Audi Q3: Plug-in statt E-Antrieb – war mehr nicht drin?

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Bei Audi geht es nach jahrlanger Modelllethargie in den vergangenen Monaten Schlag auf Schlag. Nach A5 / A6 und den entsprechenden Elektroablegern ist nunmehr der Q3 als dritte Generation dran. Dem längst erwachsen gewordenen Mittelklasse-SUV kommt eine zentrale Bedeutung zu.

Mit dem Audi Q3 darf nichts schiefgehen und daher sind Technik sowie Design des Crossovers auch in seiner neusten Ausgestaltung alles andere als überraschend. Klar, präsentiert sich die neue Modellgeneration frischer, etwas mutiger und durchaus innovativer als der unverändert beliebte Vorgänger. Doch wer einen großen Sprung nach vorne erwartet hat, sieht sich getäuscht.

Die Optik ist gefällig, die Proportionen passen und die Technik setzt auf dem auf, was man aus Ingolstadt und Wolfsburg bestens kennt. Glücklicherweise wurden die zweigeteilten Frontleuchten wieder ins Designnirwana geschickt und durch schmale LED-Augen mit feinster Ausleuchtungsvariabilität ersetzt. Am Heck gibt es jedoch nur auf Wunsch das durchgehende Lichterband nebst beleuchteter Ringe. Eine Varianz, die man sich hätte ersparen können. Das sollte jeder Q3 des Modelljahres 2026 bekommen, um die Konkurrenz in einem schlechteren Licht dastehen zu lassen.

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Zum Marktstart ist das Antriebsangebot recht überschaubar. So gibt es einen zwei Liter großen Commonrail-Diesel und einen 1,5-Liter-Benziner mit jeweils 110 kW / 150 PS zu Preisen ab 44.600 Euro. Statt einer Elektroversion soll es für Stromerfans zunächst ein mindestens 49.300 Euro teurer Plug-in-Hybride richten, der im Gegensatz zum Wettbewerb jedoch nur als Fronttriebler zu bekommen ist und durch einen 85 kW starken Elektromotor insgesamt 200 kW / 272 PS / 400 Nm leistet.

Das 19,7 kWh große Batteriepaket mit 96 prismatischen Zellen – aufgeteilt in vier Modulen – im Unterboden soll rein elektrische Reichweiten von bis zu 120 Kilometern ermöglichen. Nachgeladen werden kann mit bis zu flotten 50 kW. Etwas später folgen zwei stärkere Allradbenziner mit zwei Litern Hubraum und 150 kW / 204 PS sowie 195 kW / 265 PS / 400 Nm, die ihre Motorleistung über ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe an beide Achsen übertragen. Deutlich kraftvollere S- und RS-Sportversionen dürften ab 2026 folgen. Über eine reine Elektro-Variante wurden bisher keine Details verloren.

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Der Kunde hat die Wahl zwischen Standard- oder Sportfahrwerk sowie einem mit elektronischer Dämpferregelung, während der Crossover aus Györ auf 17- bis 20 Zoll großen Rädern rollt. Zu den neuen Ausstattungsdetails gehören nicht allein individualisierbare Matrix-LED-Scheinwerfer, sondern auch Dämmglas, zwei Displays mit 11,9- und 12,8-Zoll-Diagonale, Head-Up-Projektion, Sonos-Soundsystem sowie verschiedene Fahrerassistenzsysteme.

Das Ladevolumen liegt zwischen 488 und 1386 Litern, während der neue Q3 bis zu 2,1 Tonnen schwere Anhänger ziehen kann. Verarbeitung, Sitze und Bedienung machen bei der ersten Inaugenscheinnahme einen guten Eindruck, denn auch die überfrachtete Bedieninsel in der Fahrertür des Audi A6 ist wieder verschwunden.

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Robert:

Statt einer Elektroversion soll es für Stromerfans zunächst ein mindestens 49.300 Euro teurer Plug-in-Hybride richten, Hä also echte Stromerfans fahren doch echte E-autos und keinen Plug-in-Hybrid. Ist Auto in der Zeit stehengeblieben?
auch mein Chef hat jetz einen Neuen Q4 Elektro hat sich nicht viel zum Vorgänger geändert gleicher Akku und auch sonst vieles gleich geblieben schon etwas stark entäuschend für den Vorsprung durch Technik Hersteller

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