kann dafür auf langjährige Expertise aus dem Heimatmarkt China zurückgreifen. Aber auch Carlsson kennt sich aus mit Stromspeichern, schließlich hat er als Vice-President von Tesla einst die Lieferkette für die Rohstoffe Lithium, Nickel, Kobalt und Grafit für die Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada aufgebaut. Zudem haben er und Northvolt „mächtige Investoren im Rücken“, wie das Handelsblatt schreibt, unter anderem Siemens, ABB und den schwedischen Energieversorger Vattenfall.

Seine Zeit bei Tesla sei „Himmel und Hölle zugleich“ gewesen, zitiert ihn das Wirtschaftsmagazin. Er habe dort zwar sehr herausfordernde, aber auch spannende und lehrreiche Jahre erlebt. Als „rechte Hand von Elon Musk“, wie US-Medien damals über Carlsson schrieben, habe er unter anderem gelernt, dass man bei der Personalsuche für so ein großes Projekt wie Tesla mit einer Beschränkung auf den lokalen Arbeitsmarkt nicht weiterkommen wird. Man müsse „die ganze Welt in den Blick nehmen.

Diese Tradition des weltweiten Recruitings führt er in Northvolts Testfabrik in Västerås bei Stockholm fort. Der Großteil seiner gut 200 Mitarbeiter kommt aus Asien, vor allem Japan und Südkorea. „Diese Länder sind derzeit führend, wenn es um Batteriezellenfertigung geht“, sagte er dem Handelblatt zufolge. Die Rohstoffe für seine Batterien allerdings findet er zum Teil quasi vor der Haustür: Aus Nordeuropa und Raffinerien in Finnland und Norwegen möchte Carlsson Nickel, Kobalt, Lithium und Grafit für seine eigene Gigafactory in Skellefteå beziehen, das fast 800 Kilometer nördlich von Stockholm liegt.

Quelle: Handelsblatt – Tesla: Ex-Produktionschef Peter Carlsson will größte Batteriezellenfabrik Europas bauen

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for CATI-Studie: E-Mobilität ist und bleibt ein Langstreckenprojekt

CATI-Studie: E-Mobilität ist und bleibt ein Langstreckenprojekt

Sebastian Henßler  —  

Eine aktuelle Analyse zeigt, dass kein Hersteller mehr allein auf Stromer baut – Plug-in-Hybride und flexible Architekturen gewinnen in Europa an Gewicht.

Cover Image for Audi e-tron GT Quattro im Test: Souveräne Basis

Audi e-tron GT Quattro im Test: Souveräne Basis

Stefan Grundhoff  —  

Audi erweitert die Palette seines e-tron GT nach unten. Nachgeschärfter Antrieb und fein abgestimmtes Fahrwerk kommen mit deutlich höherer Reichweite.

Cover Image for Studie zeigt: Klimaschutz mit HVO nicht möglich

Studie zeigt: Klimaschutz mit HVO nicht möglich

Daniel Krenzer  —  

Von wegen Alternative: Das Ifeu kommt zu dem Ergebnis, dass Bio-Kraftstoffe wie HVO teils sogar noch klimaschädlicher sind als Diesel und Benzin.

Cover Image for „Überleben ist das Wichtigste“: Nio kämpft um Fortbestand

„Überleben ist das Wichtigste“: Nio kämpft um Fortbestand

Tobias Stahl  —  

Der Nio ES8 wird zum Marktstart offenbar noch günstiger als in der Vorbestellung. Nun räumt Unternehmenschef Li ein: Es geht um Nios Überleben.

Cover Image for OTA-Update verbessert teilautomatisiertes Fahren bei Xpeng

OTA-Update verbessert teilautomatisiertes Fahren bei Xpeng

Michael Neißendorfer  —  

Nach einem Update teilen sich Spurhaltesystem und Fahrer nun die Kontrolle über die Lenkung, der Pet-Modus schützt im Auto befindliche Tiere.

Cover Image for China veröffentlicht Zahlen zu E-Auto-Subventionen

China veröffentlicht Zahlen zu E-Auto-Subventionen

Laura Horst  —  

China legt Zahlen zu den Subventionen für Elektroautos offen, aus denen eine zunehmende Begünstigung führender Autohersteller und Start-ups hervorgeht.