Audi entwickelt „keinen neuen Verbrennungsmotor mehr“

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Audi-Chef Markus Duesmann erklärte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, wie er die Marke mit den vier Ringen erfolgreich ins Elektroauto-Zeitalter führen will. „Unsere Industrie steckt in einer gewaltigen Transformation weg vom Verbrennungs- hin zum Elektromotor“, sagt Duesmann gleich zu Beginn des Gesprächs. Schon jetzt stelle Audi für die zusätzlich zu bewältigende Digitalisierung das Bordnetz seiner neuen Fahrzeuge „radikal um“, da die Software „entscheidend für die Zukunft“ sei. Dies sei „eine enorme Herausforderung“, die Software habe „an Relevanz gewonnen und gibt die Entwicklung des gesamten Autos vor. Sie ist gewissermaßen das Nervensystem“, so Duesmann. Audi habe das momentan „im Griff, aber die Entwicklung eines Autos muss man heute anders angehen als noch vor ein paar Jahren.“

Die Transformation betrifft neben der Software aber auch den Antrieb maßgeblich. „Die Zukunft fährt elektrisch“, sagt der Audi-Chef, weshalb der Hersteller „keinen neuen Verbrennungsmotor mehr entwickeln“, sondern nur noch bestehende Verbrennungsmotoren an neue Emissionsrichtlinien anpassen werde. Der Entwicklungsstopp sei allerdings nicht das Ende des Verbrennungsmotors, gibt Duesmann zu bedenken: „Es gibt Länder außerhalb von Europa, in denen die Stromversorgung und das Netz nicht mit unserem vergleichbar sind und der Aufbau einer Ladeinfrastruktur noch sehr, sehr lange dauert“. Daher werde es „grundsätzlich den Verbrennungsmotor auf der Welt noch eine Weile geben“.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur, damit die E-Mobilität endgültig eine Erfolgsgeschichte wird, sei „eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft“, sagt Duesmann. Zwar ist Audi am Gemeinschaftsunternehmen Ionity und am Aufbau von Schnellladestationen beteiligt. „Aber ich glaube, wir Hersteller müssen noch mehr tun“, so der Audi-Chef. Zusätzlich brauche es „die Förderung der Politik und private Initiativen“, da eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur „ein entscheidendes Kriterium für die Elektromobilität“ sei.

„Auch bei E-Autos wird es sicherlich ein Einstiegsmodell von Audi geben“

Aktuell hat Audi vor allem hochpreisige E-Autos im Programm, im April stellen die Ingolstädter den neuen Q4 E-tron vor. Duesmann nennt zwar noch keinen Preishorizont, versichert aber, dass der kompakte SUV „für viele Menschen erschwinglich und der Einstieg in die E-Mobilität bei Audi“ sein werde. Der Q4 E-tron „wird sich mit Sicherheit gut verkaufen und für erhebliche Stückzahlen sorgen“, sagt er. Heute biete Audi vom A1 bis zum A8 in allen Preisklassen Autos an, das soll auch im Elektroauto-Zeitalter so bleiben: „Auch bei den Elektrofahrzeugen wird es sicherlich ein Einstiegsmodell von Audi geben“, so der Markenchef.

Quelle: FAZ – Audi-Chef im Interview: „Wir entwickeln keine Verbrenner mehr“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Thomas Bauer:

Ich finde es gut das Audi nur noch Elektroautos produzieren werden, aber es wird ja bestimmt sehr teuer sein, und die günstigste würde bestimmt mehr als 25.000 Euro sein.

Heiko:

leider gibt man den Herstellern eine einfache Stellschraube in die Hand. Wie es in diesem Forum zuletzt geschrieben war, braucht man doch nur etwas die elektrische Reichweite beim hybrid erhöhen und schon ist das Verbrenner-Auto wieder auf dem neuesten Stand. Abgesehen davon muss die Staatliche Förderung für den hybrid weg, die potentiell Steuerbetrug suggeriert. Dann kaufen die Menschen vielleicht viel eher kein Verbrenner mehr, als es den Herstellern lieb ist.

Alexander Maier:

Sie meinen wahrscheinlich auch dass jeder der ein deutsches Auto fährt oder fahren möchte ein Nazi ist

Strauss:

Ja klar,möglichtst weg vom Verbrenner. Aber so schnell geht das nicht..
Johannes, dann brauchst Du aber ein grosses Dach um dein Auto laufend über CCS mit Strom zu laden.
Birger, Ausschreibung von Ladesäulen OK. Aber besser mal die Bestehenden mit einer einfachen Bankkarte zugänglich machen, oder über Geldeinwurfautomaten.
Das mit den Chinesen ist vollkommen richtig, dass man solche die an die Kandarre nehmen muss, wusste schon Trump und Biden macht es jetzt.

Stefan:

Es gibt heute schon Renault ZOE’s für den Preis von Verbrenner Kleinstwagen aus Europäischer Produktion. Und es kommen auch die 7e Micro EV’s von Microlino (im September) und Citroen Ami (November) raus. Günstige EV, die Preislich mit Verbrennern konkurrieren können, gibt es. Auch den Corsa-e nicht vergessen.

Matthias Geiger:

Die E-Mobility wird den Siegeszug fortsetzen, da die Komplexität und Teilevielfalt gegenüber dem Verbrenner weiter abnimmt und die Servicekosten entsprechend auch. Audi sollte u.a. den A1 und A3 bzw. Vergleichbare auf eine Vollelektrische Version umstellen.
Das Konzept von Ionity (Ladestruktur) wird bei bis zu 79 Ct/kWh nicht aufgehen. EnBW und Andere machen es vor wie es gehen kann. Die Regierung muss das Lade-Kaos beenden und endlich Ausschreibungen für Ladesäulen auf den Weg bringen.

Walter:

Auch politisch links darf man Patriot sein, denke ich. Auch wenn ich die Aussagen von Birger nicht unterstützen kann, so stößt es mir doch sauer auf, wenn alles, was nicht dem Zeitgeist entspricht in die braune Ecke gestellt wird. Das ist nicht nur sehr unreflektiert sondern auch bedenklich.

TITAN:

und wo ist da die Neuheit? V12d, V6fsi, weg ,,,, ohne Nachfolger, der Rest sind doch alles nur laufende Verbesserungen

Walter:

Ich mag das Geräusch großer Motoren auch gerne, hatte selbst kurze Zeit einen V8 vor vielen Jahren. Aber als Pendler sind die Verbrenner alleine schon wegen der Betriebskosten für mich vor zwei Jahren gestorben, seither fahre ich einen Ioniq und steige mindestens genauso gerne in dieses Auto. Wenn ich Motorsound hören will, gehe ich im Sommer zum Tractorpulling.
Den Sound beim Selberfahren vermisst man nur kurze Zeit, es ist viel komfortabler ohne.
Nur wegen der Emotion an den Stinkern festzuhalten halte ich (freundlich formuliert) für eine etwas unreife Denkweise.

Anonymous:

Ich habe das Gefühl sie sind hier im falschen Forum – Für mich klingen ihre Ansichten irgendwie zu weit rechts.

  • früher war alles besser
  • alles lasses wie es ist
  • bitte nur deutsche Produkte

Da fehlt eigentlich nur noch:
Deutschland den Deutschen.

Mehr werde ich zu diesem Thema nicht sagen, Sie können sich eine Antwort auch gerne sparen

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